Burkhard von
Lausanne Klage bei Kaiser Heinrich IV., der 1087 die Rückerstattung des Raubes an das Priorat erzwang. Von diesem
Augenblick an begann für dieses eine Zeit des Aufschwunges, so dass es bald zu einem der an Ländereien, Einkünften und
verschiedenen
Rechten über eine Reihe von Orten reichsten
Klöster der Gegend sich entwickelte. So gehörten
ihm, um nur eines zu nennen, alle
Reben in seiner Umgebung. Erst 1464 gab
es - allerdings unter gewissen Vorbehalten - seine
Leibeigenen frei. Da es stets unter der Abtei
Savigny im Lyonnais stand, war es auch dem Erzbistum Lyon angegliedert, trotzdem
es auf einem Boden stand, der zum weltlichen Besitz des Bistums
Lausanne gehörte. Zur Zeit der Einführung
der Reformation kam 1537 zwischen den
Mönchen und den Abgeordneten von Bern
ein Uebereinkommen zu stande, nach welchem die zur
neuen Lehre übertretenden Klosterbrüder in ihrer alten Behausung bleiben durften, während die übrigen sie zu verlassen
hatten. Die Ländereien und Einkünfte des einstigen Priorates wurden 1539 von Bern
der Gemeinde Lutry zu Gunsten ihres
Spitales
überlassen.
Auf dem
Châtelard hat man zahlreiche sog. Hockergräber (d. h. Gräber mit Skeleten in kauernder Stellung) aufgedeckt. Jedes
einzelne dieser Gräber besteht aus 5 Steinplatten, ist ein Meter lang und enthält ein Skelet. Die Toten
sind mit dem Antlitz gegen Sonnenaufgang gewendet. Neben den Skeleten enthielten diese Gräber noch verschiedene andere Gegenstände,
wie Schneckenschalen, Bernsteinstifte, Steinhämmer, Ohrringe aus durchlöcherten Wildschweinzähnen etc.
Lutry war früher eine der vier grossen politischen und Kirchgemeinden von
Lavaux, zu der bis 1823 auch noch die jetzige
Gemeinde und Kirchgemeinde
Savigny gehörte. Jetzt bilden Lutry und
Savigny den westlichen der drei Kreise des Bezirkes
Lavaux
und zählen zusammen 3315 Ew.
(Kt. Appenzell
A. R., Bez. Hinterland).
913 m. Höhenrücken zwischen den Thälern der
Glatt und
Sitter; 1,2 km ö.
Herisau. Schöne
Aussicht. Panorama, von Merz aufgenommen.
Etwa 1400 m. Alpweide mit zerstreut gelegenen
Hütten, am Fuss des S.-Absturzes derDiablerets
und am Eingang in die
Schluchten der obern
Lizerne, 3-4 Stunden nnw.
Ardon.
Kann von
Les Plans de Frenières
aus in 7 Stunden bestiegen werden, wird aber nur selten besucht.
Auf der Siegfriedkarte unbenannt und auf der Waadtländer
Kantonskarte irrtümlich als
Tête duGros Jean bezeichnet, welcher Gipfel in Wirklichkeit weiter gegen
NO. liegt.
Der
Grat des
Berges wird hie und da von Gemsjägern an einer von ihnen
Pas des Luys Zarnoz oder
Tsernou genannten
Stelle (etwas 2700 m) nahe dem obersten Gipfel überschritten.
Die
Bevölkerungszahl des Kreises ist im Abnehmen begriffen. 1850: 1324, 1860: 1224, 1870: 1211, 1880: 1224, 1888: 1233 und 1900: 1191 reform.
Ew. deutscher Zunge.
Wiesenbau, Viehzucht, Alpwirtschaft.
Die Gemeinden St. Antönien entwickeln sich immer mehr zu beliebten
Sommerfrischen und sind mit der Thalstrasse des Prätigaus durch eine dem Dalvazzabach folgende Strasse
verbunden.
Die ziemlich ausgedehnte
Gemeinde umfasst neben dem Dorf Luzein noch die Weiler und Häusergruppen Buchen, Lunden, Dalvazza, Pany,
Gadenstätt und Putz. Zusammen: 198 Häuser, 841 reform. Ew. deutscher Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht.
Schöne Waldungen. Die
Gemeinde zerfällt in die 4 Unterabteilungen Luzein, Pany, Putz und Buchen. In Luzein wirkte 1777-1790 und dann wieder 1801-1823
der als Naturforscher und philanthropischer Schriftsteller bekannte Dekan Luzius Pool (1754-1825).
Bei
der Burgruine Stadion hat man römische Münzen aufgedeckt.
Die Endungen -ein, -ins, -enga in romanischen Ortsnamen entsprechen
dem deutschen -ingen und dem französischen -ens: Luzein = deutsch Luzingen = französisch Lucens.