Denkmal für die im Kampf vom 31. März auf gefallenen Freischaarenführer.
Im 9. Jahrhundert Marcha Maltrensis;
1257: Malters. Der
Ort war sowohl zur Zeit der Frankenherrschaft
wie später unter der Oberhoheit des
KlostersMurbach eine Gerichtsstätte, wo unter einer
Linde Recht gesprochen wurde.
Der
Name vom althochdeutschen mahal = Gerichtsstätte und tera =
Baum.
1800-2000 m. Alpweide, im obern Abschnitt des
Tobelbachthales und am
S.-Hang des Gärtliseggstockes;
5,5 km westl.
Sevelen. 379 ha gross, wovon 301 ha eigentliche Alpweide, 30 ha
brachliegender Boden, 8 ha
Wald und 40 ha unproduktiver Boden. 2
Hütten und 2 Ställe.
1300-1800 m. Alpweide mit 4
Hütten und 5 Ställen, am
W.-Hang
der Kette des
Alvier und 6 km ö.
Walenstadt. 457 ha gross, wovon
356 ha eigentliche Alpweide, 5 ha Sumpfland, 10 ha brachliegender
Boden, 46 ha
Wald und 40 ha unproduktiver Boden.
(Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
375 m. Gem., Pfarrdorf und Hauptort des Kreises gleichen Namens, am Eingang ins
Val Malvaglia und 7 km
n. der Station
Biasca der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Postablage Malvaglia-Chiesa; Postwagen
Biasca-Olivone und im
Sommer über den
Lukmanier bis
Disentis. Gemeinde, mitPontei: 243
Häuser, 1606 kathol. Ew.; Dorf: 179
Häuser, 1135 Ew.
Ackerbau und Viehzucht. Starke periodische Auswanderung der jungen Männer als Händler mit Kastanien, Obst, Gemüse, gebratenen
Kartoffeln, Gefrorenem etc. nach Paris und Lyon und als Küchenchefs, Kellner und Gasthofangestellte nach Amerika. Malvaglia
ist eine der ausgedehntesten Gemeinden des Kantons Tessin und zerfällt in 22 am linken Ufer des
Brenno und im
Val Pontirone
gelegenen Unterabteilungen. Die energische und tätige Bevölkerung liegt in stetem Kampf mit dem schlimmen
WildbachBrenno,
der ihren schönen
Wiesen, Aeckern und
Weinbergen beständig mit Verwüstung droht. Kindergarten, Sekundarschule für Knaben
und für Mädchen.
Alte Kirche im romanischen Stil mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Fund von sehr
alten Römermünzen. Ein kleines sog. Heidenhäuschen.
(Val)(Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
So heisst das tief in das Adulamassiv eindringende grösste östl., linksseitige, Nebenthal
zum
Val Blenio. Beginnt mit der
AlpeGuarnajo (2039 m) in dem mächtigen, halbkreisförmigen Felsenzirkus,
der von den
Wänden des
Simano (2842 m),
Rheinwaldhorns (3398 m) und
Pizzo Cramorino (3129 m) -
Vogelberg (3220 m) gebildet wird,
steigt zuerst nach SO., dann nach S. ab und biegt bei den
Hütten von
Madra (1097 m) gegen SW. um, welche Richtung es auf eine
Länge von 6 km beibehält, um beim Dorf Malvaglia, 7 km n.
Biasca, auszumünden. Im O. wird das Val Malvaglia
mit seinen Nebenarmen durch die Kette Poncione della Frecione (3199 m) -
Cima dei Cogni (3068 m) -
Pizzo delle Streghè (2909
m) vom Calancathal getrennt.
Eine vom
Simano nach S. und eine vom
Pizzo delle Streghè nach W. auszweigende Kette ziehen sich gegen
den untern Thalabschnitt, den sie zu einer engen und tiefen
Schlucht gestalten. Im Gegensatz dazu bildet das Thal weiter oben
einen weiten, ovalen
Kessel von 6-8 km Breite und 12 km Länge (von NW. nach SO:
Sasso di Casseo bis
Pizzo delle Streghè).
Es vereinigen sich mit ihm von SO. her das
Val Combra und
Val Madra und von O. her der Zirkus der
Alpe di Giumello. Das Val Malvaglia
ist eine der wildesten und rauhesten Thalschaften des Kantons und weist namentlich ein überall sehr steilabbrechendes linksseitiges
Gehänge auf, das nach oben mit stark zerrissenen Felsterrassen bis zu den wilden Gipfelregionen der
Adula- und Cognigruppe aufsteigt und nur wenige kleine Alpweiden tragen kann. Die gegen den
Simano hin ansteigende, kürzere
und weniger steile rechte Thalseite trägt dagegen grosse Waldungen und Alpweiden.
Gut bewaldet sind im Besonderen der untere¶
mehr
Thalabschnitt von Madra an und ferner das Val Combra und Val Madra. Hauptsächlichste Waldbäume sind Buchen und Lärchen; die
Kastanie stellt sich erst am Thalausgang ein. Das Thal ist nur im Sommer bewohnt, dann aber von ganzen Familien, die sich
in den zahlreich vorhandenen Sommerdörfchen ansiedeln, deren grösste Madra (1097 m) und Dandrio (1212
m) sind. Madra, Dandrio etc. liegen in der Thalsohle, während andere solcher Dörfchen (wie z. B. Ciavasco, Ascona, Anzona)
auf den Terrassen des rechtsseitigen Gehänges stehen.
Eine Reihe von Alpweiden liegt über 2000 m, so Guarnajo (2039 m; am Fuss des Rheinwaldhorns), Giumello (2064 m) und Piotta
(2056 m; beide am Fuss der ö. Grenzkette und gegen den Zapportpass hin), Rotondo (2260 m; im Val Madra) und Caldoggio (2040
m; im Val Cambra). Der von Malvaglia ausgehende, sehr steile und holperige Thalweg steigt bis Pontei um volle 400 m an, um
dann langsamer thalaufwärts zu führen. Alle Alpwege sind im allgemeinen nur schlecht unterhalten. Das
Thal wird von Fremden selten besucht und nur hie und da von solchen Touristen durchzogen, die über das Vogeljoch (2938 m)
oder den Zapportpass (3090 m) kommen und gegen den Tessin
absteigen.