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obersten Thalabschnitt. Auf dem Boden dieser verschwundenen Seen liegen heute die Dörfer Lavorgo, Quinto, Ambri und Piotta.
obersten Thalabschnitt. Auf dem Boden dieser verschwundenen Seen liegen heute die Dörfer Lavorgo, Quinto, Ambri und Piotta.
(Kt. Wallis, Bez. Monthey, Gem. Troistorrents).
(Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Vollèges).
1314 m. Dorf, auf einem prachtvoll, zur Sonne exponierten fruchtbaren Plateau n. über der Vereinigung der Thäler von Entremont und Bagnes;
2 km n. Vollèges, 7 km ö. Martinach Stadt und 6 km s. der Station Saxon der Simplonbahn. 53 Häuser, 368 kathol. Ew. St. Antonkapelle.
Getreidebau, Viehzucht.
Früher wurde hier Eisenerz abgebaut.
Die Getreideproduktion des mit fruchtbaren Aeckern bestandenen Plateaus von Levron geht über den Bedarf der Bewohner hinaus.
Diese über dem Dorf
Vollèges gelegene und von ihm durch
einen Waldgürtel getrennte Hochterrasse grenzt
im O. an den Erosionszirkus des die Gemeindegrenze zwischen
Vollèges und
Bagnes bildenden
Wildbaches
Merdenson, im W. an die
Rochers de
la Barma,
Rochers d'Armanet und die den
Flecken
Sembrancher bedrohenden
Rochers de
Saint Jean, und
steigt im N. bis zum
Pas du Lens (1660 m) auf, der den Bewohnern der
Vallée de
Bagnes als
bequemer Uebergang ins
Rhonethal dient.
Die natürliche Fruchtbarkeit der Gegend wird durch
einen grossen Bewässerungskanal noch wesentlich erhalt. 1250: le Levron;
1451: Liwrone. Unter
dem Dorf stehen Gips und Rauchwacke an, die von kalkführenden Glanzschiefern umgeben
sind.
(Bisse du) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont,
Gem.
Bagnes und
Vollèges). 2500-1300 m. Wasserleitung, von den Bewohnern des Dorfes Levron
zur Bewässerung der im ö. Abschnitt der Gemeinde
Vollèges (w. der
Pierre à Voir) gelegenen Hochterrassen
erstellt. Beginnt am untern
Ende des zwischen dem
Bec des Roxes und dem
Mont Fort eingebetteten
Glacier de la Chaux (oder
Glacier
de
Chardonnay) und durch
zieht, ohne auf Hindernisse zu stossen und ohne besondere Kunstbauten zu erfordern, die saftig grünen
Alpweiden von
La Chaux und Le
Vacheret und die oberen
Maiensässe (essertées) von
Pro
Bordzay bis zum Fuss
der
Tête des Établons. Von da an begleitet sie die obere Grenze der grossen und ausgezeichneten
Maiensässe von
Verbier, die
sie von den Alpweiden
Les Grands Plans und La
Marline trennt, durch
zieht dann die
Forêt des Forcies (oder
Forêt de
Jeur à
Riond)
und erreicht den obern Rand des vom
Wildbach
Merdenson ausgewaschenen Erosionszirkus (Les Bréjiers), in den sich ihr
Wasser
mit einem diese öde Landschaft nicht wenig belebenden Fall hinunt
erstürzt.
Tiefer unten
wird das
Wasser wieder gefasst und in hölzerner Leitung längs der Fels
wände oder auch in Gallerien durch
den
Fels
geführt, um oben über dem von schönen Baumgärten und fruchtbaren Aeckern bestandenen
Plateau
von Levron auszumünden. Die Gesamtlänge der Leitung beträgt 18 km. Sie bewässert ein 65-70 ha grosses Stück Kulturland.
Die notwendigen Reparaturen werden von je zwei aus der Zahl der erwachsenen Männer des Dorfes abwechselnd dazu bestimmten
Hütern im Taglohn vorgenommen (beide zusammen erhalten dafür pro Tag 2 Fr. 50 Rp.), während andere
Hüter Tag und Nacht für die Verteilung des Wassers sorgen, sodass dieses keinen Augenblick unbenutzt bleibt. Die Zeit der
Erstellung dieser Leitung ist nicht bekannt; doch liegt im Archiv zu
Bagnes ein aus 1492 stammender Schiedsspruch
des
Bischofes Jodocus von Silinen, der sich auf diesen Bewässerungskanal bezieht («les
consorts du canal du Levron sont maintenus dans leur
droit de prendre eau à
Chardonnay pour alimenter leur acqueduc, moyennant
payer les dommages»).
