ö. über der
Lenzerheide und dem Dorf
Lenz. Ein von der Sektion Rätia des S. A. C. erstellter guter Fussweg führt vom Gasthof
Lenzerheide über die Alp
Sanaspans und den
NW.-Grat in 3-4 Stunden auf den Gipfel. Sehr schöne Aussicht auf die umliegenden
Thalschaften, die
Bergünerstöcke und die ganze
Albulagruppe. Wird oft bestiegen.
740 m. Gruppe von 8
Häusern, an der Strasse
Biglen-Zäziwil
und 1,2 km nw. der Station
Zäziwil der Linie
Bern-Luzern. 78 reform. Ew. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Monte).Gebirgsgruppe.Umgrenzung. Die
Monte Leone Gruppe, der man auch den Namen der
Simplon Gruppe beilegen
könnte, bildet den westl. Abschnitt der Lepontischen
Alpen.
Höchste Gipfel sind im W. der
Monte Leone (3558 m) und im O. das
Ofenhorn (3242 m). Die natürliche N.-Grenze
bildet das
Rhonethal, während das als S.-Grenze angenommene
Thal der
Diveria die in ihrem geologischen Bau noch zur Gruppe des
Monte Leone gehörende Kette des
Pizzo Rovale von ihr abtrennt.
Im W. wird sie durch den Simplonpass von der Gruppe des
Monte Rosa und im O. durch die Senke Antigorio-Formazzathal-Nufenenpass
von der
Maggiagruppe geschieden. In unserem Artikel
Alpen (s. diesen) wird der
Monte Leone Gruppe noch das ganze Gebiet zwischen
Urseren- und Bedrettothal bis zum Gotthardpass zugerechnet, in welcher Ausdehnung sie besser nach dem nahezu in ihrer Mitte
stehenden Gipfel als Ofenhorngruppe bezeichnet würde. Es ist aber natürlicher, dieses Gebiet nö. vom
Nufenenpass von unserer Gruppe abzutrennen und dem Gotthardmassiv zuzuteilen, da es einen von ihr abweichenden Bau zeigt.
Um aber jener Einteilung gerecht zu werden, wollen wir es an dieser Stelle unter dem Namen der Gruppe des
Pizzo Rotondo ebenfalls
kurz behandeln, indem wir für nähere Ausführungen auf den Artikel St. Gotthardmassiv verweisen.
Topographie.
Die
Monte Leone Gruppe besteht in der Richtung N.-S. aus einer Reihe von ziemlich gut erkennbaren Gebirgszonen. Längs des
Rhonethales zieht vom
Glishorn über
Brig bis zum
Kamm des
Grieshorns eine erste Kette mit abgerundeten Gipfeln und oft stark
zerfressenen Flanken, die aus Kalk- und kalkigen Tonschiefern besteht: Zone der Glanzschiefer. Die
Höhe
der einzelnen Gipfel ist keine sehr beträchtliche und schwankt im allgemeinen zwischen 2000 und 3000 m, welch' letztere
blos in dem n. vom
Ofenhorn liegenden Abschnitt übertroffen wird.
Hier erheben sich das
Faulhorn (2872 m), Bettelmatthorn (2984 m), Siedelrothorn (3292 m), die
Merzenbachschien
(3224 m), das
Blindenhorn (3384 m),
Hohsandhorn (3197 m), die
Strahlgräte (3200 und 3207 m), das Ober und Unter Turbhorn (2821
und 3121 m) und das
Hölzlihorn (2999 m), die alle mit einem weiten Firnmantel und einer Reihe von Gletschern umkleidet sind.
Deren beide grössten, der Hohsand- und
Griesgletscher, steigen nach O. und NO. ab, während die weit
kleineren Eisströme des
Ritz-,
Merzenbach-, Blinden- und
Rappengletschers gegen N. abfliessen; der Turben- und Mittlengletscher
im SO. sind blos kleine Hängegletscher. Im ganzen übrigen Abschnitt der Kette bis zum
Glishorn hin bleiben die Gipfel alle
unter 3000 m zurück und tragen nur da und dort noch einige kleine Firnfelder. Man findet hier der Reihe
nach den von 2846 m bis 2686 m absteigenden
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mehr
Schweifengrat, der mit dem Faulhorn (2554 m; nach den neuern Aufnahmen 2686 m) und Eggerhorn (2521 m) endigt, dann jenseits
des Querthales der Binna das Breithorn (2587 m), Bettlihorn (2962 m), Tunnetschhorn (oder Huwitzen; 2934 m), Faulhorn (2725 m)
und Klenenhorn (oder Vollenhorn; 2965 m) und endlich w. der Schlucht der Saltine das Glishorn (2528 m). Diese
Zone der Glanzschiefer wird durch eine Reihe von kleinen Längseinschnitten, die über verschiedene Pässe miteinander in
Verbindung stehen, von der Zone der krystallinen Schiefer getrennt.
