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Aepfel, Nüsse, Pflaumen). Weinbau bei Johannisberg ^[Berichtigung:
Johannisburg und] am Untern
Buchberg. Das Altendorferthal
führt in grosser Menge Gemüse sowie frisches und gedörrtes Obst aus. An manchen Orten wird Obstbranntwein hergestellt.
Von geringer Bedeutung ist heute der Anbau von Hanf und
Flachs, Hafer u. Gerste, sowie von Getreide überhaupt.
Die March zählt 1369 Viehbesitzer. Die Viehstatistik ergibt folgende Resultate:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 7506 | 7385 | 7540 |
Pferde | 195 | 254 | 306 |
Schweine | 2302 | 3915 | 3048 |
Schafe | 1330 | 994 | 805 |
Ziegen | 2606 | 3353 | 2749 |
Bienenstöcke | 1082 | 1647 | 1500 |
Blühend ist in erster Linie die Pferdezucht; auch die Rindviehzucht nimmt qualitativ und quantitativ zu, dank besonders der grossen Viehmärkten von Lachen und Siebnen und der vom Kanton und Bezirk veranstalteten Prämienschauen. In Lachen findet jeden Dienstag ein Markt für Kälber, Schweine und anderes Kleinvieh statt. Wie fast überall geht auch in der March die Schaf- und Ziegenzucht stark zurück. Während im Thal zahlreiche Käsereien vorhanden sind und stets neue entstehen, nehmen die Käsereien auf den Alpen an Zahl ab. Es ist dies die Folge der rationelleren Einrichtung, dass man die Kühe auch im Sommer im Thal unten behält und die Alpweiden blos noch mit Ochsen, Jungvieh und Ziegen bestösst.
Die Ortschaft Steinauer im Pawnee County (Nebraska, Ver. Staaten von N.-Amerika) verdankt ihren Namen einem Ziegenhirten aus Innerthal, der sich ums Jahr 1850 dort niedergelassen hatte. Die Sennen der March finden im Ausland (Deutschland, Russland, Oesterreich, Amerika) lohnende Anstellungen. Während die Versuche, im Goldbach (am Diethelm oder Fluhberg) Gold zu waschen, die Kosten nicht gedeckt haben und daher bald wieder aufgegeben worden sind, beschäftigen die 14 Brüche auf Bausteine heute über 100 Arbeiter.
Schiefer und Schieferkohle werden in Wangen und am Buchberg mit Erfolg abgebaut; doch könnte der Betrieb hier und in anderen Gemeinden noch in grösserem Massstabe erfolgen und profitabler gestaltet werden. 7 Ziegeleien und eine Backsteinfabrik. Fast in allen Gemeinden bestehen Brennereien, die besonders Kirschwasser herstellen (Galgenen hat deren drei), das nach Glarus, St. Gallen und Appenzell einen guten Absatz findet. Der Bezirk zählt 200 Seidenwebstühle für Handbetrieb;
in Lachen beschäftigen sich an die 100 Personen mit Rosshaarweberei;
am Ufer der Aa stehen 3 Baumwollspinnereien mit 472 Arbeitern und 38000 Spindeln;
ferner 2 Baumwollwebereien mit 600 Webstühlen, eine Schifflistickerei mit 58 Maschinen, 2 Seidenwebereien mit 500 Webstühlen, 2 mechanische Schreinereien und Möbelfabriken, im Vorderthal eine Kartonnagefabrik.
Der Bezirk wird von der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil-Ziegelbrücke) durchzogen, die hier die Stationen Lachen, Siebnen-Wangen und Reichenburg hat. Von der Station Siebnen-Wangen gehen Postwagen ins Wäggithal einerseits und über Wangen und Tuggen nach Uznach andererseits. Von der der Bahnlinie folgenden grossen und schönen Hauptstrasse der March zweigen der alte Pilgerweg über den Etzel, die Poststrassen Siebnen-Wangen-Uznach und Siebnen-Wäggithal (mit geplanter Fortsetzung ins Klönthal und über den Pragel ins Muotathal), sowie Bergwege bei Altendorf und Schübelbach ab. Den Verkehr zwischen den Uferorten am Obersee besorgen ein Dampfboot und zahlreiche Segelschiffe.
Als erste Kirchen entstanden in der March diejenigen von Wangen (vor 884), Tuggen (vor 998) und Altendorf (vor 1275). Stifter der erstgenannten war der Edle Wolfhard, ein Urenkel von Ratprecht, des Gründers von Alt Rapperswil (Altendorf). Als selbständige Kirchgemeinden trennten sich in der Folge ab von Tuggen: Reichenburg (1498), Innerthal (1545), Schübelbach (1560) und Vorderthal (1816);
Die March gehörte zunächst den Grafen von Rapperswil. Nach deren Erlöschen kamen die untere March an das Haus Habsburg, die obere March an die Grafen von Toggenburg und Reichenburg an das Kloster Einsiedeln. 1386 ging die untere March an Schwyz über. 1405 eroberten die Appenzeller den mittlern Abschnitt der March, den sie als Ausdruck des Dankes für die ihnen in den Freiheitskriegen geleistete Hilfe ebenfalls den Schwyzern überliessen. Diese Besitzungen wurden den Schwyzern, an deren Spitze damals der Landammann Ital Reding stand, von Kaiser Sigmund 1424 als Reichslehen urkundlich bestätigt.
