1120-1330 m. Grosser Wald, am NW.-Hang der Aiguilles de Baulmes und über der Hochfläche
der Granges de Sainte Croix. 2 km lang und im Mittel 800 m breit.
Grenzt im SW. an Frankreich. An seinem untern Rand stehen
die beiden Häuser La Limasse Dessous (2 km sw. L'Auberson).
Von hier führt ein Weg durch den Wald nach
Baulmes.
Der Name Limasse vom mittellateinischen limus = feuchter Ort.
1750-2500 m. Sehr wilde Alpweide, im sw. Abschnitt der Gruppe des Hausstocks.
Sie umfasst 1. das
am Weg über den Kistenpass gelegene felsige Hochplateau der Muttenalp (2400-2500 m; s. vom Muttensee zwischen dem Muttenstock
und dem südl. Ausläufer des Nüschenstocks), die sich nur gegen Ende des Sommers mit einer spärlichen
Grasnarbe überzieht;
2. die w. der Muttenalp am rechtsseitigen Gehänge des Limmerntobels sich hinziehenden Rasenbänder,
die durch schroffe und treppenförmig auf einander folgende Felswände von einander getrennt werden;
3. den Limmernboden,
d. h. die zwischen 1750 und 1850 m gelegene oberste Stufe des Limmernthales.
Die Limmernalp ist Eigentum
der Bündnergemeinde Brigels, die hier alljährlich 1500-2000 Schafe sömmert.
Das Alpurbar weist nach, dass die Alp früher
auch mit Rindvieh beschickt worden ist, während es heute unmöglich erscheint, Grossvieh über den Kistenpass hierher zu
treiben.
Die einzigen Alpgebäude in dieser Gegend sind die schlechten Hirtenhütten von Rinkenthal und
Nüschen. Am wurden zwei Hirten und eine ganze Schafherde durch eine Lawine von Nüschen auf die Baumgartenalp hinunter
gerissen.
(Kt. Glarus).
2100-1050 m. So heisst einer der beiden Quellbäche der Linth;
entspringt dem Limmerngletscher, durchfliesst
das tief eingeschnittene Limmernthal und vereinigt sich nach 6,5 km langem Lauf in der Richtung nach N.
und NW. 6 km s. Linthal und 300 m s. der Pantenbrücke in 1050 m mit dem Sandbach zur Linth.
entspringt mit zwei Quellarmen am S.-Hang des Passwang in 1000 m,
fliesst zuerst nach W., biegt dann nach S. um und vereinigt sich nach 5 km langem Lauf in Mümliswil (555 m) mit dem Ramiswilbach.
Erhält von beiden Seiten mehrere kleine Nebenadern.
(Kt. Glarus).
2100-1050 m. So heisst eine der obern Verzweigungen des Thales der Linth; zwischen der Kette der Muttenberge
und des Nüschenstocks einerseits und der Gruppe des Selbsanft andererseits tief eingeschnitten und vom
Limmernbach durchflossen; 8 km s. Linthal. Der oberste Abschnitt, Limmernboden geheissen, bildet eine 2,5 km lange und ziemlich
breite Thalsohle, die einst mit Alpweiden bestanden war, heute aber zum grossen Teil mit den Geschieben des Wildbaches und
seiner Seitenarme überführt ist.
Die den Limmernboden umrahmenden Felswände sind aus einer normal gelagerten Schichtenreihe vom Eocän
bis zu den krystallinen Schiefern hinunter aufgebaut. Hier ist die östlichste Stelle, wo die krystallinen Gesteine des Aarmassives
anstehen, die in der Gruppe des Tödi unter ihrer Sedimentdecke in die Tiefe tauchen. Gegen das N.-Ende des Limmernbodens schiessen
diese alten Felsarten ebenfalls unter die Thalsohle ein. Hier bilden die nahe aneinander tretenden Felswände
das sog. Limmerntobel, eine der grossartigsten Schluchten der Alpen. Es ist eine 2,5 km lange, enge Kluft, die in die mehrere 100 Meter
hohen, senkrechten Malmwände eingeschnitten ist. Im SW. steigen diese durch einige schmale Rasenbänder gegliederten Mauern
aus einer Sohlenhöhe von etwa 1000 m bis zum Gipfel des Vorder-Selbsanft (2750 m) und im NO. bis zum
Plateau der Muttenalp (2500 m) auf. Das Limmerntobel ist im Allgemeinen völlig ungangbar und wird nur im Spätherbst, wenn
der Limmernbach wenig Wasser führt, hie und da von kühnen Gemsjägern durchzogen.
