Der grossartigste dieser
Kämme ist der nach NO. ziehende, der in einem Schwung und in beinahe gerader Linie um volle 1300 m
gegen die Marangunhütte im
Val Lavinuoz absteigt. Die übrigen steigen um 500-600 m ab und setzen sich dann in kurzen
Gräten
fort, von denen sie durch tiefe Einschartungen abgetrennt sind. Es erscheint somit der
Piz Linard als
ein freistehender, einsamer Felsriese. Er steht nicht in der Hauptkette der
Silvrettagruppe, sondern ist zwischen den zwei
tiefen Thälern von
Saglains und
Lavinuoz etwas gegen das
Engadin vorgeschoben.
Die den SW.- und
SO.-Kamm fortsetzenden kurzen
Felsgräte umschliessen das hochgelegeneVal Glims, das von einem der begangensten
Wege auf den
Piz Linard
durchzogen wird. Hier steht in etwa 2400 m
Höhe und 3 Stunden über dem Dorf
Lavin die Linardhütte des S. A. C.
Die Besteigung des
Piz Linard galt einst als eine Kletterpartie ersten Ranges. Soweit bekannt, ist der
Gipfel zum erstenmal 1835 von Oswald Heer mit dem Führer Joh. Madutz bezwungen worden. Der Berg war noch lange Zeit nachher
stark gefürchtet, bis sich seit 1865 die Besteigungen mehrten. Heute wird der
Piz Linard häufig besucht und gilt in touristischer
Richtung nur noch als ein Gipfel zweiten oder sogar dritten Ranges. Fusspunkte für die Besteigung sind
die im
Val Glims stehende Linardhütte (3½-4 Stunden) und die 3½ Stunden über
Klosters im
Vereinathal stehende
Vereinahütte
(6-7 Stunden). Kühne Hochtouristen haben daneben noch andere
Anstiegsrouten gewählt, so z. B. über den NW.- oder über
den NO.-Kamm. Die Aussicht ist eine der grossartigsten der Bündner
Alpen.
Alemannensiedelung, Gräber und Betbur
(Kapelle aus der ersten christlichen Zeit).
774: Lintauvia;
972: Lindunova = bei den
Linden. Nach den Memorabilia Tigurina soll Lindau schon im 9. Jahrhundert von dem
Herzog von Alemannien dem Stift
Einsiedeln vergabt worden sein;
es kam dann aber später an die
Grafen
von
Kiburg und mit der
GrafschaftKiburg 1452 an die Stadt
Zürich, die es ihrem Illnaueramt zuteilte.
Höhen von Hummelwald zerstreut gelegene Häuser, 6 km sw. der Station Wattwil der Toggenburgerbahn. 36 reform. und kathol.
Ew. Kirchgemeinden Wattwil und Ricken.