Juni-Mitte Juli und von Mitte August-Mitte September bezogenen
Hütten stehen auf einer Bergschulter 1½ Stunden über
Vers
und werden ihrer schönen Aussicht wegen von den Kurgästen der
Ormonts häufig besucht.
Das Alpweidenrecht steht einigen
privaten Viehbesitzern zu.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
297 m. Gem. und Pfarrdorf, am W.-Fuss des
Monte Generoso und 2 km s. der Station
Maroggia der Linie
Bellinzona-Chiasso der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. 108
Häuser, 584 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Seidenraupenzucht.
Grosse Seidenspinnerei, Uhrenfabrik. Melano hat eine schöne Lage und eine reiche südl. Vegetation (Zypressen, Zitronen).
Ein ziemlich steiler Fussweg führt in 4 Stunden auf den
Generoso.
Melchthal. Die Namen
Melchen undMelchi finden sich allein oder in Zusammensetzungen (wie
in Melchberg, Melchbüzli, Melchegg, Melchrüti etc.) oft in den Kantonen Schwyz,
Obwalden,
Bern
und Wallis.
Melchi,Melchen bezeichnet eine Alp mit Milchwirtschaft
und Käsebereitung oder überhaupt einen
Ort wo gemolken wird.
entsteht aus der Vereinigung des Hugschwändi- und
des vom
Blausee (1960 m) kommenden Keselenbaches.
Der Hugschwändibach ist vielleicht der Abfluss des
Melchsees, der, im Stäubiloch
(nahe dem
Melchsee) verschwindend, nach einem unterirdischen
Lauf von 3 km wieder an die Oberfläche kommt.
Die Melchaa erhält
zahlreiche kleine Zuflüsse: von O. den Wolflisalpbach, Waldmattbach, Thurenbach,
Dieselbach,
Aecherlibach,
Buchischwandbach und Schildbach, von W. den Thomlibach, Bielbach und Teufibach.
Bei Regenwetter sind alle diese
Bäche ziemlich
wasserreich.
Vor ihrer Mündung durchfliesst die Melchaa eine tiefe
Schlucht, die von einer 97 m hohen
Brücke, einer der höchsten
in der
Schweiz, überspannt wird.
Mündung in den
Sarnersee bei 476 m. Den Namen Melchaa verdankt der Fluss
der Lokalität Melchi zwischen
Flühli und
Sarnen.
Früher mündete die Melchaa unterhalb
Sarnen in die Sarneraa und verursachte
periodische Ueberschwemmungen der dortigen Thalebene, bis sie 1880 in den
Sarnersee geleitet wurde, ähnlich wie die
Kander,
die
Linth, die
Aare bei
Hagneck.
Sie hat bis jetzt schon ein beträchtliches Delta in den
See hinausgebaut.
Im 13. Jahrhundert: Melchun;
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
Kleiner Bach; entspringt 2 km s.
Melchnau in 620 m, durchfliesst das Dorf
Melchnau und mündet
nach einem 6 km langen
Lauf in n. Richtung in 482 m von links in den Rotbach.
(Hinter,Inner und Vorder) (Kt. und Amtsbez. Bern,
Gem. Bern
und Muri).
560 m. Landgut und Lehrerheim, an
der Linie
Bern-Gümligen; 4,8 km sö. Bern
und 1,5 km nö.
Muri. Telephon. 3
Häuser, 55 reform. Ew. Kirchgemeinde
Muri. Acker-, besonders
Getreidebau. In Inner Melchenbühl das Asil Berset-Müller für schweizerische Lehrer und Lehrerinnen deutscher und französischer
Zunge. Dieses Besitztum im Wert von etwa 100000 Fr. gehörte seit 1849 einem Bürger von Dresden, dessen
Tochter,
Frau Berset-Müller, es 1898 zu dem genannten Zweck der schweizer. Lehrerschaft, resp. dem
Bund vermachte. Gegenwärtig
zählt das
Heim 35 Pensionäre im
Alter von 55-87 Jahren. Prächtige Aussicht auf die
Alpen und
Voralpen, schöne Spaziergänge
ringsum.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
532 m. Gem. und Pfarrdorf, am
Melchbach in einem von Hügeln anmutig umrahmten
Thälchen, nahe der luzernischen Grenze; 6,5 km sö. der Station
Langenthal der Linie
Bern-Olten. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach
Langenthal,
Hüswil und
Zell. Gemeinde, mit
Fesse und
Giebel: 176
Häuser, 1347 reform. Ew.; Dorf: 118
Häuser, 891 Ew.
Gemeinsame Kirchgemeinde mit
Busswil,
Gondiswil und
Reisiswil (2997 Ew). Landwirtschaft.
Käserei, Brennerei, Gerberei,
Mühle,
Säge. Stickerei, Strohindustrie, Teppichweberei. Auf dem
Schlossberg kurz oberhalb der
Kirche stehen nahe beieinander die Ruinen der drei
SchlösserGrünenberg,
Schnabelburg und
Langenstein. Nach Plüss war aber
die
Schnabelburg nur ein Zubehör zu
Grünenberg. Fund von 5 gallischen Goldmünzen, Regenbogenschüsselchen
genannt, weil man sie nach der
Sage in Form von Schüsselchen da fand, wo der Regenbogen die
Erde berührt. 1100: Melchenouve.
Die Freiherren von
Grünenberg besassen die niedere Gerichtsbarkeit, die nach dem Aussterben des Geschlechtes an Egbrecht
von
Mülinen und dann an Rudolf von
Luternau überging, der sie 1480 an Bern
verkaufte. Die
¶
mehr
hohe Gerichtsbarkeit hatte Bern
schon 1406 von den Grafen von Kiburg gekauft. Melchnau blieb Sitz eines Amtsgerichtes der Landvogtei
Aarwangen. Bis zur Reformation gehörte es kirchlich zur luzernischen Pfarrei Grossdietwil. Die jetzige Kirche wurde 1710 erbaut
und 1837 renoviert. Sie besitzt 10 gemalte alte Kirchenfenster. Bibliographie:Käser. Geschichte vonMelchnau.Langenthal 1855; Plüss. Die Freiherren vonGrünenberg (im Archiv des histor. Vereins desKant. Bern.
16, 1900).