in sonnenreicher und vor den N.-Winden geschützter Lage.
Postbureau, Telephon.
Gemeinde, mit Magglingen (Macolin) und Pré de Macolin: 60 Häuser, 560 reform.
Ew.;
Dorf: 42 Häuser, 452 Ew. 320 Ew. sprechen französisch, 220 deutsch.
Kirchgemeinde Biel. Zwischen Biel und Leubringen
zieht die deutsch-französische Sprachgrenze durch.
Zwei Seilbahnen: Biel-Leubringen und Biel-Magglingen.
Magglingen liegt 1,5 km w. und etwa 140 m über dem Dorf Leubringen.
Weite Tannenwaldungen.
Landwirtschaft. Uhren- und Fremdenindustrie.
In den Umgebungen zahlreiche erratische Blöcke und Gletscherschiffe.
(Kt. Appenzell
A. B., Bez. Vorderland,
Gem. Walzenhausen).
624 m. 25 zerstreut gelegene Häuser, an der Grenze gegen den Kanton St. Gallen;
2 km
sö. Walzenhausen und 3,2 km nw. der Station Au der Linie Rorschach-Sargans.
Telephon. 170 reform. Ew. Fabrikation von Seidenbeuteltuch
und Vorhangstickerei.
(Kt. Appenzell
I. R. Gem. Schwende).
1000-1300 m. Alpweiden, im Thal des Weissbaches und am N.-Fuss der Kette Säntis-Ebenalp.
So benannt, weil einige Stellen den Lawinen ausgesetzt sind. 1738 rutschte hier ein 4-5 km langes Stück
Boden ab;
Spuren dieser Rutschung waren noch nach 100 Jahren zu sehen. Im W. und N. werden die Alpweiden vom Leuenbach begrenzt,
der kurz vor seiner Vereinigung mit dem Weissbach den 33 m hohen Leuenfall bildet.
(Ober u. Unter) (Kt. Thurgau,
Bez. Bischofszell,
Gem. Neukirch).
750 und 540 m. Zwei Gruppen von zusammen 5 Häusern;
3,5 km sö. Neukirch und 4,5 km s. der Station Kradolf der Linie Gossau-Sulgen. 19 reform. Ew. Kirchgemeinde Bischofszell.
Acker-,
Wiesen- und Obstbau.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Büren).
Kleiner Bach; entspringt im Torfmoor ö. Bözingen (Boujean) in 448 m, fliesst
zuerst gegen NO., dann gegen SO. und mündet nach 10 km langem Lauf in 431 m von links in die Aare.
(Kt. Glarus).
Linksseitiger Nebenfluss zur Linth;
entspringt am SO.-Hang des Leuggelstocks in 1150 m aus einer Doggerwand,
bildet unterhalb der Terrasse der Leuggelberge (w. vom Dorf Leuggelbach) einen 100 m hohen schönen Wasserfall
und mündet nach nur 2 km langem Lauf nö. vom Dorf Leuggelbach in 550 m in die Linth.
Ein Teil seines Wassers ist nahe der
Quelle gefasst worden und wird in einer eisernen Leitung über die vom Wasserfall übersprungene Felswand
ins Dorf geführt, dessen Fabriken es treibt.
(Kt. Glarus).
570 m Gem. und Dorf, am linken Ufer der Linth und am SO.-Fuss des Leuggelstocks, an der Strasse Schwanden-Luchsingen
und 1,5 km sw. der Station Nidfurn-Haslen der Linie Zürich-Glarus-Linthal.
Postablage, Telephon. 60 Häuser, 199 reform. Ew.
Kirchgemeinden Schwanden und Luchsingen.
Die Mehrzahl der Bewohner arbeitet in den zwei grossen industriellen
Etablissementen des Dorfes, einer Baumwollstoffdruckerei und einer Bleicherei mit Färberei und Appretur.
Eine kleine mechanische
Werkstätte.
Etwas Wiesenbau und Viehzucht.
Elektrisches Licht. Bildet eine eigene Bürger- und Einwohnergemeinde, gehört
aber politisch zum Eschentagwen. 1350: Löckelbach.
oder Leuggelen (Kt. Glarus).
850-1000 m. Schmale Terrasse, an der O.-Flanke
des Glärnisch;
1 km
nw. der Dörfer Nidfurn und Leuggelbach.
Verdankt seine Entstehung einer den Glärnisch im O. umgebenden Flyschzone und ist mit
einer dünnen Decke von Moränenschutt überführt.
