-
Montet, Albert de. Dictionnaire biograph. desGenevoiset des Vaudois. 2 vol. Lausanne 1877 et 1878. - Maillefer, Paul. HistoireduPaysdeVaud. Lausanne 1903. - Jaccard, H. Lausanne ([Etymologie] in Revue histor. vaud. 1902). -
AuPeuple vaudois; souviens-toi,18031903; publié. le Comité des Fêtes duCentenaire. Lausanne 1903. - Soloniac. Notice historiquesur ladirection de la Bourse française de Lausanne. Lausanne, 1859. - Soloniac.
Fusionde la Corporation française dansla Bourgeoisie de Lausanne. Lausanne 1860. - Cérésole, V., et A. Morlot. Quelques renseignements sur Lausanne et le cantondeVaud; précédés d'une noticesur Edward Gibbon. Lausanne 1858. - Cérésole, V., und A. Morlot.
Lausanne undEiniges über denKanton Waadt;
nebst kurzer Biographie Edward Gibbon's. Lausanne 1860. - Remet, P. Description fidèlede la fontaine minérale de la Poudrière auprès du Fauxbourg de la Barre de Lausanne. Lausanne 1720. - Bonnard,
Alb. Cheznos aïeux; Lausanne au XVIIIe siècle. Lausanne 1902. - Burnier, Ch. La vie vaudoise et la Révolution. Lausanne 1902.
(Signalde) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne). 647 m.
Höhe im südl.
Jorat, w. über dem Mittellauf des
Flon und ö.
über der
Louve; 1 km nnö. vom Mittelpunkt der Stadt Lausanne. Bietet seiner gegen die Stadt und den
Genfersee vorgeschobenen Lage wegen eine sehr weit ausgedehnte prächtige Aussicht: nach O. auf das stark durchthalte
Bergland des
Jorat, nach S. auf die Stadt und den grössten Teil des
Genfersees mit seiner Gebirgsumrahmung, nach W. auf den
ganzen SW.-Abschnitt des Kantons Waadt
und den dahinter aufragenden
Jura.
Bildet wegen seiner Nähe bei der Stadt, seiner Aussicht und des auf seinem
Rücken stehenden Waldparkes von
Sauvabelin ein
sehr beliebtes Ausflugsziel der Bewohner von Lausanne. Gastwirtschaft. Orientierungstafel
von Buffat. Das
Signal mit seiner
Umgebung ist 1817 im Tausch gegen andere Ländereien an die Stadt Lausanne gekommen. Mit der Stadt durch
eine Drahtseilbahn verbunden, die bei einer Steigung von 14-33% 400 m lang ist und 1899 eröffnet wurde. In der Nähe des
WaldesSauvabelin eine Gruppe von
Chalets und Gasthöfen, «Village suisse» genannt, und das
QuartierLa Mothe mit einer
Reihe von erst kürzlich erbauten
Villen.
Dieses
«Signal» trägt wie andere solche Punkte des Waadtlandes seinen Namen nach einem einst auf seiner
Höhe errichteten
bernerischen Wachtposten. Diese
Signale gestatteten es den Bernern, tagsüber vermittels Rauchsäulen und des Nachts durch
lodernde Feuer sehr rasch das ganze Land bis nach Bern zu allarmieren. Des gleichen Mittels bedienten sich
übrigens schon die alten Bewohner des Landes bis in die prähistorischen Zeiten zurück. Wenig n. vom
Signal befand sich
einst eine gallische, später römische Kultstätte, die dem
WaldSauvabelin seinen Namen (Silva Bellini) gegeben und wo man
einen bronzenen Votivfinger aus der Römerzeit aufgefunden hat.
undGenf(Bistum).Umfasst heute den Kanton Freiburg
mit seinen 14 Dekanaten, das Dekanat der katholischen Kirchgemeinden
des Kantons Waadt
(exkl. diejenigen ö. der
Eau Froide, die der Diözese
Sitten zugeteilt sind), das Dekanat der katholischen Kirchgemeinden
des Kantons Neuenburg
und die drei Dekanate der katholischen Kirchgemeinden des Kantons Genf.
Christliche Gemeinschaften entstanden im westl. Helvetien sehr wahrscheinlich erst im 4. Jahrhundert, nachdem Konstantin
der Grosse den Christen in seinem ganzen Reich die freie Ausübung ihres Gottesdienstes gewährt hatte. Unter den zahllosen
Ueberresten aus der Römerzeit, die man in
Avenches ausgegraben hat, befinden
¶
mehr
sich bis heute aus der christlichen Zeit blos zwei Gläser. Die wenigen Christen - Handwerker, Händler oder Soldaten -, die
während der ersten drei Jahrhunderte in diesen Gegenden gelebt haben mögen, hatten sich nirgends zu einer religiösen Gemeinschaft
vereinigt. Die Fundobjekte christlicher Herkunft aus der Burgunderzeit beschränken sich auf Ringe und
Gürtelschnallen, die mit dem Kreuz, dem Monogramm Christi oder anderen christlichen Darstellungen (z. B. Daniel in der Löwengrube)
geschmückt sind. Es sind dies aber alles nur ganz vereinzelte Funde, deren schönster 1887 in der Umgebung von Saint Martin(Freiburg)
zum Vorschein gekommen ist.