Sie wird von einer grossen Anzahl von Pässen überschritten, von denen jedoch nur einer, der Simplon (2008 m), mit einer
Fahrstrasse versehen ist. Die übrigen halten sich fast alle über 2500 m; es sind der Furggenbaumpass
(oder Forchetta d'Aurona; 2690 m), die Bortellücke (oder Passo del Rebbio; 2745 m), der Ritterpass (oder Passo del Boccareccio; 2692 m),
Kriegalppass (oder Passo di Cornera; 2580 m), der Geisspfad (oder Passo della Rossa; 2475 m), Albrunpass (oder Passo di Arbola; 2410 m),
der über den Griesgletscher führende Griespass (2468 m) und endlich, ganz im NO. und O., der Nufenenpass (2440 m) und San Giacomopass
(2308 m), die das Bedrettothal mit dem Rhonethal, bezw. dem Formazzathal verbinden.
Daneben stehen auch die kleinen Querthäler auf der italienischen Seite (Thäler der Diveria und Cairasca,
Val Devero) durch zahlreiche Pässe untereinander und
mit dem Antigoriothal in Verbindung. Deren bekanntester ist der
Kaltwasserpass (oder Passo d'Aurona; 2805 m), der von der Simplonstrasse über den Kaltwasser- und Auronagletscher zur
Alpe di Veglia hinüberführt. Diese Pässe zwischen der Schweiz und Italien mit ihren oft mangelhaften und kaum
mehr erkennbaren Fusspfaden werden nur von Touristen und Schmugglern benutzt; einzig der San Giacomo, Nufenen und Albrun sind
auch für Vieh und Maultiere gangbar.
Der Stock des Monte Leone selbst ist mit Ausnahme seiner O.-Seite von grossen Eisfeldern (Aurona-, Kaltwasser- und Alpiengletscher)
umpanzert; ihm gehören auch noch das nach W. und SW. vorgelagerte Hübschhorn (3195 m), Breithorn (3369
und 3455 m) und Kessihorn (2986 m) an. Gegen SO. setzt er sich im Stickelgrat mit den ruinenhaften Spitzen des Pizzo Fnè (2936
m) und MonteCarnera (2860 m) fort, die sich zwischen die Thälchen von Alpien und des Lago d'Avino einschieben.
Alle übrigen noch zur Monte Leone Gruppe zu rechnenden Gebiete liegen auf italienischem Boden und können hier nur ganz summarisch
behandelt werden. Sie bestehen hauptsächlich aus Gneisen (Monte Leone-, Lebendun-, Antigoriogneis etc.), denen in mehrfacher
Wiederholung kalkige Schiefer und Marmorbänke eingelagert sind. Dieser südl. Abschnitt ist auch in seinem Aeussern
von der Hauptkette wesentlich verschieden, indem sowohl die Gipfel niedriger, als auch die Thäler tiefer eingeschnitten sind.
Zwischen der Alpe di Valle und dem Thal der Cairasca erhebt sich die kurze Kette des mit einer weissen Marmordecke gekrönten
Pizzo Teggiolo (2384 m), zwischen der Cairasca und dem Val Devero die Kette des Monte Cistella (2881 m)
und Pizzo di Diei (2907 m) und zwischen dem Val Devero und dem Antigoriothal die dreieckige Gruppe des Monte Forno (2594 m)
mit zahlreichen kleineren Gipfeln. Diese letztere wird von der hohen Gneiskette des Ofenhorns durch eine breite Zone von metamorphen
Kalkschiefern (Deveroschiefern) abgetrennt, die sich auch zwischen den Monte Moro (2945 m) und die Kette
des Monte Cistella einschiebt.
Das Gebiet der krystallinen Ketten bildet in seinem Aeussern zu der Zone der Glanzschiefer einen lebhaften Kontrast. Die
Gipfel zeigen keine abgerundeten Formen, sondern steigen als kühne Pyramiden, Türme, gezinnte Mauern etc. auf
(so z. B. in den sog. «Rittern» über dem Ritterpass). An Stelle der regelmässig verzweigten Erosionsrisse, wie wir sie in den
Flanken der aus Glanzschiefern aufgebauten Gipfel und Kämme so häufig auftreten sehen, haben wir hier sog. Kare, d. h. felsige
Zirken mit hohen Wänden, an deren Boden vielfach ein kleiner See schläft (Lago d'Avino in 2237 m, Blausee,
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