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wird mit etwa 50 Kühen und ebensoviel Ziegen bezogen.
Ausgezeichneter Fettkäse. 3 Hütten, die die Namen Bolla, Cascina della Ganna und Cascina dell' Uomo tragen.
wird mit etwa 50 Kühen und ebensoviel Ziegen bezogen.
Ausgezeichneter Fettkäse. 3 Hütten, die die Namen Bolla, Cascina della Ganna und Cascina dell' Uomo tragen.
(Ghiacciajo di) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2900-2410 m. Gehängegletscher, am O.-Hang des Piz di Lucendro und Ywerberhorns und westl. über der Alpe di Lucendro und dem Lago di Lucendro. 1,7 km2 gross.
(Lago di) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2083 m. Reizender Hochsee, in einem von imposanten Gipfeln umrahmten Zirkus, am Fuss des Lucendrogletschers und vor der Alpe di Lucendro, 2 km wnw. vom Hospiz auf der Gotthardpasshöhe. 650 m lang und 300 m breit. 18700 m2 gross. Grösster und schönster See im Gotthardmassiv. Sammelt die vom Piz di Lucendro und den Ywerberhörnern herabkommenden Wasser und ist der Quellsee der Gotthardreuss. Kann vom Gotthardhospiz aus in ½ Stunde bequem besucht werden. Reich an ausgezeichneten Lachsforellen, die den See nicht mehr verlassen können, seit der Besitzer des Hotel Prosa auf dem Gotthard am Ausfluss der Reuss ein Wehr hat anbringen lassen.
(Passo di) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2539 m. Passübergang, zwischen dem Piz di Lucendro und der Fibbia; führt von der Alpe di Lucendro ins Bedrettothal hinüber. Wird von den Touristen nur selten begangen.
(Piz di) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2959 m. Schöne Gipfelpyramide, im w. Abschnitt des Gotthardmassives und im Winkel zwischen dem Bedrettothal, der Alpe di Lucendro und der Wyttenwasseralp; 3 km n. Villa im Bedrettothal und 4 km wsw. vom Hospiz auf der Gotthardpasshöhe. Der S. - Hang besteht aus beinahe senkrecht abfallenden Granitwänden, während am NO.-Hang bis zum Ywerberhorn hin der Lucendrogletscher hängt. Oestl. unter dem Gipfel der Passo di Lucendro. Der Piz di Lucendro wird sehr oft besucht und kann vom Gotthardhospiz aus über den Lucendrosee, die Alpe di Lucendro und den Lucendrogletscher in 3-4 Stunden leicht erreicht werden. Eine andere Anstiegsroute führt vom Hospiz aus über die Valletta di San Gottardo und die Fibbia oder die Scharte zwischen der Fibbia und dem Pizzo La Valletta (3 Stunden).
Die Aussicht zählt zu den grossartigsten in den Schweizer Alpen.
Der Piz di Lucendro besteht aus Granit, der aus der Gneismasse der Gotthardgruppe in Form eines schmalen Bandes hervorsticht.
deutsch Lobsigen (Kt. Waadt, Bez. Moudon). 510 m. Gem. und grosses Dorf, im Thal der mittleren Broye, 600 m links vom Fluss und am Austritt der Cerjaulaz aus ihrem tiefen Tobel ins Broyethal; an der Kreuzung der Strassen Lausanne-Bern und Yvonand-Romont. 5,6 km nö. Moudon und 14,5 km sw. Payerne. Station der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 160 Häuser, 1517 reform. Ew. (wovon 300 deutscher Zunge); Dorf: 136 Häuser, 1248 Ew. Kirchgemeinde Curtilles. Im Dorf eine Kapelle der freien evangelischen Kirche.