Ley, Lez, Lix, Lys, Loex, Loe, Luex, Luy, Luix, Luvs etc., oder, mit dem Artikel, Lallex, Lalley, l'Allée.
Häufige Ortsnamen in den
Bergen der welschen
Schweiz.
Vom alt- und mittelhochdeutschen lei (masc.) oder leie (femin.)
= Fels;
niederdeutsch
leie = schiefriger Fels;
keltisch lie =
Stein, Fels.
Diese verschiedenen Dialektformen dienen zur Bezeichnung
von Fels
wänden und entweder ganz nackten oder nur mit magerem
Rasen bewachsenen Fels
hängen.
Oft auch
in Zusammensetzungen gebräuchlich, so
Solalex = unter
der Felswand
, Ballalui = schöne
Wand etc. Die irrtümlichen Schreibarten
L'Allée (Alpweide im
Eifischthal) und L'Allée
Blanche (im
Mont Blanc Massiv) sind heute derartig eingebürgert, dass sie nicht
mehr durch
die richtige Orthographie (1319:
la Lex; 1801: la Lez) ersetzt werden können.
Die Bezeichnung L'Allée Blanche stammt von Saussure her.
Die nämliche Bedeutung haben auch die Ortsnamen Leuk und Lötschen.
(Ès) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Lavey-Morcles).
(La) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ormont Dessus).
Teil der Alpweide Les Traverses, an der gegen die Ormonts gerichteten Flanke der Kette des Chaussy.
Hütten in 1804 m. Darüber der Sex Melly (2250 m) und die Pointe des Semeleys. 1½ Stunden über Vers l'Église.
(Ghiacciajo di) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). Kleiner Gletscher, am NO.-Hang des Pizzo della Lumbreda (2977 m) und 3 km nö. vom Dorf San Bernardino.
Sein Bach fliesst nach O. zum Areuebach ab, der bei Nufenen von rechts in den Rhein mündet.
(Creux oder Vallon de la) (Kt. Wallis, Bez. Sitten). 2070-2788 m. Kleines linksseitiges Nebenthal zum Quelllauf der Saane, steigt zwischen dem Gstellihorn und Sanetschhorn zum Sanetschpass ab. Neocom.
Outraz (En) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
870 m. Teil des Dorfes Frenières, am linken Ufer des Avançon und an der Strasse Bex-Les Plans de Frenières;
4 km ö. der Station Le Bévieux und 1,4 km sö. der Haltestelle Fontannaz Seulaz der elektrischen Bahn Bex-Gryon-Villars.
Hier die Postablage Frenières;
Postwagen Bex-Les Plans de Frenières.
Gasthaus. En ley outraz
bedeutet soviel wie en là outre oder
«Ennenda», d.
h. auf der andern
Seite des Flusses gegenüber dem Hauptdorf.
Ausgesprochen, wie wenn französisch en lé entre geschrieben würde.
Leysin
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
1263 m. Gem. und Pfarrdorf, am
SSO.-Hang des Bergstockes der
Tour d'Aï (2332 m),
rechts über der
Grande Eau und über dem Eingang ins Thal der
Ormonts. Leysin
besteht aus zwei stark verschiedenen Abschnitten:
dem
alten Dorf, das sich um die 1903 restaurierte Pfarrkirche gruppiert, und dem neuen
Quartier Leysin
-Gare (1450 m), einer
ganz modernen Schöpfung. In Leysin
ein Post- und Telegraphenbureau, einige Kaufläden, Gasthöfe und
Pensionen und ein im Chaletstil gehaltenes schönes Schulhaus; in Leysin
-Gare Postbureau, Telegraph und Telephon, die grossen
Lungensanatorien, die Endstation der Bahn
Aigle-Leysin, je eine katholische und reformierte
Kapelle, einige Gasthöfe, Pensionen
und Kaufläden. Postwagen Leysin-Le
Sépey. Gemeinde: 179
Häuser, 1065 Ew. (wovon 344 Katholiken und 149 Ew.
deutscher Zunge);
Dorf: 109
Häuser, 376 Ew. Zwischen Leysin
und Leysin-Gare reihen sich eine ganze Anzahl von
Chalets und
Pensionen auf, die lange Zeit unter
dem Namen
Feydey (nach einigen über dem Dorf gelegenen
Speichern, von denen heute nur
noch zwei oder drei stehen) zusammengefasst wurden.