(Kt. Bern
und Wallis).
3197 m. Vereister Felskamm, zwischen dem Rhone- und Triftgletscher und zwischen den Pässen der Oberen
und Unteren Triftlimmi, die von Gletsch und der Furka nach Mühlestalden und Meiringen hinüberführen.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
490 m. Gem. und Pfarrdorf, im fruchtbaren Thal des Limpachkanales, an der Strasse
Messen-Bätterkinden und 5,5 km sw. der Station Utzenstorf der Linie Burgdorf-Solothurn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
nach Münchenbuchsee und Aelligen. 63 Häuser, 407 reform. Ew. Die Kirchgemeinde Limpach umfasst die drei politischen Gemeinden
Limpach, Büren zum Hof und Schalunen. 1300 gehörte der Kirchensatz den Edeln Senn, später ging er an
die Stadt Solothurn über und wurde dann nach der Reformation von Bern
erworben. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Seftigen).
Kleiner Bach; entspringt s. vom Dorf Kirchdorf in 600 m, durchfliesst in der Richtung nach S. ein
ziemlich breites Thal, geht zwischen Stoffelsrüti und Kienersrüti durch und mündet nach 4 km langem
Lauf in 553 m von links in den Ammletenbach. Nahe dem Bach stand einst in sumpfiger Gegend auf Boden der Gemeinde Uetendorf
und rechts der Strasse Uttigen-Seftigen ein vielbesuchtes Heilbad mit Schwefelquelle (Bad Limpach), das heute völlig verschwunden
ist.
(Kt. Bern
und Solothurn).
So heisst der die Sümpfe w. Bätterkinden durchziehende und die vom SO.-Hang des Bucheggberges herabkommenden
Wasser sammelnde Kanal, der bei Unterramsern (476 m) beginnt und nach 8 km langem Lauf gegen NO. in 470 m von links in die
Emme mündet.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3414 m. Höchster und imposantester Gipfel der Silvrettagruppe; bildet eine die ganze Gegend beherrschende,
mächtige viereckige Pyramide. Seine nach NO., SO., SW. und NW. ausstrahlenden Gipfelkämme bilden ein nahezu regelmässiges
Kreuz und erscheinen als ungeheure Felsmauern mit wilden Zacken und senkrechten Gehängen
mehr
Der grossartigste dieser Kämme ist der nach NO. ziehende, der in einem Schwung und in beinahe gerader Linie um volle 1300 m
gegen die Marangunhütte im Val Lavinuoz absteigt. Die übrigen steigen um 500-600 m ab und setzen sich dann in kurzen Gräten
fort, von denen sie durch tiefe Einschartungen abgetrennt sind. Es erscheint somit der Piz Linard als
ein freistehender, einsamer Felsriese. Er steht nicht in der Hauptkette der Silvrettagruppe, sondern ist zwischen den zwei
tiefen Thälern von Saglains und Lavinuoz etwas gegen das Engadin vorgeschoben. Die den SW.- und SO.-Kamm fortsetzenden kurzen
Felsgräte umschliessen das hochgelegene Val Glims, das von einem der begangensten Wege auf den Piz Linard
durchzogen wird. Hier steht in etwa 2400 m Höhe und 3 Stunden über dem Dorf Lavin die Linardhütte des S. A. C.
Die Besteigung des Piz Linard galt einst als eine Kletterpartie ersten Ranges. Soweit bekannt, ist der
Gipfel zum erstenmal 1835 von Oswald Heer mit dem Führer Joh. Madutz bezwungen worden. Der Berg war noch lange Zeit nachher
stark gefürchtet, bis sich seit 1865 die Besteigungen mehrten. Heute wird der Piz Linard häufig besucht und gilt in touristischer
Richtung nur noch als ein Gipfel zweiten oder sogar dritten Ranges. Fusspunkte für die Besteigung sind
die im Val Glims stehende Linardhütte (3½-4 Stunden) und die 3½ Stunden über Klosters im Vereinathal stehende Vereinahütte
(6-7 Stunden). Kühne Hochtouristen haben daneben noch andere
Anstiegsrouten gewählt, so z. B. über den NW.- oder über
den NO.-Kamm. Die Aussicht ist eine der grossartigsten der Bündner Alpen.