Nach dem 1436 erfolgten Tod des letzten Grafen von Toggenburg nahm dann Schwyz auch noch Besitz von Tuggen und der obern March. So entstand die schwyzerische Vogtei March, die heute noch das Wappen des Geschlechtes der Reding führt (Reichenburg kam erst 1802 an Schwyz). Sie hatte ihre eigene Landsgemeinde, die sich von Alters her unter den Linden auf der Lachener Allmend versammelte und in Anwesenheit von Vertretern der Regierung zu Schwyz ihre Behörden selbst bestellte. Doch unterlag die Wahl des Ammannes der Bestätigung durch Schwyz. Als erste Instanz galt in Rechtssachen das Gericht zu Siebnen, das Bussen im Betrag bis zu 25 Schillingen verhängen durfte; die zweite Instanz bildete ein von den Kirchgemeinden erwählter Gerichtshof von 9 Mitgliedern, gegen dessen Entscheidungen wieder an die dritte und höchste Instanz, den Landrat zu Schwyz, appelliert werden konnte. Zu Ende des 18. Jahrhunderts hatten noch nicht alle Gemeinden der March ihre eigene Schule, so dass damals die Gemeindeschule an der Haab (Hafen) zu Lachen auch ¶
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von Schülern aus den Nachbargemeinden besucht wurde. Die ersten Gesetzbücher der Landschaft stammen aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts. Das heute noch giltige Landrecht datiert vom und ist ein rein deutsches Recht, das nirgends Ergänzungen oder Zusätze aus dem Gebiete des römischen Rechtes enthält.
1798 folgten die Bewohner der March dem Beispiel ihrer Nachbarn, der Zürcher Seeanwohner, indem sie sich gegen die Herrschaft der Schwyzer erhoben und den Zürcher Bauern trotz allen Versprechungen oder Drohungen von Schwyz zwei Kanonen zur Verfügung stellten. Am ward die March endlich frei erklärt. Als dann der Kanton Schwyz 1828/29 die Rechte und Freiheiten seiner einstigen Untertanen neuerdings einschränken wollte, verbanden sich die Bewohner der March mit denen von Einsiedeln, Küssnacht und den Höfen zu einem von Schwyz unabhängigen Halbkanton «Ausser Schwyz". . Der Versuch der Schwyzer, diesem Zustand durch Waffengewalt (Besetzung von Küssnacht 1833) ein Ende zu machen, hatte die Besetzung des Kantons durch eidgenössische Truppen zur Folge.
Nach langen Unterhandlungen vereinigten sich dann der äussere und innere Kantonsteil am neuerdings zum einheitlichen Kanton Schwyz mit den gleichen Rechten und Pflichten für alle Landesteile. Zur Zeit des sog. Hörner- und Klauenstreites kam es 1838 in Lachen zu einem blutigen Zusammenstoss beider Parteien. Im Sonderbundskrieg ergab sich die March durch Vermittlung des Industriellen Kaspar Honegger am den eidgenössischen Truppen. Von verdienten und bekannten Männern aus der March seien hier folgende genannt: Landammann Schmid aus Lachen, einer der Führer im Streit von 1838;
Landammann Düggelin aus Wangen, der sich 1850 und die folgenden Jahre um den Bau von Strassen grosse Verdienste erworben;
Dekan Rüttimann (1807-1886) in Lachen und Landammann J. A. Winet (geb. 1827 in Altendorf), die sich um die Hebung der allgemeinen Bildung und die Verbesserung des Schulwesens bemühten;
der 1822 in Lachen geborene Musiker Joachim Raff, der Zürcher Grossindustrielle und Menschenfreund Kaspar Honegger in Siebnen, der Pfarrer und Dichter Henggeler in Nuolen, der Feldprediger bei den deutschen Truppen 1870/71 Jesuitenpater Rudolf Marty, der Missionsprediger Jesuitenpater Joseph Krieg, endlich der Arzt, Politiker und dramatische Schriftsteller Dr. Arn. Diethelm in Lachen.
Diethelm, Arn. Bilder aus der Geschichte der March. Lachen 1887; Casutt, Frdr. Ant. Beiträge zur Geschichte der Pfarrgemeinde Tuggen u. deren Töchterkirchen Reichenburg, Schübelbach und Wäggithal. Lachen 1888; Landolt, Justus. Geschichte der Kirchgemeinde Lachen (im Geschichtsfreund. 31, 1876); Market. Geschichte des Wäggithales. Lachen 1885; Zehnder, F. Geschichte der Pfarrei Reichenburg. Lachen 1900.