Leysin
gehörte seit dem Anfang seiner geschichtlichen Existenz dem Hause Savoyen. 1332 gab der
Graf dem Grossrichter des
Chablais den Befehl, die Würde eines Mestral über das Dorf, die bisher auf verschiedene Personen verteilt zu werden pflegte,
von nun an nur noch einem Einzigen zu übertragen (nach Urkunden im
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Gemeindearchiv). 1439 verpflichtete der Edle Petermann von Chivron, Gerichtshalter (Seneschall) und Vitztum von Sitten, die 22 unter
seiner Hoheit stehenden Männer von Leysin
zur Heeresfolge gegenüber dem Herzog von Savoyen. Unter
der Berner Oberherrschaft
gehörte Leysin zum Mandament Aigle und wurde von einem Mestral und seinem Stellvertreter verwaltet. In
kirchlicher Hinsicht war die Gemeinde zunächst nach Aigle eingepfarrt, doch machten es die grosse Entfernung und der schlechte
Zustand der Wege den Bewohnern schwierig, ihren religiösen Pflichten und Bedürfnissen zu genügen.
Sie wandten sich daher an den Bischof von Sitten, Wilhelm von Raron, um Abhilfe und erhielten von ihm am die Erlaubnis, in ihrem Dorf auf eigene Kosten eine dem h. Theodul und Maria Magdalena geweihte Kapelle erbauen zu dürfen. Den Gottesdienst versah der Pfarrer von Aigle, der zu diesem Zweck jeden Mittwoch nach Leysin herauf kam. Nachdem das Land zur Zeit der Burgunderkriege von Bern erobert worden war, wurde 1528 die Reformation eingeführt. (Schon zwei Jahre vorher hatte Farel in Aigle und Umgebung die neue Lehre gepredigt). Die Berner Regierung beauftragte den Diakon von Aigle, jeden zweiten Freitag in Leysin zu predigen, verpflichtete aber die Bewohner des Dorfes, jeden zweiten Sonntag den Gottesdienst in Aigle zu besuchen. 1702 wurde Leysin dann von der Pfarrei Aigle ganz abgetrennt und zur eigenen Kirchgemeinde erhoben.
Lange Zeit blieb der Ort fast völlig unbeachtet. Seine Bewohner beschäftigten sich beinahe ausschliesslich mit der Aufzucht
von Gross- und
Kleinvieh, dem die schönen Gemeindealpen von Aï, Mayen, Brion, Prafandaz etc. zur Verfügung
standen. 1822 machte der in Aigle wohnende Arzt Dr. Bezencenet Vater die Beobachtung, dass die damals
im Rhonethal noch häufigen
Kretinen nach einem Aufenthalt von 1-2 Jahren in Leysin wesentlich aufgeweckter und gebessert wieder heimkehrten.
Nun fing man an, zuerst an Rhachitis und Skrofulose Leidende und nachher auch Lungenkranke nach Leysin hinaufzusenden. Dr. Bezencenet Sohn konnte bald die erreichten ausgezeichneten Erfolge und zugleich auch die Tatsache konstatieren, dass Tuberkulose eine den eingebornen Bewohnern von Leysin unbekannte Krankheit sei. Ende Januar 1873 sandte er den ersten kranken Fremden, einen Deutschen, nach Leysin, und 1878 entstand die erste Pension, die aber vorläufig nur im Sommer geöffnet war. Im Oktober 1882 kam die erste Kranke für eine Winterkur; sie kehrte gesund heim und fand bald Nachfolger.
Dr. Louis Secrétan interessierte sich nun für den Ort und liess einige Jahre lang meteorologische Beobachtungen anstellen.
Nachdem er sich von den Vorteilen, die das Klima von Leysin bietet, überzeugt hatte, gründete er ein
erstes Initiativkomitee, das sich 1886 bildete und 1888 durch
Zuzug neuer Mitglieder vervollständigte. 1890 wurde die Strasse
vom Dorf nach dem darüber gelegenen Feydey gebaut und zugleich der Grundstein zum ersten Sanatorium gelegt. Damit war für
das neue Davos die Bahn frei, auf der es sich nun rasch zu ungeahnter Blüte entwickelte. Nach dem Sanatorium
Grand Hôtel entstanden der Reihe nach das Sanatorium du Mont Blanc und Sanatorium du
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