Saftige Bergweiden und mehrere Gruppen von nicht ständig bewohnten Hütten
und Stadeln (Leuggelberg, Riedberg, Gelbberg, Eck, Dohlenberg).
Wird von den stark begangenen Fusswegen durchzogen,
die von Schwändi und Nidfurn zum Oberblegisee hinauf führen.
(Kt. Glarus).
1729 m. Höchster Punkt des Alpweidenrückens zwischen den Terrassen von Oberblegi und Oberguppen, am
O.-Hang des Glärnisch und 2,5 km w. der Station Nidfurn-Haslen der Linie Zürich-Glarus-Linthal.
Steigt
kaum höher als 250 m über den zwei genannten Terrassen auf.
Fällt auf der Seite gegen das Linththal zur Terrasse der Leuggelberge
mit steilen Lias-, Dogger- und Verrucanowänden ab.
Die hier niedergehenden Lawinen haben einst oft grosse Verwüstungen
angerichtet.
Der Gipfel ist von Schwändi über die Guppenalp oder von Nidfurn über die Oberblegialp in
3½ Stunden sehr leicht zu erreichen.
Prachtvolle Aussicht auf das glarnerische Grossthal mit seinen zahlreichen Dörfern und
seinem Gebirgsrahmen.
(Kt. Aargau,
Bez. Zurzach).
349 m. Gem. und Pfarrdorf, nahe dem linken Ufer der Aare und deren Mündung in den Rhein; 3 km sw.
der Station Koblenz der Linie Koblenz-Stein. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Etzwil, Fehrenthal, Felsenau, Gippingen,
Hagenfirst, Hettenswil und Schlatt: 174 Häuser, 1013 kathol. Ew.; Dorf: 44 Häuser, 290 Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. In
Felsenau eine Gipsplatten- und Makolithfabrik. Je eine Gerberei, Mühle, Ziegelei und Bierbrauerei. 1236 gehörte die Kirche
zu Leuggern dem Johanniterhaus Bubikon, das hier eine Ordensfiliale einrichtete. Nachdem das deutsche Grosspriorat der Johanniter
aufgehoben worden war, beschloss der Grosse Rat des Kantons Aargau
1806 die Verstaatlichung der Güter der beiden Komthureien zu Leuggern
und Rheinfelden. Das Ordenshaus zu Leuggern ist dann in einen Bezirksspital umgewandelt worden. In der
Kirche die Gräber der beiden Grossmeister des Ordens der Malteserritter Grafen Hugo von Montfort († 1414) und Franz von
Sonnenberg († 1682).
Auf der Hochwacht ein Refugium;
Fund von gallischen Goldmünzen;
auf der Jüppe ein römischer Wachtturm.
französisch Loèche. Ehemaliger Zehnten und heutiger Bezirk des Kantons Wallis.
35140 ha Fläche und 6673 Ew.,
also 18 Ew. auf einen km2. Grenzt im N. an den Kanton Bern
(Frutigenthal), im O. an die Bezirke Westlich Raron und Visp, im S. an die
Bezirke Visp
und Siders und im W. an den Bezirk Siders. Umfasst 16 Gemeinden: Leuk, Agaren, Gampel, Salgesch (Salquenen)
und Turtman (Tourtemagne) liegen im Rhonethal, Leukerbad, Albinen (Arbignon), Inden und Varen (Varone) im Thal der Dala, Ergisch, Oberems
und Unterems im Turtmanthal und endlich Bratsch, Erschmatt, Feschel und Guttet an den Hängen am Fuss des Torrenthornes zwischen
Gampel und Leuk. Bezirkshauptort ist Leuk. Im N. greift der Bezirk über die Gemmi und den Daubensee bis
auf die n. Abdachung der Berner Alpen hinüber und wird hier vom Wildstrubel (3253 m), von der
mehr
Altels (3636 m) und vom Balmhorn (3711 m) begrenzt; im S. zieht er sich bis nahe zum Weisshorn (4512 m), von dem nach N. die
beiden das Turtmanthal begleitenden Ketten abzweigen. Dieses wird im O. durch die Barrhörner (3629 m) vom Nikolaithal und durch
das Schwarzhorn (3204 m) vom Ginanzthal getrennt, während es die w. Kette mit den Diablons (3612 m), dem
Blummatthorn (3084 m), der Bella Tola (3028 m) und dem Illhorn (2724 m) vom Eifischthal scheidet. Neben der Rhone, die den Bezirk
in w. Richtung auf eine Länge von 14 km durchzieht, sind als bedeutendste Wasseradern zu nennen die
aus dem Thal von Leukerbad kommende und von rechts in die Rhone mündende Dala und der den Gletschern am Weisshorn entspringende,
das Turtmanthal durchfliessende und von links in die Rhone mündende Turtmanbach.
