das Profil von Gressly an Hand dieser Veröffentlichungen, der Neubestimmung einer von Gressly angelegten und von Desor dem
Neuenburger Museum vermachten Sammlung von Fossilien und der während des Tunnelbaues selbst angelegten und nahezu kompletten
Sammlung aller durchbrochenen Felsarten, sowie endlich auf
Grund neuer geologischer Aufnahmen an
Ort und Stelle,
Schritt für Schritt kontrollieren zu können. Es hat sich dabei herausgestellt, dass dieses Gressly'sche Profil den tatsächlichen
Verhältnissen durchaus entspricht, obwohl eine von Dr. H.
Schardt in der n. von der
Vue des Alpes gelegenen
Combe
(Pré Raguel
etc.) kürzlich entdeckte longitudinale Faltenverwerfung eine oberflächliche Verringerung der Mächtigkeit verschiedener
Gesteinszonen (besonders der mergeligen Dogger- und Malmstufen) bewirkt.
Diese Auswalzung scheint sich aber nicht weit in die
Tiefe fortzusetzen, da das Vorhandensein aller jurassischen Stufen vom
Portland bis zum mittleren Lias (oder obern Sinemur) in normaler Lagerung und mit den schon von Gressly angegebenen Schichtbiegungen
hat konstatiert werden können. An der N.-Flanke der Kette sind die zwischen den
Combes Jeurre und dem
Bahnhof Les
Convers gelegenen Schichten stärker aufgerichtet und gestreckt, weshalb die stratigraphischen Angaben des Profiles
an dieser Stelle summarischer gehalten sind als in den übrigen Abschnitten. Es hat somit der Durchbruch des
Tunnel des Loges
durch eine der höchsten Juraketten ergeben, dass diese einen regelmässigen Gewölbebau aufweist, was
die Richtigkeit der Ansichten von Thurmann über die Tektonik des
Jura von neuem beweist.
Das Ausbruchsmaterial ist während des von 1857-1859 erfolgten Baues des
Tunnels durch senkrechte Schächte herausgeschafft
worden, von denen einer auf dem
Plateau des Loges ausmündet. Aus diesem Schacht hat man z. B. die sehr
fossilreichen Astartienmergel zu Tage gefördert, die man eine Strecke weit zu durchbohren hatte. Die herausgeschafften Liasmergel
sind in der
Combe auxAuges (unterhalb
Montperreux) abgelagert worden, wo man heute noch die tonigen schwarzen Mergel des mittleren
Lias und obern Sinemur mit Gryphaea Maccullochii und Unicardium Janthe sehen kann. Es sind dies die tiefsten
Schichten, deren Vorhandensein man im
NeuenburgerJura hat konstatieren können.
Darüber lagern die übrigen Juraschichten in derselben normalen Reihenfolge, wie man sie an den
Kämmen und in den
Comben
von
Montperreux und der
Vue des Alpes zu Tage anstehend beobachten kann. Im obern Lias (Toarcien) hat man
schöne pyritische Fossilien mit gelbem Metallglanz gefunden, die heute in verschiedenen schweizerischen Museen und auch
in der Sammlung Jaccard (Akademie zu Neuenburg)
aufbewahrt werden. Sie gehören dem Horizont des Grammoceras radians an. In der Gegend
von Les Loges befinden sich auch die unter dem Namen der
Creux desFavres bekannten
Dolinen oder
Trichter
(emposieux), die nach einer Ueberlieferung zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Schauplatz der unheimlichen Taten einer berüchtigten
Räuberbande gewesen sein sollen.
800 m. Kleines Dorf, am linken Ufer der
Moesa, 800 m nö. der Kirche von
Misox
(Mesocco) und 32,5 km nö. vom Bahnhof
Bellinzona. 25
Häuser, 121 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Aufstieg auf Bündner
Seite sanft geböscht,
auf Urner
Seite dagegen sehr steil, besonders im tiefern Abschnitt von der Spammatt zur Lohlenalp (500 m Höhenunterschied
auf 1 km Distanz, also 50% Steigung).
Drei Ziegeleien. Schöne Aussicht auf die ganze Alpenkette.
Der durch seine eifrige Tätigkeit für die Mission bekannte Pfarrer
Alexander Beck amtete hier während voller 52 Jahre (1841-1892).
Lohn war zuerst Eigentum der Grafen von Kiburg, ging dann 1259 durch
Schenkung an das oberhalb Schaffhausen
stehende Kloster Paradies über und kam 1529 durch Kauf an die Stadt Schaffhausen.
In der Höhle des sog. Kerzenstübli hat man Tierreste aus der Eiszeit aufgefunden.