später
Malrhuere, Malre, Malrey, Mallerey und Malleray;
1179: Mallereia. Vom mittellatein. malgeria =
Viehweide herzuleiten.
Spuren
einstiger Eisenerzausbeute.
Römischer Wachtposten.
Ruine einer als Sitz der Edeln von Spender bekannt gewordenen
alten Burg.
In der Nähe wurden 1367 die Truppen des
Bischofes von Basel
Johann von Vienne von den Bernern und Solothurnern
geschlagen, die zwei
Banner eroberten.
Malleray war während der Zeit der
Herrschaft der Fürstbischöfe von Basel
der Hauptort von
einem der vier Meyerämter der Probstei
Moutier-Grandval.
Vergl. Trouillat, J. Monuments de l'histoiredel'ancien évêché deBâle.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
430 m. Landhaus mit mehreren Nebengebäuden, über dem Unterlauf des hier zu Bewässerungszwecken
benutzten
Flon, nahe der Strasse
Lausanne-Genf und 2 km w.
Lausanne. Schöne
Wiesen. Funde von verschiedenen Altertümern aus
der Römerzeit lassen erkennen, dass an dieser Stelle damals bereits eine Siedelung (vielleicht ein Vorort
des alten Lausonium) gestanden haben muss.
Das Landgut wird schon zur Zeit der
Bischöfe von
Lausanne erwähnt.
Hier wurde 1802 die
nachher gescheiterte Verschwörung gegen die helvetische Regierung vorbereitet. In der von
Montbenon über den
Bois de Vaud bis zum
Bois de Caudray ziehenden Seitenmoräne des einstigen
Rhonegletschers wird
Kies und
Sand ausgebeutet.
Bei Le Malley wird diese Moräne vom
Flon in einem tiefen
Tobel, das bereits bis zur Molasse hinunter ausgewaschen ist, quer
durchschnitten.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
2477-2900 m. Felskamm, in der das
Baltschiederthal vom
Gredetschthal trennenden
Kette; zweigt von einem auf der Siegfriedkarte unbenannten und nicht kotierten Gipfel gegen SW. ab. Etwa 5 Stunden nö.
Eggerberg.
Nach O. ist ihm das
Gerstenhorn (2929 m) vorgelagert, das nö.
Visp über der Brischerenalp sich erhebt.
Hauptgestein des Bergstockes sind bräunlich
anwitternde Kalk-,
Sand- und Kalktonschiefer (Allgäuschiefer, Lias), die im Ganzen nach N. und NW. fallen und stark gefaltet
und verbogen sind.
Mit ihnen erscheinen, besonders gegen den eigentlichen Gipfelpunkt zu, grüne spilitische
(diabasische) Schiefer eng verknüpft, gefaltet und gepresst.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2560-1699 m. Kleines Thal; beginnt im Felsenkessel unter dem
Piz Malmurainza, ist etwa 4 km
lang, zieht in enger Felsrinne gegen SO., nähert sich unterhalb der Resgia
(Säge) dem Bach des
ValMuntSot
auf weniger als 100 m, biegt dann nach S. um und sendet seinen Bach über den bewaldeten und steilen Terrassenhang
SotLaret unter
Pragrond zum Schleinsertobel (zwischen
Schleins und dem
Weiler Chasura) hinunter, in das er 0,7 km ö.
Schleins mündet.
Das
Thalgefälle beträgt bis zur Resgia 355‰ auf der Terrasse von Pragrond 176‰ und am Hang von
SotLaret
675‰. Bergwiesen und Alpweiden;
auf der schönen und grossen Terrasse von Pragrond auch Kornfelder;
700 m. Gemeindeabteilung mit 7
Meierhöfen, auf einer fruchtbaren Hochfläche
über dem rechten Ufer des
Doubs (zwischen der
MühleJeannotat und
Goumois) zerstreut gelegen;
rätoromanisch Malœggia, italienisch Maloggia (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja). 1817 m. Passübergang mit Poststrasse, zwischen
dem
Engadin und dem
Bergell. Die Wasserscheide wird hier nicht durch einen hohen
Rücken, sondern blos durch eine kleine Hochfläche
bezeichnet. Der
Silsersee mit 1800 m und
Silvaplana mit 1816 m liegen fast ebenso hoch wie der Passscheitel,
während das am linksseitigen Gehänge des
Ober Engadin stehende Dorf
St. Moritz mit 1856 m dessen Höhenlage noch übertrifft.
