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km n. vom Flecken Orsières. 21 Häuser, 145 kathol. Ew. Getreide- und Kartoffelbau, Viehzucht.
Das Dorf ist im Juni 1892 durch eine Feuersbrunst grösstenteils zerstört worden.
km n. vom Flecken Orsières. 21 Häuser, 145 kathol. Ew. Getreide- und Kartoffelbau, Viehzucht.
Das Dorf ist im Juni 1892 durch eine Feuersbrunst grösstenteils zerstört worden.
Blanche (La) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2193 m. Eigenartige Kalknadel mit glänzenden Steilwänden, dem O.-Hang des Mont Catogne aufgesetzt und rings von Sturzschutt umkleidet, in dem man zahlreiche Krystalle findet. An seinen Hängen findet man auch einige erratische Blöcke. Schon zu wiederholten Malen durch Hirten bestiegen; eine Besteigung durch Touristen ist nicht bekannt.
oder Liserne (La) (Kt. Wallis, Bez. Conthey). Wildbach, entspringt in 2280 m in einem zwischen der Fava (2614 m) und dem östlichsten Ausläufer der Gruppe der Diablerets gelegenen kleinen See, wendet sich zunächst nach SW. gegen den breiten Thalkessel von Derborence, in den er zwischen der Tour Saint Martin und dem Mont Gond eintritt, erhält dann von rechts den Abfluss des die Bäche der benachbarten Hochthälchen (besonders die Derbonère und Chevalentze) sammelnden Lac de Derborence und biegt nach S. ab, um schäumend durch das zwischen dem Haut de Cry und Six Rond tief eingeschnittene Val de Triquent oder Val de Très Coeurs zu eilen und durch eine wilde und finstere Mündungsschlucht beim Dorf Ardon ins Thal der Rhone einzutreten. In Ardon treibt er verschiedene kleine industrielle Etablissemente und fliesst dann in gerader Linie über seinen nur von knorrigen Fichten bewachsenen Schuttkegel der Rhone zu, in die er 3 km weiter unten nach einem Gesamtlauf von 15 km in 480 m Höhe von rechts mündet.
Hat sich im Mittellauf beinahe ausschliesslich in jurassische oder Neocomschichten eingeschnitten. 1268: Yserna;
1457: Isernia;
durch Verschmelzung mit dem Artikel zu Liserne und Lizerne geworden.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2549, 2593 und 2595 m. Dreigipfliger Bergstock, in der Gruppe des Piz della Duana, n. über dem Bergell und wie der Pizzo Campo von der Hauptkette durch das Val Marozzo und Val Campo (die obersten Verzweigungen des Bergell) abgetrennt.
Sendet nach N., O. und S. Felsgräte aus, die steinige Hochthälchen (z. B. das Val d'Inferno) zwischen sich einschliessen.
Der Fuss des Bergstockes ist zwischen Casaccia und Vicosoprano bis in eine Höhe von 1900 m stark bewaldet;
darüber folgen in den Thälchen zwischen den Gipfelgräten schöne Alpweiden.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Bergell, Gem. Stampa).
1440 m. Gruppe von 12 Hütten und Ställen, am linken Ufer der Maira und am W.-Fuss des Piz Saleina;
7 km nö. Stampa.
(Ober und Unter) (Kt. Luzern, Amt und Gem. Entlebuch). 915 m. 5 Häuser, an der Strasse von Malters über die Bramegg nach Entlebuch und 5 km nö. der Station Entlebuch der Linie Bern-Luzern. 34 kathol. Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Kt. Appenzell A. R., Bez. Vorderland, Gem. Rehetobel).
835 m. Weiler;
1,5 km sw. Rehetobel und 6,5 km sw. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 17 Häuser, 104 reform. Ew. Wiesen- und Obstbau.
Weberei und Stickerei.
Der Schulkreis Lobenschwendi umfasst die Weiler Michlenberg, Weid, Zelg, Kresau, Oberaach, Kohlenreute und Lobenschwendi.
Der Name wahrscheinlich vom Sennenausdruck Lobe oder Lobi (= Kuh) herzuleiten.
(Gross und Klein) (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2570 und 2523 m. Zwei Felszähne, nö. vor dem Höchst Schwalmeren (2735 m), zwischen dem Saus- und Saxetenthal.
Sie tragen an ihrem NO.-Fuss die Sulzalp.
Während das Kleine Lobhorn leicht zugänglich ist, können das Grosse Lobhorn und die ihm gegen O. folgenden Felszacken nur durch eine anstrengende Kletterei erreicht werden.
oder Lobschey (Kt. Bern, Amtsbez. Freibergen, Gem. Soubey).
