einen abenteuerlichen, grotesken Anblick, da sie mit
Stangen, Wurzelstöcken und Tierschädeln dekoriert ist. Sie gewährt
einen wundervollen Blick auf
Gletscher und Alp
Palü,
Puschlav und seinen
See und auf das Gebirge bis zur Adamellogruppe. Die
Aussicht ist noch ausgedehnter als die von der weltberühmten Alp
Grüm.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig
und Oestlich
Raron).
Wildbach; entspringt dem Grossen
Aletschgletscher in 1353 m und
mündet nach nur 6 km langem
Lauf zwischen
Naters und
Mörel in 695 m von rechts in die
Rhone. Fliesst bis kurz vor der Mündung
durch eine zwischen den Hochplateaux der
Belalp und
Riederalp eingeschnittene tiefeSchlucht und hat keine
Nebenadern. Trotz ihrer kurzen Lauflänge führt die Massa oft, besonders während der ersten Hälfte des Sommers, eine solche
Menge von trübgelbem
Wasser, dass sie das Volumen der
Rhone zu verdoppeln im
Stande ist. Im obersten Abschnitt des engen
Thales
liegt die von den Hängen des
Riederhorns im O. und der
Holze im W. überragte kleine Alp
Gebidem mit einigen
Hütten in 1340 m. Von da an fliesst der eine kurze Strecke weit die Grenze zwischen den Bezirken
Brig und Oestlich
Raron bildende
Wildbach zunächst gegen S., um dann weiter unten fühlbar nach O. umzubiegen.
Auf derSeite gegen
Naters wird sein Thal von einem dammförmigen
Kamm begrenzt, der aus Glanzschiefern
mit eingelagerten Gips- und Dolomitbänken besteht und am
W.-Hang eine Moränendecke trägt. Der Bach speist zwei längs den
Wänden der
Schlucht hinziehende Wasserleitungen (bisses), die das
Plateau von
Bitsch und die
Wiesen von
Naters mit dem kostbaren
Nass versorgen. Von einer dieser Leitungen stürzte 1867 der
WächterIttig in die
Schlucht hinunter zu Tode.
So heisst der mehrere hundert Meter lange unterste
Abschnitt der von der
Massa durchflossenen
Schlucht, die sich zwischen
Naters und
Mörel aufs
Rhonethal öffnet.
Bildet ein enges
und tiefes
Tobel zwischen zwei senkrechten Felswänden, an denen sich oben einige wenige
Bäume anklammern. Am Boden der
Schlucht
stürzt der ungestüme
Wildbach in hohen Fällen über Felsschwellen. An den
Wänden hängen 170 m hoch
übereinander zwei Wasserleitungen (bisses).
Hier befindet sich auch das Hochdruckreservoir, dessen
Wasser die die Bohrmaschinen und Ventilatoren im
Simplontunnel treibenden Werke mit Kraft versorgt.
Das
in der
Rhone zwischen dem Dorf
Mörel und der malerischen Hochfluhkapelle gefasste
Wasser wird dem Reservoir durch eine aus
Béton armé gemauerte grosse Leitung zugeführt.
Mit dem Namen chin oder kin bezeichnen die deutschen
Walliser ganz allgemein
eine lange und tiefe Erosionsschlucht.
zweigt in der Massaschlucht
in etwa 1160 m links vom
Wildbach ab, ist hie und da durch den Fels gehauen, hängt aber meist bis 300 m hoch über dem Fluss
frei an den
Wänden der
Schlucht, die sie nach einer Strecke von etwa 800 m Länge verlässt.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
368 m. Gem. und Dorf, 500 m n. vom Bahnhof
Lugano. Postablage, Telephon;
Postwagen von
Lugano nach
Tesserete,
Comano und
Gravesano. 96
Häuser, 773 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Lugano. Weinbau. Von dem prachtvoll über
der Stadt gelegenen Dorf hat man einen herrlichen Blick auf den
See und seine Umgebungen. Gasthöfe und Pensionen. Grosse
Handelsgärtnerei. Heimat des Stukkateurs Stazio Abbondio († 1736), der sich in Italien und Deutschland auszeichnete, und
des Ingenieurs und Architekten Carlo Antonio Bernasconi († 1802).
(Kt. Wallis,
Bez.
Saint Maurice). 405 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der
Rhone, mitten in
dem von den Städtchen
Saint Maurice,
Monthey und
Bex gebildeten Dreieck, an der
Thalstrasse des Wallis
und 3,2 km nw. der Station
Saint Maurice
der Simplonbahn. Den früher durch eine
Fähre besorgten Verkehr nach
Bex vermittelt jetzt eine 1873 erbaute eiserneBrücke.
Postablage. 77
Häuser, 600 kathol. Ew., von denen etwa die Hälfte im Dorf selbst wohnt. Auf einer Anhöhe das 1880 erbaute
zierliche
Schloss La Vorpillère, von dessen Terrasse sich eine prachtvolle Aussicht auf die Gebirge, die
Ebene der
Rhone und
den
Genfersee bietet.
Den gegenüberliegenden Berghang durchschneidet ein von der
Rogneuse durchflossenes, schattiges kleines
Thal, in dessen oberem Abschnitt die
WeilerBiollay (722 m) und
Daviaz (750 m) liegen. Die Bewohner beschäftigen sich hauptsächlich
mit dem Anbau von Getreide, Kartoffeln und
Mais, sowie mit Obstbau und Viehzucht. Kastanienwald. In der Umgebung werden grosse
Kiesgruben abgebaut. Die 1800 erbaute Pfarrkirche zu
Saint Jean Baptiste ist 1843 durch eine Feuersbrunst
teilweise zerstört worden. An ihrer Aussenmauer befindet sich eine römische Inschrift, die für das hohe
Alter der Siedelung
zeugt. In der Tat war der an der Gabelung der
Strassen ins Land der Allobroger und nach Aventicum gelegene
Ort zur Römerzeit
von ziemlicher Bedeutung.
Noch vor etwa 60 Jahren konnte man die Ueberreste der römischen
Brücke sehen, die hier über die
Rhone setzte. Funde von
aus der Zeit Julius Caesars stammenden Gräbern, Mosaiken, Inschriften, Meilensteinen etc. Im Mittelalter war Massongex zuerst
Eigentum der
Bischöfe von
Sitten, die hier das Geschlecht de Montheolo mit dem Statthalteramt betrauten. 1384 kam
der
Ort an die
Grafen von Savoyen, die ihn aber 1475 wiederum an den
Bischof abtreten mussten. 1606 erhielten die Statthalterei
die de Quartéry, die sie bis zur Revolution beibehielten. 1178: Massungiacum; 1250: Massagie. Im S. und W. steht Neocom
an.
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