Es steigt somit die Poststrasse des
Ober Engadin gegen den Maloja zu nur unmerklich an. Während sich das leicht gewellte
Plateau von Maloja ganz langsam zum
Silsersee absenkt, bricht es gegen das
Bergell plötzlich und schroff
ab. Es ist also kein Passübergang im strengen Sinn des Wortes, sondern blos der das
Engadin nach oben abschliessende Rand
des zum
Bergell hinunterstürzenden Steilabfalles. Vom
Silsersee an wendet sich die Strasse zuerst gegen SW. und dann gegen
S., um nach Ueberschreitung des höchsten Punktes (1817 m) scharf gegen W. abzubiegen und in zahlreichen
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mehr
Schlingen den mit Lärchen- und Tannenwald bestandenen, 200 m hohen Hang bis zum obersten Thalboden des Bergell hinunterzusteigen.
Die meisten der 16 Kehren können auf steilen Fusspfaden abgeschnitten werden. Von einer der oberen Kehren dieser an schönen
Aussichtsstellen reichen Strasse zweigt ein Pfad zum prächtigen Wasserfall der vom Murettopass und Fornogletscher
kommenden Orlegna ab. Als Passstrasse im engeren Sinn betrachtet man die 5 km lange Strecke zwischen Capolago (dem obern Ende
des Silsersees) und Cavrile im obersten Bergell, von der die Hälfte auf die Kehren entfällt.
Von Samaden bis Chiavenna ist die Poststrasse 55,5 km lang (bis Maloja Kulm 23,8 km, von da bis Castasegna
an der Landesgrenze gegen Italien 22 km und weiterhin bis Chiavenna 9,7 km). Mit Samaden ist der Maloja im Sommer durch vier
und im Winter durch drei, mit Chiavenna das ganze Jahr durch zwei tägliche Postwagenkurse verbunden, die den Weg Samaden-Chiavenna
im Sommer in 7½ und im Winter in 9 Stunden, den Weg Chiavenna-Samaden Sommers und Winters in 9 Stunden
zurücklegen.
Seit Vollendung der Albulabahn ist St. Moritz Ausgangspunkt der Post und damit deren Fahrt um 5,5 km abgekürzt. Lokalkurse,
die den Pass nicht überschreiten, sind sowohl im Bergell als im Engadin eingerichtet. Da die Strasse über
den Maloja der kürzeste Weg vom Ober Engadin nach den oberitalienischen Seen ist, wird sie besonders im Sommer ausserordentlich
stark benutzt. Seit etwa 20 Jahren hat sich die Hochfläche von Maloja auch zu einem bedeutenden klimatischen Kurort entwickelt.
So finden wir hier etwas oberhalb des Silsersees den monumentalen Bau des Kursaales Maloja mit prachtvollen
Parkanlagen, dann auf einem den Absturz ins Bergell beherrschenden Felshügel das SchlossBelvédère und zwischen diesen Beiden
noch eine Anzahl weiterer
Gasthöfe und Restaurationen, ferner Villen, sowie eine katholische und eine anglikanische Kapelle.
Als Fremdenort und Touristenzentrum ersten Ranges rivalisiert Maloja heute mit St. Moritz und Pontresina.
Während die Gemeinde Stampa, zu der der Maloja politisch gehört, nur 445 ständige Ew. zählt, halten sich im Sommer auf
dem Maloja allein mehrere Hunderte ständiger Gäste und Tausende von Passanten auf. Diese Beliebtheit rechtfertigt sich
vollauf durch die reine und gesunde Luft, die Schönheit und Mannigfaltigkeit der umgebenden Landschaft
und die grosse Zahl von Spaziergängen, Ausflügen und Bergtouren.
Beim Erstellen der Parkanlagen auf Maloja hat man seit 1884 eine grosse Anzahl von Gletschermühlen entdeckt, die dann freigelegt
worden sind und die analogen Erscheinungen im Gletschergarten zu Luzern
sowohl an Zahl wie an abwechslungsreicher Gestaltung und
Grösse weit übertreffen. Wir finden hier oben als weitere Zeugen glazialer Tätigkeit ferner noch prachtvolle Rundhöcker,
Gletscherschliffe, eine Menge von erratischen Blöcken und Moränen. Da die Gesteine, aus denen die beiden letztgenannten
Erscheinungen bestehen, aus dem Muretto-Fornothal stammen, muss einst das ganze Plateau des Maloja vom Fornogletscher bedeckt
gewesen sein. Es stimmt dies mit der schon früher (vergl. die Art. Graubünden,
Inn und Maira) erörterten geologischen
Tatsache überein, dass die Wasserscheide zwischen dem Inn und der Maira einst weiter gegen SW., etwa hoch über dem heutigen
Vicosoprano, gelegen war. Damals bildeten die Thäler von Marozzo, Albigna und Muretto-Forno die obern Verzweigungen
des Engadin, bis sie von der immer weiter nach NO. rückschreitenden Erosionsarbeit der wasserreichen und ein starkes Gefälle
aufweisenden Maira schliesslich abgelenkt und vom Inn abgeschnitten
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