Daneben sind noch bemerkenswert die Raspille, ein im Sommer nahezu trocken liegender Wildbach, der den Bezirk
Leuk auf eine Strecke weit vom Bezirk Siders trennt und zugleich die Sprachgrenze zwischen dem welschen und dem deutschen
Wallis
bildet, und ferner der Ill- oder Höllgraben, der in der Flanke des Illhorns einen mächtigen Erosionszirkus ausgewaschen
und einen grossen Abschnitt der Rhoneebene mit seinen Geschieben überführt hat. An Strassenzügen erster
Klasse besitzt der Bezirk neben der Strasse im Rhonethal nur noch die Verbindungsstrasse zwischen der Station Susten-Leuk und
dem Städtchen Leuk und die 1851 mit einem Kostenaufwand von 200000 Fr. (ohne die Expropriationen) eröffnete Fahrstrasse
Leuk-Leukerbad, an die sich der ins Thal der Aare führende berühmte Alpenübergang der Gemmi anschliesst.
Vier Eisenbahnstationen im Rhonethal: Salgesch, Susten-Leuk, Turtman und Gampel. Das zwischen Brig
und Leuk stark eingeengte Thal der
Rhone erweitert sich weiter unten mit einem Male, indem es zugleich nach SW. abbiegt, und zeigt so auf kurzer Strecke den gleichen
Kontrast in Klima und Anbau des Bodens, der sich uns zwischen den beiden Enden dieses langen Thales bietet:
oberhalb der Brücke von Susten beginnt die schon der Bergregion angehörende Zone, während das Stück unterhalb derselben
bereits dem Weinbaugebiet von Siders zuzurechnen ist.
Die sanft geneigten Hänge von Leuk, Varen und Salgesch tragen schon ein ganz südliches Pflanzenkleid.
Die hier
wachsenden sog. Vins d'Enfer (Dôle de Salquenen) gehören zu den geschätztesten Sorten des Kantons. Schieferbrüche bei Rumeling
(zwischen Inden und Albinen), Nickel- und Kobaltminen hinten im Turtmanthal. Leukerbad ist ein berühmtes Heilbad mit 22 Thermalquellen.
Fremdenstationen sind Gruben im Turtmanthal, Leukerbad, die Gemmi und das Hotel Schwarenbach.
Der Bezirk zählte 1816: 3010, 1850: 4940, 1870: 5674, 1888: 6441 und 1900: 6673 Ew. 1548 Haushaltungen
in 1129 Häusern;
6618 Katholiken und 55 Reformierte;
6513 Ew. sind deutscher, 95 französischer, 63 italienischer und 2 anderer
Zunge.
Mit Ausnahme der Angestellten an den Bade- und Fremdenorten, die im Winter meist nicht im Bezirk
wohnen, beschäftigt sich die Bevölkerung mit Landwirtschaft und zwar besonders mit Viehzucht und Milchwirtschaft. Eine
Anzahl Bürger des Bezirkes hat sich auch in Genf
niedergelassen, wo sie Inhaber von Gastwirtschaften und Gasthöfen sind. Die
Viehstatistik ergibt folgende Resultate:
1886
1896
1901
Rindvieh
4379
4146
4682
Pferde
241
224
270
Maultiere
-
-
40
Esel
-
-
37
Schweine
998
1504
1132
Schafe
4903
4778
3996
Ziegen
1590
2037
1516
Bienenstöcke
461
569
564
Dieser Bezirk, dessen meiste Orts- und Personennamen noch auf welschen Ursprung hinweisen, ist zu Ende des 15. Jahrhunderts
unter dem Einfluss der Bischöfe Supersaxo und Jost von Silinen germanisiert worden. Seine Bewohner zeichnen
sich vor den übrigen deutschen Oberwallisern noch heute durch die Leichtigkeit aus, mit der sie die französische Sprache
erlernen.
französisch Loèche oder Loèche la Ville (Kt. Wallis,
Bez. Leuk). 753 m. Gem. und Burgschaft, Hauptort des gleichnamigen
Bezirkes; am rechten Ufer der Rhone und 24 km onö. Sitten. Station Leuk-Susten der Simplonbahn am linken
Rhoneufer. Strasse und Postwagen Susten-Leuk-Leukerbad. Für den Bau einer Eisenbahn von Susten nach Leukerbad ist die Konzession
bereits erteilt.