Wasserspiegels ist das Fassungsvermögen des Seebeckens auf 5200000 m3 und seine maximale Fläche auf 0,315 km2 reduziert
worden. Es hat aber diese ganze Anlage deswegen nicht den bezweckten vollen Erfolg gehabt, weil die obere Stollenöffnung
zu hoch gelegen ist und der See daher nur teilweise entleert werden kann. Stündliche Aufzeichnungen des
Limnigraphen in Sitten ergaben bei Anlass des Seeausbruches vom eine am 10. Juli um 1 Uhr Morgens eintreffende maximale
Hochflut der Rhone von 6,6 m (normaler Stand 5,3 m). Man erklärt sich die plötzlichen Ausbrüche des Sees durch den Aletschgletscher
damit, dass hier unter dem Eis eine kanalförmige Höhlung vorhanden ist, in deren über dem Mittelwasserstand
des Sees gelegenen oberen Mund sich das Seewasser bei rascher Niveauerhöhung (wie eine solche z. B. eintreten kann, wenn ein
mächtiger Eisblock von oben in den See fällt) hineinstürzt und von dem es dann nach dem Heberprinzip nachgesogen wird.
Im See sollen Fische leben. Für die Touristen stehen seit einigen Jahren Ruderboote bereit. (Vergl. GeographischeZeitschrift. V, 1899; S. 598).
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden).
435 m. Munizipalgemeinde, Ortsgemeinde und Pfarrdorf; nahe dem linken Ufer des Kemmenbaches, am
W.-Fuss des Ottenberges, 3 km nw. Weinfelden und 1 km nö. der Station Märstetten der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postbureau, Telegraph im Dorf und auf der Station Postwagen nach Affeltrangen, Hugelshofen-Totnach und Neuwilen. Munizipalgemeinde,
mit Ottenberg, Boltshausen und Ruberbaum: 203 Häuser, 1030 reform. Ew.; Ortsgemeinde: 116 Häuser, 539 Ew.; Dorf: 111 Häuser, 516 Ew.
Kreishauptort. Der nahe dem Dorf gelegene Abschnitt der Gemeinde wird gewöhnlich Kreuzstrasse genannt,
weil sich hier die Strassen Frauenfeld-Romanshorn und Wil-Tägerwilen-Konstanz kreuzen. Fruchtbare Landschaft. Früher Filiale
von Wigoltingen, seit 1487 selbständige Kirchgemeinde. Wiesen-, Obst- und Weinbau, Viehzucht und Milchwirtschaft; Bienenzucht.
Die Milch wird zum grössten Teil an die Dampfkäserei Wigoltingen verkauft. Die Häuser sind von grossen Gärten umgeben.
Eine Fabrik für Schultische und Schulbänke, eine Schifflistickerei. Grosse Kunstdünger-, Leim- und Seifenfabrik,
eine Gerberei und eine Schuhwarenfabrik. Kornhandel. Landwirtschaftliche Genossenschaft, Konsumverein, Gesang-, Schützenverein
etc. 1115: Marstesten.
(Kt. Bern
und Wallis).
2194 m. Wenig bedeutender Gipfel, im Grat zwischen Hockenhorn und Sackhorn (Kette des Petersgrates) und
hinten über
dem Gasterenthal.
Kann von Kandersteg in 4 Stunden bestiegen werden.
Mærbegglücke od. Hohwiedenlücke (Kt. Bern
und Wallis).
2941 m. Passübergang, zwischen dem Hockenhorn oder Schilthorn
und dem Sackhorn, in der das Lötschenthal vom Gasterenthal trennenden Kette des Petersgrates. Sehr selten begangene Variante
des Lötschenpasses. Verbindet Ried und Ferden im Lötschenthal mit Kandersteg. Der sehr steile und dem Steinfall
ausgesetzte Abstieg ins Gasterenthal ist gefährlich und erfordert grosse Vorsicht. Ried-Passhöhe und Abstieg nach Kandersteg
je 5 Stunden. Westlich von diesem Pass die Obermärwiglücke (vielleicht mit der sog. Hohwiedenlücke identisch), die 1897 zum
ersten Mal überschritten worden ist.
2700-2800 m. 2 km langer und stark zerscharteter Kalkkamm, zwischen dem von links
auf das Thal des Landwassers (Davos) ausmündenden Monsteinerthal und dem von rechts auf das Thal der Albula
sich öffnenden Stulserthal.
Wird vom Stulsergrat (mit der Muchetta) und dem Bühlenhorn durch die Buhlenfurka getrennt und setzt
sich gegen NO. mit dem Gipshorn, Krummhörnli und Nidlenlöffel fort.
Alle diese Berge bestehen aus Trias, die einem
krystallinen Sockel aufsitzt und stark gefaltet ist.
415 m. Weiler, am rechten Ufer der Aare, an der Strasse Aarburg-Murgenthal und 500 m
nö. der Station Murgenthal der Linie Olten-Bern. 12 Häuser, 98 reform. Ew. Kirchgemeinde Murgenthal.