seinen Besitz durch verschiedene Vergabungen (besonders von
Seiten der
Grafen von
Toggenburg) ziemlich rasch und gelangte damit
zu grossem Reichtum. Seinen Aebtissinnen stand bis 1798 das Patronat über die St. Verenakirche und die Ausübung der niedern
Gerichtsbarkeit über die Klostergüter
(Wolfertswil, Mümertswil,
Egg, Wolfersberg,
Moos,
Dieselbach,
Alterswil und Bub)
zu. Auch nach dem
Brand von 1385 hob sich das Kloster rasch wieder zu neuer Blüte. Heute zählt es 50 Nonnen, die sich mit
dem Sticken von Kirchenparamenten,
Spitzen etc. beschäftigen und daneben den Mädchen des Dorfes unentgeltlichen Unterricht
in weiblichen Arbeiten erteilen.
Zum Kloster gehören heute noch verschiedene Werkstätten, eine
Fabrik zum Imprägnieren von Telegraphenstangen
und gut unterhaltene grosse Waldungen. 1868 spendete das Kloster an die Gründung der Knabenerziehungsanstalt
Thurhof bei
Oberbüren die schöne Summe von 40000 Franken. Von Altertümern ist leider nicht mehr viel erhalten geblieben, da besonders
die einstigen kostbaren Glasmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert im Verlauf des Toggenburgerkrieges
entweder weggenommen oder zerstört worden sind.
Ein Kleinod schweizerischer Kunst ist das noch erhaltene Besuchs- oder sog. Bischofszimmer, das aus 1674 stammt, im reichsten
Renaissancestil gehalten ist und einen 1664 gebauten Fayenceofen enthält. Magdenau ist heute noch eines der reichsten
Klöster
der Ostschweiz. Zur Zeit der Reformation wurde es mehrfach von Truppen besetzt und dann für eine ziemlich
lange Zeit ganz aufgehoben, bis ihm der Landfrieden von 1718 seine Wiederherstellung brachte. Seither hat es einer ununterbrochen
friedlichen Entwicklung sich zu erfreuen gehabt. 1244: Magginowe; später Maggenau.
Postablage. Der anbaufähige Teil der Gemeinde liegt auf einer gegen S. geneigten
Terrasse, die zu dem die Grenze gegen die Gemeinde
Saint Martin bildenden
Wildbach La Mennaz absteigt. Im N. wird die Gemeinde
von einem aus der
Schlucht der
Borgne bis zum
Mont Nuoble hinaufreichenden
Wald von der Gemeinde
Vernamiège
geschieden.
Das Dorf besteht aus
Holzhäusern. 76
Häuser, 359 kathol. Ew. Alpwirtschaft, Viehzucht.
Schöne Lärchenwaldungen.
Mage war im Mittelalter ein Leben der
Herren von Im
Thurn
(La Tour), das 1352 vom Chorherrenstift der Kathedrale zu
Sitten angekauft
und dann durch einen Chorherrn verwaltet wurde. 1100:
Villa Magis;
(Kt. Wallis,
Bez.
Brig und Visp).
2621 m. Verwitterter Felsgipfel, zwischen dem
Bistenenpass und der Magenlücke und in der
das
Gamserthal von der Simplonstrasse trennenden kurzen Kette. Westl. über dem alten
Spital an der Simplonstrasse. Kann vom
jetzigen
Hospiz aus in 2 Stunden bestiegen werden, wird aber nur selten besucht.
(Kt. Wallis,
Bez.
Brig und Visp).
Etwa 2450 m. Passübergang, zwischen
dem
Magenhorn und
Galenhorn, in der das
Gamserthal von
der Simplonstrasse trennenden Kette. Wird in Verbindung mit dem Weissengratpass als bequemer Uebergang von
SaasGrund nach
dem Simplonhospiz benutzt (9 Stunden).
Dem Verrucanosockel sitzen nach oben Rötidolomit, Quartenschiefer und Lias
auf, die alle gegen N. einfallen und dem N.-Flügel der
Glarner Doppelfalte angehören.
Dieses von Touristen schon längst
viel besuchte Gebiet wird seit einigen Jahren auch von Skifahrern oft aufgesucht, für welche der S. A. C. 1903 die neue
Spitzmeilenhütte erstellt hat.
(Ober) (Kt. Freiburg,
Bez. Sense,
Gem.
Alterswil). 901 m. Gruppe von 3
Häusern, über dem linken Ufer der
Sense, 3 km osö.
Alterswil
und 13,5 km sö. vom Bahnhof Freiburg.
31 reform.
^[Supplement: kathol.] Ew. deutscher Zunge. Kirchgemeinde
^[Supplement:
Pfarrei]
Alterswil. Wiesenbau und Viehzucht. Heimat des einst mächtigen Edelgeschlechtes der
Herren von Maggenberg, von deren
auf einem steil zur
Sense abbrechenden Felssporn gestandenen Stammburg heute noch ein
Turm und einige Mauerreste sich erhalten
haben.
