Viele der Bewohner arbeiten in den Schuhwarenfabriken von
Schönenwerd
und den Reparaturwerkstätten zu
Olten. 1524 hat man einen römischen Münzschatz aufgefunden.
525 m.
Gut besuchtes Heilbad, 1 km nw.
Lostorf und 6 km nw. der Station
Schönenwerd
der LinieAarau-Olten. Im Sommer Postablage und Postwagen nach
Olten;
Telegraph, Telephon.
Stärkste Schwefelquelle
der
Schweiz von nicht hoher Temperatur;
entspringt auf der
WalchwilerAllmend in 1100 m, fliesst nach NW. und
SW. und mündet nach 6 km langem
Lauf bei der
SägeLothenbach in 421 m in den
Zugersee.
(Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
695 m. Gemeinde und Pfarrdorf, Hauptort des Bezirkes
Blenio; am linken Ufer des
Brenno und am W.-Fuss
des
Simano prächtig gelegen. 14 km n. der Station
Biasca der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen
Biasca-Olivone. Gemeinde,
mit
Acquarossa: 31
Häuser, 125 kathol. Ew.; Dorf: 23
Häuser, 77 Ew. Herrlicher Ueberblick über den schönsten
Teil des
Val Blenio. Schöne Landhäuser. Ehemaliger Sitz der Landvögte des
Val Blenio. Pfarrkirche aus 1632;
Kapelle mit nachgotischen
Wandmalereien.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
504 m. Gem. und Pfarrdorf, an der
Langeten und an der Strasse
Langenthal-Huttwil;
2,5 km s.
Langenthal. Station der Linie
Langenthal-Wolhusen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Kleinholz und
Kohlplatz: 146
Häuser, 1328 reform.
Ew.; Dorf: 107
Häuser, 958 Ew. Die Kirchgemeinde umfasst neben Lotzwil noch die politischen Gemeinden
Gutenburg,
Ober Steckholz
und
Rütschelen mit zusammen 2595 Ew. Landwirtschaft. Käserei. Bleicherei. Zigarren-, Tabak-, Likör-
und Tuchfabriken. Hydrantenanlage. Elektrisches Licht aus dem Werk von
Winau. Die Burg der
Herren von Lotzwil ist heute vollständig
verschwunden. Nach dem Aussterben der ersten Besitzer waren hier Grundeigentümer die Edeln von Utzingen und später die
Edeln von
Aarburg. 1431 verkaufte Thüring von
Aarburg die
HerrschaftLotzwil zusammen mit
Gutenburg an die
Stadt
Burgdorf, die
sie bis 1798 als Landvogtei verwaltete. 1862-1904 amtete in Lotzwil als Pfarrer der sehr beliebte Volksmann,
J. Ammann, der einen grossen Einfluss ausübte. 1139: Lotzwyler 1194: Loceswillare =
Weiler des Lozzo.
(Plainedu) (Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
600-625 m. Muldenförmige
Ebene; 2,5 km nw.
Lausanne, von der Strasse
Lausanne-LaPontaise-Cheseaux
durchzogen und im O. von der
Louve begrenzt. Ihr sö. Abschnitt dient seit 1882 als Exerzierplatz für
die Infanterie der 1. Armeedivision. Grösster und seiner natürlichen Beschaffenheit nach geeignetster Exerzierplatz der
Schweiz. Eigentum der Gemeinde
Lausanne, die ihn zusammen mit der
Kaserne um den jährlichen Betrag von 45000 Franken an die
Eidgenossenschaft verpachtet hat. Von der Gesamtfläche von 11990 Aren werden 10632 für militärische
Zwecke in Anspruch genommen. (Vergl. Revue militaire suisse. April 1902, S. 324. - Nouvelliste vaudois. 1878, Nr. 123 und
1902, Nr. 110).
Lehmiger und früher völlig brachliegender Boden.
Auf dieser
Ebene sammelte Karl der Kühne von Burgund nach
der Schlacht bei
Grandson im März 1476 seine Truppen zu einer neuen Schlacht.
Daher ihr Name «plaine de
l'hoût» =
Ebene des Feindes (von lat. hostis).
Hier fanden auch sonst vielfach grössere Truppenansammlungen statt.
(Kt. Wallis,
Bez. Entremont,
Gem.
Bagnes). 1084 m. Abteilung der GemeindeBagnes mit den beiden
Dörfern Lourtier
(40
Häuser, 245 kathol. Ew.) und
Morgnes (34
Häuser, 240 kathol. Ew.; am andern Ufer des
Wildbaches von
Bagaz). Das Dorf Lourtier
liegt 6 km sö. der Pfarrkirche in
Le Châble, rechts über der
Dranse de
Bagnes und am Fuss eines Berghanges, der unter den
neuerlichen Ausbrüchen des Gletschersees von
Crête Sèche stark gelitten hat. Seit etwa 20 Jahren ist die früher nur bis
Champsec reichende Fahrstrasse bis hierher verlängert worden, von wo sie später bis nach
Fionnay geführt werden soll.
Seit 5 Jahren besteht im Sommer bis Lourtier eine Postwagenverbindung. Postablage, Telegraph. Ein Gasthof,
der vor kurzem vergrössert und mit besseren Einrichtungen versehen worden ist. Eidgenössisches Zollamt. St. Georgskapelle.
Das schon 1759 durch eine Lawine zur Hälfte zerstörte Dorf ist auch 1818 durch den Ausbruch des temporären Stausees von
Mauvoisin schwer geschädigt worden. Die ungeheure Wassermasse riss damals den etwa 100 m oberhalb des
jetzigen Dorfes stehenden
Weiler Glaries, der seither nicht wieder aufgebaut worden ist, mit sich und zerstörte im Ganzen 60 Gebäulichkeiten,
worunter 16 Wohnhäuser. Viel gelitten haben die Umgebungen von Lourtier ferner unter den Ausbrüchen des
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Gletschers von Crête Sèche 1894 und besonders 1899. Die Bewohner von Lourtier sind kühne Gemsjäger, lebhaft, aufgeweckt
und energisch, aufrichtig und gastfreundlich. Sie sammeln einen Teil des für ihr Vieh notwendigen Winterfutters als unerschrockene
Wildheuer. Fund eines Schalensteines. Heimat des Gemsjägers JeanPierre Perraudin, der zum erstenmal aus der
Verbreitung der erratischen Blöcke und Moränen auf eine ehemalige Vergletscherung des Thales schloss und diese seine Ansichten 1815 dem
Salinendirektor Jean de Charpentier in Aigle auseinandersetzte (vergl. dessen Essaisur lesglaciers.Lausanne 1841). Seinen
Namen und seine Entdeckung verewigt eine am Gemeindehaus zu Le Châble angebrachte Denktafel.