482 m. Gruppe von 4 Häusern, am rechten Ufer des Doubs und 2 km wsw. Soubey. 18 kathol. Ew: Landwirtschaft, Fischfang. Im Mittelalter war Lobschez ein beträchtliches Dorf, das in den Urkunden von 1178 an erwähnt wird und dann im 30jährigen Krieg zerstört wurde. 1877 äscherte eine Feuersbrunst das Dorf von neuem ein, so dass heute davon nur noch vier Häuser stehen. 1342: Lobchey.
Lobsigen
oder Lobsingen (Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg, Gem. Seedorf.) 520 m. Gemeindeabteilung und Dorf, nahe dem kleinen Lobsigersee und am rechten Ufer des Oelebaches;
1,7 km sw. Seedorf und 2,2 km sö. der Station Aarberg der Linie Lausanne-Payerne-Lyss.
Postablage, Telegraph, Telephon.
Zusammen mit Rehhalden und Rossgarten: 78 Häuser, 477 reform. Ew.;
Dorf: 35 Häuser, 232 Ew. Landwirtschaft.
Käserei. Zwischen Lobsigen
und
Baggwil finden sich am Thalgehänge verschiedene
im Sandstein ausgegrabene
Höhlen, die einst von zahlreichen Familien bewohnt waren und 1870 zum Teil
zerstört worden sind.
Römische Münzen;
Kistengräber. 1175: Lobesinges;
1214: Lobesingen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg). 518 m. Rundlicher kleiner See, 100 m breit und 200 m lang; 1,2 km sw. Seedorf. Reich an Fischen und Krebsen. Sein Abfluss ist der Seebach.
(Kt. Wallis, Bez. Siders, Gem. Randogne).
696 m. Weiler, über einem kleinen Weinberg und am Fuss des bewaldeten Terrassenhanges, über dem das Dorf Montana steht;
2 km w. der Station Siders der Simplonbahn. 14 Häuser, 54 kathol. Ew. Kirchgemeinde Saint Maurice de Lacques.
Ein grosser Teil des Weilers ist 1838 durch Feuer zerstört worden.
Die Häuser gehören zum Teil den Bewohnern von Randogne (die sich 1898 nach einer Feuersbrunst in ihrem Dorf hierher flüchteten) und Mollens. 1267: Luch;
1454: Luz.
deutsch Luggarus. Bezirk des Kantons Tessin, von hufeisenförmigem Umriss mit dem Scheitel am Monte Gambarogno. Grenzt im N. an die Bezirke Valle Maggia und Leventina, im O. an die Bezirke Riviera und Bellinzona, im S. an den Bezirk Lugano und im W. an Italien. 54940 ha Fläche mit 24594 kathol. Ew., also 45 Ew. auf einen km2. 6483 Haushaltungen in 5726 Häusern. 24062 Ew. italienischer, 394 deutscher und 70 französischer Zunge. Der Bezirk umfasst 7 Kreise und 47 Gemeinden: Kreis Onsernone mit Loco, Auressio, Berzona, Mosogno, Rosso, Crana, Comologno, Gresso und Vergeletto;
Kreis Locarno mit Locarno, Muralto, Orselina und Solduno;
Kreis Isole mit Ascona, Brissago, Ronco d'Ascona und Losone;
Kreis Gambarogno mit Vairano, Vira-Gambarogno, Magadino, Contone, Piazzogna, Indemini, Gerra-Gambarogno, Casenzano, S. Abbondio und Caviano;
Kreis Melezza mit Intragna, Palagnedra, Rasa, Borgnone, Tegna, Verscio und Cavigliano;
Kreis Navegna mit Contra, Minusio, Mergoscia, Brione sopra Minusio, Gordola und Cugnasco;
Kreis Verzasca mit Lavertezzo, Vogorno, Corippo, Brione-Verzasca, Gerra-Verzasca, Frasco und Sonogno.
Grösster Fluss ist die Verzasca, die dem Bezirk mit ihrem ganzen Einzugsgebiet angehört; dann folgen die Melezza, der Onsernone und auf eine ganz kurze Strecke auch die Maggia. Die die Einzugsgebiete dieser Flüsse voneinander trennenden Ketten erreichen nirgends mehr 3000 m Höhe. Die höchsten Gipfel sind der Pizzo Barone (2861 m), die Corona di Redorta (2802 m), Cima Bianca (2630 m), Cima di Gagnone (2516 m), der Pizzo Medaro (2551 m), Rosso die Ribbia (2548 m) und Gridone (2191 m). Der Bezirk Locarno ist eine der gesündesten und fruchtbarsten Landschaften des Kantons. Da seine Höhenlage zwischen 197 und weit über 2000 m schwankt, sind hier alle Vegetationsgürtel vertreten.
