Gefälle die Alpweiden Quarnaja,
Pozzo,
Bolla etc., biegt beim kleinen Dorf Niadra (1097 m) nach SW. ab, tritt durch eine enge
Schlucht beim
WeilerLorina (n. von
Malvaglia) ins Bleniothal aus und mündet in 375 m von links in den
Brenno.
Alle diese
Bäche entspringen an kleinen Eisfeldern und führen im Spätherbst und Winter nur wenig
Wasser.
Bei langanhaltendem Regen tritt die Lorina oft über ihre Ufer und richtet dann im untern Bleniothal
bedeutenden Schaden an.
Ihr vor dem Ausgang des
Val Malvaglia angeschwemmter Schuttkegel ist seit langer Zeit verfestigt und
trägt einen grossen Teil des Dorfes
Malvaglia mit seinen Weinpflanzungen und Baumgärten, wodurch er sich vor dem benachbarten
Schuttkegel der
Legiuna vorteilhaft auszeichnet.
(Kt.,Amtsbez. und Gem.Bern).
543 m.
Quartier der Stadt
Bern, am rechten Ufer der
Aare und zwischen
der Eisenbahnlinie im SO. und der
Aare im NW. Eisenbahnbrücke über die
Aare. Bildet zusammen mit den
QuartierenAltenberg und
Wyler (Spitalacker, Breitenrain,
Beundenfeld) eine Kirchgemeinde.
Die im Stil der Presbyterianerkirchen gehaltene schöne
St. Johanneskirche steht auf dem Breitenrain.
Primarschulhäuser in der Lorraine, auf dem Spitalacker
und Breitenrain. In der Lorraine die eidgenössische Waffenfabrik;
auf dem Exerzierplatz
Beundenfeld die
Kasernen (für Infanterie
und Kavallerie), Stallungen, Reitschule, das
Zeughaus und ein Remontendepot.
Ferner befinden sich hier die städtischen Lehrwerkstätten
für Mechaniker, Schreiner,
Schlosser und Spengler und der botanische
Garten.
Die Lorraine steht mit der
AltstadtBern
durch die neue Kornhausbrücke und eine Linie der elektrischen Strassenbahn in Verbindung. 198
Häuser, 4426 reform.
Ew. Die etymologische Ableitung des Namens Lorraine von der französischen Bezeichnung für Lothringen ist unrichtig;
(Kt. Zug).
Kleiner Fluss; Ausfluss des vom
Trombach,
Dorfbach und
Hüribach gespiesenen Aegerisees. Nach ihrem Austritt
aus dem
See fliesst die Lorze zunächst bis nahe
Baar gegen NW., biegt dann nach SW. um und mündet von
N. her in den
Zugersee, den sie 2 km weiter bei
Cham wieder verlässt, um nach NW. zu fliessen und bei
Maschwanden von rechts
in die
Reuss zu münden. Sie bildet somit auch den Abfluss des
Zugersees, dessen
Wasser sie der
Reuss zuführt. Lauflänge vom
Aegerisee bis zum
Zugersee 16 km, von da bis zur Mündung in die
Reuss 9 km. Das Einzugsgebiet umfasst 296 km2,
inklusive
Zugersee mit 38,236 km2 und
Aegerisee mit 7,236 km2.
Mit dem
Zugersee greift das Einzugsgebiet auf Boden der Kantone Luzern
und Schwyz
(Arth,
Rigi) und mit dem Knonauerbach auf
zürcherisches Gebiet über. Es gehört zum grössern Teil den
Voralpen und zum kleinern Teil dem
Mittelland an, von dem es
die Strecke vom
Zugersee bis
Baar und
Blickensdorf, eine der flachsten Gegenden der
Schweiz, umfasst, die einst vom
See bedeckt
war und heute noch teilweise sumpfig ist. Im Lorzetobel entspringen an der Basis der fluvioglazialen
Schotter zahlreiche Quellen, von denen viele für die Wasserversorgung der Stadt
Zürich gefasst worden sind. Die Wasserkraft
der Lorze machen sich die Elektrizitätswerke der Fabriken in
NeuAegeri,
Baar, Zug,
Cham und
Hagendorn zu Nutze, die heute zusammen
mehr als 600 Kilowatt liefern.
Die geologische Geschichte der Lorze ist ziemlich verwickelt. Zunächst ist zu bemerken, dass dem Fluss
ein eigentlicher Oberlauf und deutlicher Thalabschluss fehlt, da das Thal des Aegerisees nach oben ohne scharf markierte
Wasserscheide in dasjenige der
Steiner Aa übergeht. Es rührt dies davon her, dass der ehemalige Oberlauf der Lorze, der
Lauitobelbach, dessen Erosionszirkus noch heute gegen
Sattel und den
Aegerisee zu geöffnet ist, von der
rückwärts einschneidenden
Steiner Aa abgefangen und gegen den
Lowerzer See hin abgelenkt wurde.
Ferner hat die Lorze auch zwischen dem
Aegeri- und
Zugersee ihr
Bett zu wiederholten Malen verlegt. Vor und nach der ersten
Eiszeit floss sie etwa in der Richtung auf
Schönbrunn und mündete bei
Inwil in den
Zugersee, der damals
noch von der erst später abgelenkten
Reuss durchflossen wurde. Während der zweiten Eiszeit wurden im Gebiet der Lorze bedeutende
Mengen von sog. Hochterrassenschotter abgelagert, in dem sich der Fluss später ein neues
Bett auswaschen
musste.
Damals ging er von
Schönbrunn gegen N. und östl. der
Baarburg vorbei, um sich mit der nach WSW. in den
Zugersee mündenden
Sihl zu vereinigen. Während der dritten Eiszeit bildeten sich die mächtigen Moränenwälle auf dem
Plateau von
Menzingen und
beim Rückzug des Gletschers die das Thal beiNeuAegeri abschliessenden Moränen. Nach dem völligen Schwinden
des
Eises entstand hinter diesen Wällen das Staubecken des Aegerisees. Dann schnitt sich die Lorze ein neues tiefes
Bett in
die Moränen und glazialen
Kiese ein und bildete so das schmale Lorzetobel zwischen
NeuAegeri und der
Höll. Da ihr ihr alter
Lauf östlich an der
Baarburg vorbei durch die
¶
mehr
Moränenablagerungen versperrt war, musste sie sich nach W. wenden, um hier ihre heutige Mündung in den Zugersee zu finden.
Der jetzige Ausfluss dieses Sees ist geologisch gesprochen ein Stück des alten Reusslaufes, dem der Oberlauf fehlt Vergl.
den Art. Zugersee. S. auch Aeppli, Aug. Erosionsterrassen und Glazialschotter in ihrerBeziehung zur EntstehungdesZürichsees(Beiträge zur geolog. Karte derSchweiz. 34.).Bern
1894.