Der erste bekannte
Herr von Maggenberg, Mackenberg oder Montmacon erscheint 1182. 1242 war Heinrich von
Maggenberg Abt des
KlostersHauterive. Schultheissen der Stadt Freiburgwaren
Ulrich (1270), Ritter Johann (1339 in der Schlacht
bei
Laupen gefallen) und sein Sohn Johann von Maggenberg (1344). 1348 wurde dieses letztern Gemahlin, Mermette, von Otto
von
Éverdes überfallen und beraubt, worauf die
Freiburger und
Berner im folgenden Jahr die Burg
Éverdes
(oder
Grüningen) mit Sturm nahmen und zerstörten. Burg Maggenberg war von den Bernern gleich nach der Schlacht bei
Laupen 1340 in
Asche gelegt worden. Ein Heinrich von Maggenberg war 1370 Pfarrer zu
Tafers. Nach dem Erlöschen des Geschlechtes kam
die
HerrschaftMaggenberg durch Kauf an die Stadt
Freiburg, die sie 1408 wieder an
Richard von Umbertschwendi veräusserte,
der dann 1439 seinen ganzen Besitz an das
Spital zu Freiburg
abtrat.
Viehzucht. Starke Auswanderung
nach Kalifornien. 10 Minuten südl. vom Dorf die Kirche Madonna delle Grazie, die aus dem Mittelalter
stammt und gut erhaltene Fresken aus 1528 enthält.
Nur das ValVerzasca im O. und einige kleine Thäler, die sich im SW. gegen Domo d'Ossola senken, sind der
Maggia nicht tributpflichtig. Dort im SW. greift ihr Gebiet auf italienischen Boden über, wie Italien auch zu oberst im
Val Onsernone noch etwas Anteil am Gebiet der Maggia hat. Sie entspringt auf der NO.-Seite des Cristallina,
des bedeutendsten Gipfels in der S.-Wand des Val Bedretto. Die ersten kleinen Wasseradern sammeln sich im Lago di Naret (2240
m), der somit als Quellsee der Maggia gelten kann. In raschem Lauf und mit manchen schönen Kaskaden durcheilt sie als Lavizzara
ihre obersten Thalstufen bis Bignasco (435 m). Hier nimmt sie den Namen Maggia an und wird durch ihren
ersten grösseren Zufluss, die Bavona, die ihr die Gewässer aus dem Eisrevier des Basodino zufuhrt, verstärkt, nachdem sie
schon vorher zwei kleinere Nebenadern, die eine aus dem Val Peccia von rechts und die andere aus
dem Val Prato
und aus dem Gebiet des CampoTencio von links, erhalten hat. Als schon stattlicher, leider oft auch sehr stürmisch und verheerend
auftretender Fluss durchmisst sie nun die eigentliche Valle Maggia von Bignasco bis zum Ponte Brolla und nimmt unterwegs bei
Cevio die vereinigten Gewässer aus dem Val di Campo und Val di Bosco auf.
Durch eine enge und tiefe Felskluft tritt sie unterhalb dem Ponte Brolla in ihr ausgedehntes Mündungsdelta ein, das sie im
Verein mit den Gewässern aus dem Centovalli und den Onsernonethälern angeschwemmt hat. Dieses Delta ragt in weitem Bogen
in den Lago Maggiore hinein und droht, dessen oberstes Stück, an dem Locarno liegt, vom Hauptteil des
Sees abzuschneiden. Es ist eines der grössten der Schweiz und reicht von Locarno und Ascona bis gegen Intragna hinauf. Früher
teilte sich hier die Maggia in zwei Hauptarme, während sie jetzt auf eine Länge von 3 km kanalisiert
ist und ihre geschiebereichen Fluten zwischen zwei mächtigen, 150 m voneinander abstehenden Dämmen dem See zuführt, so
dass Locarno und Ascona nicht mehr weiter gefährdet sind.
Die Kosten dieser Korrektionsarbeiten haben sich auf eine Summe von mehr als eine Million Franken belaufen. Ein Blick auf
die Karte zeigt, dass das Flussgebiet der Maggia sehr einseitig entwickelt ist. Die Wasserscheide gegen
den Tessin
und die Verzasca liegt dem Flusslauf der Maggia viel näher als diejenige gegen die Tosa. Dementsprechend erhält sie
alle ihre grösseren Zuflüsse von rechts: die Peccia, Bavona, Rovana (aus dem Val di Campo und Bosco) und Melezza mit
der Onsernone (oder dem Isorno). Die Bäche von links sind alle nur kurz. Doch mögen die aus dem Val di Prato, dem Val Giumaglio
und Val Salto wegen ihrer baumförmigen Verzweigung nach oben genannt werden. Alle diese Bäche münden durch enge Felsschluchten
und meist mit malerischen Wasserfällen in das Hauptthal ein. Sie führen aber auch der
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