Serpentin des Pizzo Lunghino in Form von kleinen Nestern und zwar längs der Kontaktzone zwischen dem Serpentin und den darunter
liegenden schwarzen Triaskalken und scheint erst in geologisch rezenter Zeit blosgelegt worden zu sein, worauf dann die einzelnen
abgewitterten Stücke in die tiefer unten eingeschnittenen Runsen und Bachfurchen hinuntergerollt sind.
Seither hat man dasselbe Mineral auch noch im Geröll des Mattmarksees (Saasthal im Kanton Wallis)
entdeckt. Es sind dies die bis jetzt
einzig bekannten Vorkommnisse dieser Art in der Schweiz. Die grosse Aehnlichkeit dieses Balitischen Vesuvians mit dem Jadeit
hat seit diesen Entdeckungen die Frage aufgerollt, ob nicht vielleicht ein Teil der prähistorischen
Steinwerkzeuge, besonders diejenigen aus der Zeit der neolithischen Pfahlbauten, tatsächlich eher aus Vesuvian als aus Jadeit
bestehen.
(Ober) (Kt. Aargau,
Bez. Bremgarten).
440 m. Gem. und Dorf, nahe dem rechten Ufer der Reuss, an der Strasse Bremgarten-Mettmenstetten
und 6 km ssö. der Station Bremgarten der Linie Brugg-Wohlen-Bremgarten. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Bremgarten-Ottenbach. 61 Häuser, 438 kathol. Ew. Kirchgemeinde Lunkhofen. Hier die Pfarrkirche. Ackerbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft, Käserei, Bienenzucht. Strohindustrie. Branntweinbrennerei. Holzhandel. Auf dem Eichbühl hat man eine
römische Ansiedelung aufgedeckt, die aber keine grosse Ausbeute an Fundgegenständen ergab. Zwischen den römischen Trümmern
lagen zwei alemannische Skelete.
(Unter) (Kt. Aargau,
Bez. Bremgarten).
400 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer der Reuss in fruchtbarer Landschaft, an der Strasse
Bremgarten-Mettmenstetten; 1,2 km nw. Ober Lunkhofen und 4,8 km ssö. der Station Bremgarten der Linie Brugg-Wohlen-Bremgarten.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Bremgarten-Ottenbach. 57 Häuser, 364 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Lunkhofen. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft, Käserei, Bienenzucht. Strohindustrie. Branntweinbrennerei. Holzhandel.
Bekannt ist die prähistorische Station der sog. Heidengräber im Bärhau (auf einer Terrasse des Hügelzuges zwischen Reuss
und Reppisch). In dieser alten Nekropole lagen über 60 Grabhügel von verschiedenen Dimensionen (der grösste war 3,6 m
hoch und hatte an seiner Basis einen Durchmesser von 27 m) beisammen.
Die Volksüberlieferung erzählt, dass hier einst eine grosse Stadt gestanden habe, die von Fischbach über Bremgarten und
über den Berg hinüber bis nach Jonen sich erstreckt hätte, zu verschiedenen Zeiten zerstört und wieder aufgebaut worden
sei und nacheinander die Namen Weingarten, Rosengarten, Bremgarten und Laugen geführt habe. Nachdem einige
dieser Grabhügel schon 1866 untersucht worden waren, haben in neuester Zeit das Schweizerische Landesmuseum in Zürich
und das Antiquarium
in Aarau vereint eine systematische Durchgrabung vorgenommen und zahlreiche verbrannte menschliche Knochen, massenhafte
Topfscherben, verschiedene Metallobjekte etc. zu Tage gefördert. (Vergl. Heierli, Jak. NeueAusgrabungenund Funde in der Schweiz in der Neuen Zürcher Zeitung vom Die Gräber gehören nach Heierli der ersten Eisenzeit
oder der Hallstatt Periode an. Auf der Mürgenzelg hat man eine grosse römische Ansiedelung entdeckt. 1890 legte man hier
Bäder mit zwei Mosaiken bloss, die 1892 von der Geschichtsforschenden Gesellschaft des Kantons Aargau
sorgfältig
weggenommen wurden. Die kleinere davon befindet sich heute in Baden; die etwa 9 m2 umfassende grössere, mit Darstellungen
von mythologischen Wassergeschöpfen, ziert das Antiquarium in Aarau. Der Ortsname erscheint seit 1358 in den verschiedensten
Formen, am häufigsten als Lunkuft oder Lunkoft. Im 5. Band der Argovia (S. 219) wird als älteste Namensform
Luminchofen angegeben und als «beim Hof der Nachkommen des Luno» gedeutet.
419 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer der Reuss, 1 km w. der Kirche
Obfelden und 3,5 km sw. der Station Affoltern der Linie Zürich-Affoltern-Zug. 31 Häuser, 208 reform. Ew. Kirchgemeinde Obfelden.
Landwirtschaft. Seidenweberei.
Gräber aus der Eisenzeit;
bedeutende römische Ansiedelung mit Fund von
Münzen und Goldschmuck;
römische Gräber und Alemannengräber.
Vergl. Keller, Ferd. Römische Ansiedelungen in der Ostschweiz. 2. Abt.
(Mitteilungen der antiquar. Gesellschaft inZürich.
XV, 2).
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
400 m. Gem. und Dorf, auf dem Birrfeld und 1 km w. der Station Birrfeld der Linie Brugg-Wohlen-Bremgarten.
Postbureau, Telegraph, Telephon. 82 Häuser, 582 reform. Ew. Kirchgemeinde Birr. Acker- und Weinbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft. Käserei. Posamenterei, Uhrsteinschleiferei, Strohflechterei.
691 m. Gruppe von 3 Häusern mitten in einem Kastanienhain, im Val Colla 600 m sw. Bidogno
und 14 km n. vom Bahnhof Lugano. 26 kathol. Ew. Kirchgemeinde Bidogno.
(Kt. Basel Land,
Bez. Liestal).
439 m. Gemeinde und Dorf, an der Grenze gegen den Kanton Solothurn
und 5 km sw. der Station
Liestal der Linie Basel-Olten. Postablage, Telephon. 55 Häuser, 366 reform. Ew. Kirchgemeinde Ziefen-Arboldswil-Lupsingen. Landwirtschaft.
Seidenbandweberei. Alemannengräber.