Beinahe alle Gemeinden haben günstige hygienische Verhältnisse; die Dörfer sind gut gelegen, vor den N.-Winden geschützt, haben gutes Trinkwasser und sind von Aeckern, Wiesen, Weingärten und Wald umrahmt. Das in der Tessinebene zwischen Gordola und Magadino einst herrschende Sumpffieber ist vollständig verschwunden, seitdem man nach der Ueberschwemmung von 1868 verschiedene Meliorationsarbeiten und seit 1886 die grossartige Verbauung des Tessin und seiner Nebenflüsse durchgeführt hat. Die Flora ist ausserordentlich reich und mannigfaltig: die Ufer des Langensees umsäumen Zedern, Orange, Oelbaum, Lorbeer und Granatapfel;
bis zu 700 m steigen Feige, Pfirsich, Aprikose, Kastanie, Maulbeerbaum und Weinrebe;
Getreide (besonders Roggen) wird bis zu 1300 m hinauf gebaut, und Pflaume, Kirsche und Apfel reifen stellenweise noch bis in 1400 m. Der Bezirk bildet für ¶
den Botaniker ein wahres Dorado, da hier die alpine Flora sich mit derjenigen der insubrischen Seenregion vereinigt. Das Edelweiss z. B. geht bis zu 1200 m hinab, wo es seine weissen Blütensterne neben der rostblätterigen Alpenrose entfaltet, die selbst wieder bis zum Ufer des Zangensees hinabsteigt und hier in Gemeinschaft mit Kakteen, amerikanischer Agave, Zistrose (Cistus salvifolius) und den schönen Gramineen Bartgras (Andropogon glaber) und Grannenhirse (Oplismenus undulatifolius) auftritt.
Besonders reich entfaltet sich die Vegetation an den Felshängen zwischen Muralto und Ponte Brolla, Losone und Brissago. Die rote Spornblume (Centranthus ruber) blüht in Masse an den Mauern der Madonna del Sasso. Hier kann man auch die seltensten Farne der Schweizer Flora sammeln, wie Osmunda regalis, Pteris cretica, Adiantum capillus Veneris, Notholaena Marantae und Gymnogramme leptophylla (1903 entdeckt), ferner die Zypergräser Carex praecox und Fimbristylis annua.
Die anbaufähige Fläche des Bezirkes wird zu 30940 ha veranschlagt und umfasst somit 56% der Gesamtfläche. Der Gartenbau wäre trotz der gerade in dieser Hinsicht besonders eifrigen Tätigkeit des landwirtschaftlichen Vereins noch grösserer Ausdehnung fähig. Sehr geschätzt wird der im Bezirk gekelterte Rotwein, von dem jährlich im Durchschnitt 20000 hl im Wert von einer halben Million Franken gewonnen werden. Die einst bedeutende Zucht der Seidenraupe ist von einer Produktion von 16705 kg Cocons im Jahr 1871 auf 2500 kg jährlich zurückgegangen.
Der Wiesenbau wird noch lange nicht so rationell und intensiv betrieben, wie dies in andern Kantonen der Schweiz der Fall ist, da der Grundbesitz dafür zu stark zerstückelt ist. Die Wälder umfassen eine Fläche von 11000 ha und bestehen der Hauptsache nach aus Kastanienbäumen, Eichen (Robur sessiliflora und Quercus robur). Weiss- und Rottannen, Lärchen, Eschen, Weiden, Ulmen, und Haselsträuchern. Diese Waldungen liefern Brennholz, Pfähle für die Weinreben, Rinden für die Gerberei und Holzkohle, die über den Langensee und auf dem untern Tessinfluss nach Mailand ausgeführt wird. Die unsinnige Waldverwüstung, die während der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts allgemein üblich war, hat grosse Ueberschwemmungen zur Folge gehabt, so dass die kantonale Forstverwaltung mit Hilfe von eidgenössischen Subventionen die Aufgabe der Aufforstung aller kahlen Hänge energisch an Hand hat nehmen müssen.
Die Viehstatistik ergibt folgende Resultate:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 9696 | 8132 | 8004 |
Pferde | 139 | 295 | 338 |
Schweine | 1109 | 1632 | 1581 |
Schafe | 2409 | 1580 | 1553 |
Ziegen | 17425 | 13503 | 13959 |
Bienenstöcke | 1002 | 1862 | 1957 |
Eine grosse Anzahl von jüngeren und älteren Männern ¶