in umgekehrter Lagerung aufgebaut. Die Schwefelquelle beim Scheibenstand entspringt neben einer Bank von Oxfordkalk, in deren
Nähe wiederum Nummulitenkalk («Im
Stein») und Flysch anstehen. Höher oben findet man triasischen Gips. Vergl. Buss, E.,
und A. Treichler.
Badund Kurort Lenk.Bern
1877. - Buss, E. Das Bergleben in religiöserBeleuchtung; zurErinnerung an die Lenk.Bern
1878. - Gempeler-Schletti,
David. Heimatkunde desSimmenthales. Bern
1903. - Führer von Lenk; herausgegebenvom Verkehrsverein.
Alle diese Siedelungsgruppen bestehen nur aus kleinen Rebhäuschen, die von den Bewohnern der obern
Dörfer und auch von denen
einiger benachbarter Gemeinden blos während der Zeit der Arbeit in den
Reben und während der Weinlese
bezogen werden. Gemeinde: 360
Häuser, 2504 kathol. Ew. Seit der Gründung der auf Boden der Gemeinde
Randogne stehenden Sanatorien
von
Beauregard und
Clairmont ist die Bevölkerungszahl der Gemeinde Lens ständig gestiegen, da die
Wege nach jenen grossen
und vielbesuchten Anstalten durch ihr Gebiet (Hauptweg durch das Dorf
Montana) führen.
Dorf Lens: 96
Häuser, 1051 Ew. Es besitzt eine 1840 restaurierte, geräumige Kirche;
ein grosses Rathaus mit Fresken aus
1579, das einst als Zollstätte für den Verkehr über den
Rawilpass diente;
ein geräumiges Pfarrhaus, das vom Kloster auf
dem GrossenSt. Bernhard - dem Kirchenpatron von Lens seit dem 12. Jahrhundert - erbaut worden ist;
einige
Häuser aus 1221, einst von Benediktinern bewohnt.
Ein Gasthof. Das Dorf steht am Fuss des Mont
Châtelard, beherrscht das
ganze mittlere
Rhonethal von
Raron bis
Martinach und ist seit 1900 durch eine Fahrstrasse mit der Bahnstation
verbunden.
Weite Aussicht auf das
Rhonethal und die gegenüber aufragenden Bergketten. Das Gebiet von Lens erfreut sich eines
gesunden und glücklichen Klimas, in dem alle die verschiedenen Arten des Landbaues möglich sind, die ja im Wallis
überhaupt so
günstig auf einem kleinen Raum sich zusammenfinden.
Die tiefern Gehänge (510-800 m) sind mit
Reben bepflanzt, die einen geschätzten Wein liefern, und in
der Nähe der kleinen
Weiler mit Pflaumen-, Pfirsich-, Aprikosen- und Apfelbäumen bestanden. Auf dem
Plateau umgehen grosse
Baumgärten die einzelnen
Dörfer und liegen ausgedehnte Aecker und
Wiesen, denen drei von der
Liène und ihrem grössten Zufluss
ausgehende Wasserleitungen (le bisse du Huiton, le Grand Bisse und le Saint Léonin) das fruchtbringende
Nass spenden.
Der
Bisse du Huiton beginnt im Thälchen von
Ertentze in etwa 2000 m
Höhe, folgt auf eine weite Strecke einer mächtigen senkrechten
Felswand, hängt an vorspringenden Felsecken buchstäblich in der Luft und wird von einem schmalen
Brett
für den
Wärter der Leitung und schwindelfreie Liebhaber von halsbrecherischen
Wegen
begleitet. Ueber 1300 m ist der Boden
der Gemeinde Lens mit schönen Waldungen und Alpweiden bestanden, welch' letztere bis zur
Plaine Morte, einer öden und nackten
Felsfläche ö. vom
Rawilpass reichen.
Ueber
Montana und
Chermignon liegen in einer
Höhe von mehr als 1400 m einige kleine
Seen versteckt, deren
jeder seinen eigenen Namen trägt und die zusammen als
Étangs de Lens bekannt sind. Die Bewohner von Lens beschäftigen sich
ausschliesslich mit Landwirtschaft, speziell mit Wein- und Obstbau. Die landwirtschaftliche Genossenschaft (Société d'agriculture)
veranstaltet regelmässige Unterrichtskurse, deren Besuch für alle jungen Männer im
Alter von 15-19
Jahren obligatorisch ist. Der Name Lens wird ausgesprochen, wie wenn er französisch lince geschrieben wäre.
Grundeigentümer von Lens war im Mittelalter die
HerrschaftGranges
(Gradetsch), die lange Zeit den Edeln von
Anniviers und später
den Tavelli oder
Tavel (aus Genf)
gehörte, von welch' letzteren einer um die Mitte des 14. Jahrhunderts auf
dem bischöflischen
Stuhl zu
Sitten sass. Zur Zeit der Fehden zwischen den Wallisern und dem von den Bernern unterstützten
HausRaron verbrannten 1419 die über den Rawil hereingebrochenen
Oberländer in der Pfarrei Lens zwei
Dörfer. Lens ist die
Heimat des Chorherrn Sebastian Briguet, der eine lateinisch geschriebene und 1744 in
Sitten erschienene
Geschichte der
Bischöfe von
Sitten verfasst hat; des Abtes von
Saint Maurice Étienne Bagnoud, der 1844 den Titel eines
Bischofes
von
Bethlehem erhielt und 1888 gestorben ist, und des
Obersten in spanischen Diensten J.
Chrétien Bagnoud. 1177:Lenz;
1199: Lens und
Lenz; 1250 und 1286:
Lenz; 1391: Lent. In
Chelin hat man zahlreiche Gräber aus der Bronzezeit aufgedeckt;
Stein
mit römischer Inschrift in
Saint Clément. Dem Grossen
Rat des Kantons Wallis
liegt gegenwärtig eine Petition vor, die die Erhebung der
vier Abteilungen von Lens zu ebensovielen selbständigen Gemeinden verlangt.
1440-1510 m. Gruppe von 5 kleinen
Seen, über der Terrasse von Lens mitten in Alpweiden
und Waldungen prachtvoll gelegen. 1,2 km nw. vom Dorf
Montana und 3,4 km nö. vom Dorf Lens.
Die Namen der einzelnen Becken
sind La Moubra oderGrandCrau,
Étang des Corps,
Étang Grenon,
Étang Long und
Étang Briest.
Ihr
Wasser wird
durch ein Stauwerk auf einem bestimmten Niveau erhalten, damit sie in Trockenzeiten zu Bewässerungszwecken verwendet werden
können.
Der grösste soll fischreich sein.
Diese
Seen sind wahrscheinlich von Moränen aufgestaut worden.
Prachtvolle
Aussicht auf den
Grand Combin. In der
Forêt de Jorein schöne Moräne eines über den
Pas du Lens herüberflutenden Armes des
diluvialen
¶
mehr
Dransegletschers. Erratische Blöcke von chloritischem Gneis.
Nahe der Passhöhe stehen an der En Peutix genannten Stelle
triasischer Gips und höher oben am Fussweg auf die Pierre à Voir dolomitischer Triaskalk an.
Der Name Lens oder Len ist hier
so auszusprechen, wie wenn er französisch lin geschrieben wäre.