Lausanne ward Bischofssitz, als der Bischof Marius oder Saint Maire (574-594) zwischen 585 und 591 von dem
damals verfallenen Aventicum in die Stadt übersiedelte, die auf den Hügeln über dem Thal des Flon neu entstanden war. Aus
den Forschungen der neuesten Zeit scheint hervorzugehen, dass dieser Marius überhaupt zugleich der Gründer des Bistums gewesen
ist. Die Akten von keinem der zahlreichen Konzile, die im 5. und 6. Jahrhundert in Gallien zusammengetreten
sind, weisen den Namen eines Bischofes von Avenches oder Lausanne auf, während wiederholt Bischöfe des Wallis,
von Genf
und von Vindonissa
als Teilnehmer genannt werden.
Als erste christlichen Gemeinden im Kanton Freiburg
werden in der berühmten Urkunde des h. Sigismund vom Jahr 516 Murten
und Vuadens genannt; später folgten in der Umgebung von Avenches die Pfarreien von Dompierre le Petit, Domdidier, Donatyre und
Carignan oder Dompierre le Grand. Während des ganzen Mittelalters zog die Grenze des Bistums Lausanne von der Aare 1½ Stunden
unterhalb Solothurn
über Sonceboz am N.-Ende des St. Immerthales zum Doubs, folgte diesem und dem Juragebirge nach
SW. und stieg dann längs der Aubonne zum Genfersee ab, dessen N.-Ufer sie bis zur Mündung der Eau Froide (ö. Villeneuve) begleitete.
Dann folgte sie der Wasserscheide n. über dem Rhonethal bis zur Grimsel und kehrte längs der Aare wieder
nach Attisholz bei Solothurn
zurück. Es umfasste somit das Bistum die Stadt und Landschaft Solothurn,
den links der Aare gelegenen Teil des Kantons Bern,
Biel, das St. Immerthal, dann Jougne und Longeville in der Freigrafschaft, die GrafschaftNeuenburg
und Valangin, den grössten Teil des
Waadtlandes, die GrafschaftGreierz und den grössten Teil des BernerOberlandes. Es grenzte im N. an das
Bistum Basel,
im O. an das Bistum Konstanz (bis 1814), im SO. an das Bistum Sitten, im S. an das Bistum Genf
und im W. an das Bistum Besançon,
das jenseits des Jura gelegen war und zu dem es bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts in engen Beziehungen
stand.
Bis heute sind dem Bistum 70 Bischöfe vorgestanden, deren erster mit Sicherheit bekannter jener 594 gestorbene Marius ist,
der den Bischofssitz nach Lausanne verlegte. Als hervorragende Träger dieser Würde sind besonders zu nennen Heinrich von
Lenzburg († 1019), der ums Jahr 1000 die Kathedrale neu aufbauen liess;
Hugo († 1037), der den Gottesfrieden
von 1037 verkündigte;
Guy de Merlen (1130-1144), unter dessen Regierung eine Reihe von Klöstern entstand;
Saint Amédée
d'Hauterive (1144-1159), Verfasser von Homilien;
der h. Bonifazius (1231-1239);
Guillaume de Menthonay (1383-1406), der Erbauer
des Schlosses zu Lausanne;
Das Wappen des Bistums Lausanne besteht aus einem gespaltenen Schild von Silber und Gold, darin je ein geschlossenes Ciborium
(Kelch), dasjenige des Bistums Genf
aus einem goldenen Schild mit zwei gekreuzten silbernen Schlüsseln. Diesen beiden
Wappen pflegt der Bischof von Lausanne und Genf jetzt auch noch sein Familienwappen beizufügen.
Während der wilden und zügellosen Zeiten des Mittelalters übertrugen Klöster und Bischöfe die Verteidigung und den Schutz
ihrer Rechte an weltliche
Edelleute, die dafür verschiedene kirchliche Vorrechte erhielten und den Titel von Kastvögten
(advocati) des betreffenden Klosters oder Bistums führten. Diejenigen des Bistums Lausanne waren meist
benachbarte mächtige Herren, die als Gegenleistung Anrecht auf die von den Bischöfen ausgesprochenen Geldbussen hatten.
