hinter dem Maderaner-,
Göschenen- und
Erstfelderthal zurücksteht, als richtiges Alpenthal aber immerhin seine besonderen
Schönheiten aufweisen kann. Dazu käme ein stark vermehrter Passantenverkehr zwischen
Reussthal und Haslethal. Auf Bergsteiger
werden so kühne und gewaltige
Berge wie die
Sustenhörner und der
Fleckistock mit ihren Trabanten immer eine grosse Anziehung
ausüben. Weniger grossartig als diese
Riesen der
S.-Seite sind die Gipfel der
N.-Seite
(Fünffingerstöcke,
Wasenhorn,
Grassen und die schon genannten
Berge hinten über dem Gorezmettlenthal), die dafür durch ihren Formenreichtum und
die Möglichkeit des Abstieges nach
Engelberg oder ins
Erstfelderthal entschädigen.
Das Meienthal liegt wie die umgebenden
Berge ganz im Gebiet der krystallinen Felsarten, die der allgemeinen
Anordnung im Aarmassiv entsprechend überall senkrecht aufgerichtet sind. Bei
Färnigen findet sich darin ein Keil von stark
reduzierten und durch den Gebirgsdruck halb krystallinisch gewordenen Schichten des Dogger und untern Malm (mit Fossilien)
eingeklemmt. Das Meienthal ist im obern Abschnitt nur im Sommer von Hirten und Sennen bewohnt, enthält
aber im untern Teil einige ständig besiedelte
Weiler, deren grösster das
Meiendörfli (mit
Kapelle) ist. Am Ausgang verengt
sich das Thal zu einer schmalen
Schlucht, durch die der Bach sich schäumend und tosend hindurch windet.
Der Weg vermeidet dieses
Tobel, indem er sich auf der rechten, südlichen, Thalseite in der
Höhe hinzieht
und dann steiler nach
Wassen hinunter wendet. Durch den Fels des nördl. Thalausganges bohrt sich der
Leggenstein-Kehrtunnel
der Gotthardbahn. Während der untere Abschnitt des Meienthales noch ordentlich bewaldet ist, nimmt der
Wald thaleinwärts
rasch ab und hört schon bei Gorezmettlen ganz auf. Von den 72 km2 des ganzen Thalgebietes nimmt der
Wald nur 6% ein, während auf Fels und
Schutt 32%, auf Firn und
Gletscher 21% und auf
Wiesen und
Weiden 40% kommen. Die spärliche
Bevölkerung ist natürlich ganz auf Alpwirtschaft und Viehzucht angewiesen. Vergl. den Art.
Dœrfli
(Meien).
Dorf: 24
Häuser, 145 Ew.
Wiesen-
und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Mostpressen. Im 8. Jahrhundert erbaute hier der Meier des Frankenkönigs eine
Kapelle, nach der der
Ort seinen Namen erhalten hat.
Bei Meierskappel fand am ein Kampf zwischen den Truppen der
Eidgenossenschaft und denen des Sonderbundes statt, in dem 6 Mann getötet wurden und der mit dem Rückzug
der
Luzerner endete. 1834 fand man einen römischen Münzschatz und 1853 mehrere Alemannengräber.
Vergl. Lütolf, K. GeschichtevonMeierskappel (im Geschichtsfreund. Band 56).
Die Verbindung
mit
Thun ist seit dem Bau der neuen Strasse
Homberg-Horrenbach-Reust bedeutend erleichtert worden. Es reifen
hier noch Kirschen und etwas Getreide.
Schöne
Wiesen. Der Schulkreis Meiersmaad umfasst noch
Buchholz und zählt 38
Häuser
mit 184 Ew.
5 km n.
Gampel.
Hütten von Unter Meiggen in 1858 m,
Hütten von Ober Meiggen
in 2210 m. Wird vom Juli bis 10. September mit 65 Kühen bezogen und liefert im Durchschnitt jährlich 14500 Liter Milch oder 1000 kg
Mager- und Fettkäse und 350 kg Butter.
2362 m. Begraster Gipfel, dem
Gibelhorn (Gruppe des
Monte Leone) nach NO.
vorgelagert und nö. Eckpunkt der Kette zwischen dem Saflisch- und
Mättithal (zwei Seitenästen des
Längthales).
Kann von
Binn aus über die
Hütten der Meiggernalp (1772 m) in 2 ¾ Stunden leicht bestiegen werden.