Das rings von
Wiesen und ertragreichen Obstbäumen umrahmte Dorf galt früher wegen der gegen O. zu sehr geschützten Lage
und der gegen W. liegenden Sümpfe, sowie wegen des. Mangels an gutem Trinkwasser als ungesund. Die seither ausgeführten
Sanierungsarbeiten haben aber diesen Uebelständen zu einem grossen Teil abgeholfen. Neue Kirche seit
1902; die alte Kirche wird noch zuweilen von Wallfahrern besucht, die das Andenken des im 18. Jahrhundert im Geruche der
Heiligkeit gestorbenen und durch seine Teufelsbeschwörungen einst weitherum bekannten Pfarrers Maret ehren wollen.
Zwischen den fruchtbaren Aeckern, den mit schönen Obstbäumen bestandenen
Wiesen und den ausgezeichneten
Reben steht noch
eine Reihe von anderen, kleineren
Dörfern zerstreut:
Produit (674 m), dann im O. über den
RebbergenMontagnon
(786 m), ferner
Les Places (800 m) und
Dugny (1041 m) am rechten Ufer des in die
Salence mündenden
Wildbaches von Les Vermis.
Der durch eine grosse Anzahl von kleinen Thaleinschnitten gegliederte obere Abschnitt der Gemeinde zieht
sich bis zu dem
Kamm hinauf, der die
Dent de Morcles mit dem
Grand Muveran verbindet und die Grenze zwischen den Kantonen Wallis
und Waadt
bildet.
Dieses seiner ganzen Länge nach von der
Salence entwässerte Gehänge trägt 4 Sommerweiden und viele
Maiensässe, auf dessen
bekanntestem, demMayen d'Ovronnaz, seit einigen Jahren ein kleiner Gasthof steht, der als Sommerfrische
und als Ausgangspunkt für den Besuch der Ramberthütte und der benachbarten Gipfel benutzt wird. Uebergang über die
Scharte
der
Frête deSailles (2599 m) nach
Bex. Leytron war einst der Sitz eines schon 1219 genannten Vitztums (vicedominus); zu Ende
des 13. Jahrhunderts waren Grundeigentümer die Ritter von Mar, deren Besitz durch Heirat an die Im
Thurn
(Châtillon) und
später an die Monthéolo überging, die ihn zu Ende des alten Régime an den Staat Wallis
verkauften.
Daneben bestanden in Leytron noch einige kleinere
Lehen, wie eine erbliche Jagdherrschaft (saltérie). In
Saillon,
Riddes und Leytron wohnten abwechslungsweise die aus Aosta stammenden Edeln von
Le Châtelard, die in
Isérables und
BovernierLehen innehatten. Später bildete Leytron eine der vier zum Panner von
Saillon gehörenden «Städte». Das Dorf ist
um die Mitte des 16. Jahrhunderts durch eine Feuersbrunst zerstört und durch die Ausbrüche der
Losenze
zu wiederholten Malen (so besonders 1771) verwüstet worden und hat auch oft unter
Bergstürzen, die von den Felswänden des
Mont Ardeva niedergegangen sind, gelitten.
Heute sind die vom Berg niedergebrochenen und vom
Wildbach angeschwemmten Schuttmassen mit ausgezeichneten
Reben bepflanzt.
Die ältesten Weinberge sind Eigentum der Bewohner vonIsérables, die jeden Herbst die
Trauben durch ihre
Esel oder durch ihre die gefüllten Körbe auf dem
Kopf tragenden und nebenbei emsig strickenden Frauen mühsam in ihr wildes
Hochthal hinauf schaffen lassen. 2 km w. vom Dorf Leytron öffnet sich die
Schlucht der
Salence, an deren
Wänden ein
Steg klebt
und die neben anderen Sehenswürdigkeiten auch eine eisenhaltige Quelle birgt und ein seltsames Felsgebilde,
die sog.
Tête du Géant
(Kopf des
Riesen), aufweist. Fund eines Grabes aus der zweiten Eisenzeit
(La Tène Periode). 1219: Leitrun;
1231: Leytrun.
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
Wildbach; entspringt nahe dem Col de
la Pierre du
Mouellé in 1650 m und mündet unterhalb
der Alpweide
La Jointe nach 4 km langem
Lauf in 1164 m von links in den
Hongrin. Nimmt von links den Abfluss der Alpweide Le
Leyzay
(Hütten in 1572 und 1595 m) auf.
2121 m. Alpweide, auf einer Reihe von Terrassen zwischen dem
Kamm von
Pierre à Vire
und dem kleinen Zessetagletscher, links über der
Dranse und gegenüber der
Alpe de Giétroz;
Wird vom Juli bis zum 20. September mit 80 Stück Grossvieh und zahlreichem
Kleinvieh (besonders Schafen) bezogen und liefert jedes Jahr durchschnittlich 2300-2400 kg Fettkäse.
(Bec dela) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3454 m. Gipfel, sö. über der Panossièrehütte im
Kamm zwischen dem Corbassièregletscher
und dem Bagnesthal. Nach NO. zweigt von ihm der Les
Mulets de La Liaz genannte
Kamm ab, der die (auf der Siegfriedkarte unbenannte
und nicht kotierte)
Aiguille deBotzeresse trägt.
Der Bec de La Liaz kann von der Panossièrehütte aus in 2½ Stunden bestiegen
werden.
Wiesenbau und Viehzucht, Holzhandel. 1751 von der
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Pfarrei Mosnang abgetrennt und zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. 1760 gründete hier der Kaplan Josef Helg ein Frauenkloster,
das vom Abt Beda von St. Gallen
1781 aus finanziellen Rücksichten wieder aufgehoben wurde.