das seit Jahrhunderten verehrte Muttergottesbild, zu dem jährlich mehr als 50000
Pilger zu wallfahren pflegen und das schon
von weltlichen und kirchlichen Fürsten und berühmten Männern aller Art besucht worden ist. Vor der Aufhebung des
Klosters
hatten die
Mönche in Mariastein eine in gutem
Rufe stehende Lehranstalt unterhalten, die heute durch eine
Sekundarschule ersetzt ist. Das Wappen des
Klosters zeigt ein goldenes
Feld mit zwei gekreuzten silbernen Schienbeinen (Tibien).
Fund einer sequanischen Münze. Vergl.
Eschle, Laurentius. Geschichte der Wallfahrt und desKlostersMariastein.Solothurn
1896.
(Kt. Luzern,
Amt und Gem. Sursee).
524 m. Gruppe von 6
Häusern, auf einem Moränenhügel am N.-Ende des
Sempachersees, 2 km onö. der Station
Sursee der Linie
Luzern-Olten. 144 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Sursee. Ackerbau und Viehzucht.
Stark besuchte Wallfahrtskapelle und ein Kinderasyl mit Raum für 150 Zöglinge.
1638-1100 m. So heisst der von der
Waldemme durchflossene oberste Abschnitt
des
Entlebuch, der vom Giswilerstock zwischen der
Hagleren im N. und dem
Brienzergrat im S. auf eine Länge von 7 km nach NW.
absteigt.
Zahlreiche Einzelhöfe und klimatischer Kurort
Sörenberg mit Gasthof und Kirche.
Beliebtes Ausflugsziel der Bewohner von Neuenburg.
500 m vom Dorf
die Irrenheilanstalt
Préfargier und der berühmte eisenzeitliche Pfahlbau
La Tène (s. diese Art.).
Maria,
wird schon in einer Urkunde von 1163 genannt. Im 18. Jahrhundert bestanden hier Fabriken zur Herstellung von Indiennestoffen
und Tuchdruckereien. In Marin starb 1890 der
Maler August Bachelin (geb. in Neuenburg
1830).
Der Eisenbahneinschnitt und der
Tunnel durch
den Hügelzug von Marin haben uns einen schönen Molasseaufschluss geliefert.
Während die Molasse am
NW.-Hang direkt ansteht, ist sie am
SO.-Hang mit einem dicken Mantel von lehmigem Moränenschutt bedeckt.
Hier fanden beim
Bau der direkten Linie
Bern-Neuenburg wiederholt grosse Rutschungen statt. 1163, 1191, 1208: Marens;
1220: Marins;
1249 Marens.
Zur Römerzeit pflegte man in Aventicum den
Sand von Areins und den Baustein von Alta Ripa
(Hauterive)
zu beziehen.
(Kt. und Bez. Neuenburg),
452 m. Gemeinde mit den beiden kleinen
DörfernMarin und
Épagnier,
die 1888 administrativ vereinigt worden sind. 1,5 km sö.
Saint Blaise auf einem kleinen
Plateau, das steil zum
Neuenburgersee
abbricht. Station Marin-Épagnier der direkten Linie
Bern-Neuenburg. Telephon. Zusammen mit der Irrenheilanstalt Préfagier: 66
Häuser, 627 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Saint Blaise. Acker- und etwas Weinbau, Viehzucht.
entspringt am
N.-Hang der
Dent de Lys (1407 m) nahe der
Hütte von
Marêche, wendet
sich zuerst nach N., biegt dann um die Ausläufer der
Tremettaz nach
O. und um diejenigen des
Moléson nach SO. um und mündet
nach 6,5 km langem
Lauf 1 km oberhalb
Albeuve in 753 m von links in die
Saane.
Mittleres Gefälle 82‰.
Im Oberlauf nimmt die Marivue mehrere von der
Tremettaz herabkommende
Bäche auf und fliesst an den
Hütten von
Le Creux, Gobalet
und
Cerniat Derrey vorbei;
dann erhält sie von links die vom
Moléson kommende ungestüme
Erbivue, deren
Name oft auf den ganzen Flusslauf übertragen worden ist, was zu manchen Verwechslungen Anlass gegeben hat.
Kurz unterhalb
der
Hütte von
Charbonnière tritt die Marivue in die Gorges de l'Evi ein, die sie erst wenig oberhalb
Albeuve wieder verlässt.
Sie fliesst fast ganz zwischen hohen Felswänden und am Boden von beträchtlichen
Schluchten und wechselt
in ihrem Wasserstand ziemlich stark, so dass sie nicht zu industriellen Zwecken verwendet werden kann.
Ihre Thalsohle ist
mit einer mächtigen Decke von Glazialschutt überführt, der von einem Nebenarm des einstigen Saanegletschers hier abgelagert
worden ist.
855 m. Gruppe von 8
Häusern, am rechten Ufer des Aergerenbaches
(Gérine), 500 m nw.
Plasselb und 12 km sö. vom Bahnhof Freiburg.
46 kathol. Ew. deutscher Zunge.
1950-2300 m. Schöne Alpweide, am
S.-Hang der
Pierre à Voir, zwischen der Tournelle und
dem wilden Felsenzirkus von Les Brégiers, 1890 von der Alpweide
Les Grands Plans abgetrennt.
Wird im Hochsommer während 3 Monaten mit 160 Stück Grossvieh und etwa 50 Stück Jungvieh bezogen und
liefert im Jahr durchschnittlich 1250 kg Halbfettkäse, 180 kg Butter etc. Prachtvolle Aussicht auf das
Mont Blanc Massiv
und die
Thäler von
Bagnes und
Entremont.
Ackerbau und Viehzucht. Papierfabrik,
Fabrik von elektrischen Akkumulatoren,
Schmiede,
Mühlen und
Sägen. Gasthof. Sommerfrische.
Die ländlichen
Feste von Marly werden von den Bewohnern der Stadt
Freiburg gerne besucht. Das ursprünglich von
Welschen besiedelte
Dorf wurde später zu einem grossen Teil vom deutschen Sprachgebiet erobert, so dass noch 1840 die Schule
zweisprachig war. Die Schüler beider Sprachen waren im selben
Zimmer vereinigt und wurden vom Lehrer abwechselnd unterrichtet
oder mit schriftlichen Arbeiten beschäftigt.
Von 1868 an ist die Schule dann neuerdings ganz französisch geworden. Pfarrkirche zuSt. Peter und Paul,
St. Sebastianskapelle. Eisenbrücke über die
Gérine. Marly ist eine alte
Herrschaft, deren Edeln im 12. und 13. Jahrhundert
lebten. Dorf Marly war von jeher eine industrielle Ortschaft. Die Papierfabrik, die zu den ältesten und blühendsten der
Schweiz zählt, steht seit 1411 ununterbrochen in Betrieb. Die Akkumulatorenfabrik ist zu Ende des 19. Jahrhunderts
eingerichtet worden. In Rapettes und Chamassu hat man alte Römerbauten aufgedeckt. 1146: Marliei; 1215: Marlia.