Solche Kastvögte des Bistums Lausanne waren der Reihe nach die Grafen von Genevois, Herren von Gerenstein, Herzoge von Zähringen,
Grafen von Kiburg und Herren von Faucigny. Die Kastvogtei wurde oft als ein Lehen betrachtet, das vererbt
oder verkauft werden konnte. So veräusserte das HausKiburg die Kastvogtei über Lausanne 1225 an Aymon de Faucigny, von dem
sie der nicht um seine Zustimmung befragte und mit Recht beunruhigte Bischof Guillaume d'Écublens um den Preis von 330 Mark
Silbers sofort wieder zurückkaufte. Er bedrohte zugleich jeden mit der Exkommunikation, der in Zukunft die Kastvogtei vom
Bischofssitz zu trennen unternehmen würde.
Obwohl das Bistum von diesem Zeitpunkt an keinen eigenen Kastvogt mehr ernannte, konnte es doch der Uebermacht des Hauses
Savoyen, das im 13. Jahrhundert den grössten Teil des Waadtlandes an sich brachte, nicht ausweichen.
Nachdem die Städte Payerne, Murten und Bern
das Protektorat Peters von Savoyen anerkannt hatten, sah sich der Bischof von Lausanne 1260 veranlasst,
diesem Fürsten die Hälfte der Gerichtshoheit über Lausanne unter dem Titel eines Generalvikariates zu übertragen.
Von da an datiert ein 250 Jahre dauernder Streit zwischen den Bischöfen und dem Hause Savoyen, der zu
Gunsten bald der einen, bald der andern Partei ausfiel, schliesslich aber doch die ursprünglichen beiderseitigen Rechte
nicht bedeutend verschob. Nach dem von Conon von Estavayer, dem Propst des Chorherrenstiftes der Notre Dame zu Lausanne, 1228 aufgestellten
Pfründenregister umfasste das Bistum Lausanne damals 9 Dekanate mit 301 Kirchgemeinden; daneben bestanden
noch 7 Abteien, 22 Priorate, 6 Propsteien mit und ohne Kapitel, 3 Kollegialkirchen, 13 Hospizien des Klosters auf dem Grossen
St. Bernhard, 4 Hospizien des Johanniterordens und je eines des Ordens der Tempelritter und der Deutschritter.
Dieser kirchliche Bestand der Diözese ist in der Folge mit nur unwesentlichen Veränderungen bis zur
Reformation erhalten geblieben. Folgendes waren die Dekanate: 1. Lausanne mit 20 Kirchgemeinden, einer Kathedrale, 5 Pfarrkirchen,
einem dem Grossen St. Bernhard unterstehenden Hospizium, 5 Kapellen, 14 Kirchen und verschiedenen Spitälern;
4. Vevey mit 40 Kirchgemeinden im Waadtland und Kanton Freiburg;
5. Neuenburg
mit 72 Kirchgemeinden (Waadtländer
Jura, Jorat und Neuenburg);
6. OutreVenoge mit 32 Kirchgemeinden; 7. Ogoz mit 28 Kirchgemeinden; 8. Freiburg
mit 16 Kirchgemeinden; 9. Bern
mit 28 Kirchgemeinden
auf Berner Boden. König Rudolf III. von Burgund vergabte 1011 dem Bischof von Lausanne die GrafschaftWaadt,
was
dessen Machtstellung beträchtlich erweiterte. Nach dem Erlöschen der Zähringer und der Aufhebung des burgundischen Rektorates
wurden die Bischöfe von Lausanne zu Immediatfürsten, deren weltliche Gewalt sich auf Lausanne mit Umgebung, Avenches, Courtilles,
Lucens, Bulle, auf die vier Kirchgemeinden von Lavaux, einen Teil von Vevey, auf Villarzel und La Roche en
Ogoz erstreckte. Dazu kam die Oberhoheit über verschiedene Herrschaften des Landes. Doch konnten sich die Bischöfe dieses
Besitzes nicht unbestritten erfreuen, indem die Grafen und späteren Herzoge von Savoyen stets bestrebt waren, ihre Macht
auf Kosten derjenigen des Bistums zu vergrössern. Diese Streitigkeiten machte sich die von Freiburg
und Bern
aufgemunterte
und unterstützte Bürgerschaft von Lausanne zu Nutze, um immer neue Rechte zu erlangen und sich der Vormundschaft des Bischofs
mehr und mehr zu entziehen. Später trat dank dem mächtigen Einfluss von Bern
der grössere Teil des Bistums
zur Reformation über. Zur Zeit der Eroberung der Waadt
durch die Berner verliess der damals amtende 51. Bischof, Sébastien de Montfaucon,
der für den Herzog von Savoyen Partei ergriffen hatte, die Stadt Lausanne, in die nun am Hans Franz Nägeli mit
seinen Truppen einzog. Die Sieger hoben in der Hauptstadt
¶