zugänglich gemacht worden. Geschützte Lage und mildes Klima, in dem der Lorbeerbaum noch im Freien gedeiht. 1898 ist ein
grosser Teil des Dorfes mit mehreren alten
BernerHolzhäusern ein Raub der Flammen geworden. Früher hat man bei Merligen
einen sehr harten und an Versteinerungen reichen Marmor gebrochen, der z. B. beim Bau der Nideckbrücke
und des Bundeshauses in Bern
Verwendung gefunden hat. 1280: Merlingen.
oder
Mœrlischachen(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Küssnacht).
443 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer der Küssnachterbucht
des
Vierwaldstättersees schön gelegen, an der Strasse
Luzern-Küssnacht und 3 km sw. der Station
Küssnacht der Gotthardbahn.
Telephon. Zusammen mit
Bischofswil: 29
Häuser, 216 kathol. Ew.; Dorf: 21
Häuser, 136 Ew. Kirchgemeinde
Küssnacht.
Wiesen-,
Obst- und Gemüsebau. Schöne Aussicht auf den
See und seine Umgebungen. Am Seeufer steht eine von der Familie
Ronca gestiftete
St. Jakobskapelle. Auf einer Anhöhe 500 m vom Dorf die Burgruine Merlischachen. Die
Herrschaft ging zuerst
vom Kloster
Engelberg an den
Luzerner Bürger
Ulrich von Lüttishofen über, der die hohe und niedere Gerichtsbarkeit unter
Wahrung seines Grundbesitzes um den Preis von 60 rheinischen
Gulden an Schwyz
abtrat. Das Kloster zu Luzern
besass das Fischrecht zu Merlischachen.
1307: Merlischachen.
Gem. und Pfarrdorf, im ö. Abschnitt des
Val Terbi, an der
Scheulte
(einem rechtsseitigen Nebenfluss der
Birs) und 12 km osö. der Station
Delsberg der Linie
Biel-Basel.
Enthält neben ausgedehnten Waldungen
die Merzenbachalp, Eigentum der Gemeinden
Münster und Gesehenen, die vom 8. Juli bis etwa 20. September mit 70 Stück Grossvieh bezogen
wird und 20000 Liter Milch, resp. 1650 kg Fettkäse liefert.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
480 m. Gem. und Dorf, am S.-Fuss des
Jensberges und 6 km n. der Station
Aarberg der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss.
Gemeinde, mit einem Teil von
St. Niklaus: 38
Häuser, 210 reform. Ew.; Dorf: 26
Häuser, 144 Ew. Kirchgemeinde
Bürglen. Acker-,
Gemüse- und Obstbau. 1676 wurden die Bewohner mit dem Gesuch, eine eigene Kirche bauen zu dürfen, von der Obrigkeit abgewiesen.
1278: Merzelingen; 1382: Mertzlingen.
(Ober und Unter) (Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Leuk).
1000-1700 m. Zwei von
Wald umrahmte Alpweiden, rechts
vom
Illgraben und am Fuss des
Illhorns.
Die untere Alp ist ein Benefizium der Pfarre
Leuk, die obere gehört einem privaten Konsortium.
Jene wird während rund 100 Tagen mit etwa 10 Stück Vieh (6000 Liter Milch, resp. 180 kg Magerkäse und 70 kg Butter), diese
während 44 Tagen mit 27 Stück Vieh (6000 Liter Milch, resp. 450 kg Fettkäse) bezogen.
Wird im W., N. und O. durch hohe
Berge vom Kreis
Calanca, dem
Rheinwald
und dem italienischen
San Giacomothal getrennt und grenzt im
S. an den den untern Abschnitt der
Mesolcina umfassenden Kreis
Roveredo.
Die den Kreis Mesocco nach S. durchfliessende
Moesa erhält hier zahlreiche Nebenadern, von denen jedoch
keine nennenswert ist.
Dem Fluss folgt die die
Dörfer und
Weiler des Kreises miteinander verbindende Poststrasse über dem
St. Bernhardin. Der im Sommer fahrende Postwagen soll durch eine elektrische
¶
Periodische Auswanderung eines Teiles der männlichen Bewohner als Glaser, Maler, Kaminkehrer etc. Das Thal
zeigt von Cremeo, dem Hauptdorf der Gemeinde Mesocco, aufwärts alpinen Charakter, während es tiefer unten mit seinen Kastanienselven
bereits südlichen Anstrich hat.
Nahe Cremeo die prachtvolle Burgruine Misox, eine der schönsten der Schweiz.
Wiesenbau, Viehzucht und Alpwirtschaft. An landschaftlichen Schönheiten reiche Gegend mit bemerkenswerten Wasserfällen und
prachtvollen Kastanienwäldern. Verschiedene Kirchen, Kapellen und Burgruinen, so besonders die der Burg Mesocco (1 km s.
Cremeo), eine der schönsten der Schweiz. Die Männer pflegen als Glaser, Maler, Kaminkehrer etc. periodisch
nach Oesterreich, Belgien und Frankreich auszuwandern. Die Burg Misox oder Mesocco war die Wiege der GrafenSax von Monsax, die
schon 933 erscheinen und in der Geschichte auch des nördl. Graubündens lange Zeit eine hervorragende Rolle gespielt haben.
Als sein Nachkomme Giovanni Francesco Trivulzio im sog. Müsserkrieg 1525 oder 1526 gegen die Bündner Partei
nahm, zerstörten ihm diese seine Burg Misox, worauf sich die Bewohner des Mesocco 1549 um den Preis von 24500 Florentiner
von ihm freikauften. 1026: Vallis Mesaucina; im 11. Jahrhundert ferner Mesaucum, Mouscex, Masax. Lateinisch Vallis Mesolcina
oder Mesaucina. Flachgräber aus dem Beginn der christlichen Zeit in La Becca und bei Anzone; nordetruskische
Inschrift in Benabbia. Fund von römischen Münzen. Die Kirche muss sehr alt sein. Chorherrenstift, vom Grafen Heinrich von
Sax 1219 gestiftet und seither direkt dem Papst unterstellt; zählt einen Propst und 6 Chorherren, von denen je 3 in
Mesocco und San Vittore residieren.