Hoch über dem Thal der Cerjaulaz, dem Dorf und der Broye thront ein altes Schloss, von dessen Turm man einen grossen Teil des Thales überblickt. Während der eigentliche Schlossbau aus der Zeit der Berner Oberhoheit stammt, ist der Turm viel älteren Ursprunges. Das Schloss trägt heute noch den Namen des «Évêché». An Stelle einer durch die Ueberschwemmung von 1852 weggerissenen alten Brücke führt jetzt eine 1864 vollendete schöne Steinbrücke mit einem Bogen von 24 m Spannweite über die Broye. Landwirtschaft; von Bedeutung ist besonders der Anbau von Tabak (etwa 15 ha). An den Gehängen der Thäler der Cerjaulaz und Broye stehen Waldungen. Vor 25-30 Jahren ist in der Gemeinde die Uhrenindustrie eingeführt worden, der die starke Zunahme der Bevölkerungsziffer von 800-900 Ew. auf die heutige Zahl zu verdanken ist; viele Hände beschäftigt namentlich die Uhrsteinschleiferei.
Lucens wird urkundlich zum erstenmal 965 erwähnt und zwar als Eigentum der bischöflichen Tafel zu Lausanne. 965: Villa Losingus; 1217: Lucens. Deutsch: Lobsigen, Lobsingen oder Lossingen = bei den Nachkommen des Lobizo. Die Geschichte des Ortes ist identisch mit derjenigen des Schlosses, dessen Gründungsjahr unbekannt ist, aber jedenfalls weit zurückreicht. Nach einer Urkunde soll es ums Jahr 1127 vom Grafen Amadeus I. von Genevois zerstört und später wieder aufgebaut worden sein. Kurze Zeit nachher kam der Graf von Genevois mit dem Herzog Konrad von Zähringen, dem damaligen Rektor von Burgund, in Fehde, der nach langen Feindseligkeiten das Schloss wahrscheinlich zum zweitenmal zerstörte. Landri de Durnes, Bischof von Lausanne (1159-1177), ¶
baute es neuerdings auf und befestigte den benachbarten Flecken Curtilles. Bald sollten über das Schloss neue Schicksalsschläge hereinbrechen. 1190 kam es zum Kampf zwischen den transjuranischen Herren, an dem auch der Bischof Roger V. von Lausanne und Graf Berthold V. von Zähringen teilnahmen. Dieser letztere zog als Sieger das Thal der Broye aufwärts, eroberte Moudon und brannte das Schloss Lucens nieder, das dann kurz nachher vom Bischof Roger wieder aufgebaut wurde.
Von da an blieb es lange Zeit ungestörtes Eigentum der Bischöfe, die hier oft zeitweiligen Aufenthalt zu nehmen pflegten. Zur Zeit der Burgunderkriege teilte es das Los von vielen andern Burgen der Westschweiz, indem es kurz nach der Schlacht bei Murten (1476) von den Eidgenossen genommen, geplündert und in Asche gelegt wurde. Immerhin blieb es im Besitz der Bischöfe von Lausanne, bis es 1536 zusammen mit dem übrigen Grundbesitz des Bistums an die Berner kam, die den Landvogt von Moudon hierher setzten und 1579-1586 zahlreiche Reparaturen vornehmen liessen. 1798 erstürmten die aufrührerischen Bauern das Schloss und setzten sich hier fest, bis es von dem unter dem General von Weiss, dem letzten Landvogt von Moudon, stehenden Hauptmann Pillichody wieder zurückerobert wurde. Mit dem Ende der Berner Oberhoheit kam es dann endgiltig in die Gewalt der Waadtländer Milizen und wurde zum Eigentum des Staates Waadt erklärt, der es später an Private verkaufte. Heute beherbergt es, wie übrigens auch zur Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine Erziehungsanstalt.
Der Kreis Lucens, der nördlichste der drei Kreise des Bezirkes Moudon, umfasst das Thal der Broye mit den dasselbe zu beiden Seiten begleitenden Höhen des Jorat und wird vom Fluss in zwei Hälften geteilt. Er umfasst die Gemeinden Lucens, Cremin, Denezy, Forel, Neyruz, Oulens und Villars le Comte rechts der Broye und Brenles, Chesalles, Curtilles, Dompierre, Lovatens, Prévonloup und Sarzens links der Broye. Zusammen 4150 Ew. Kreishauptort Lucens.