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Mühleberg,
Ferenbalm und
Frauenkappelen. 9053 Ew., wovon 8578 Reformierte; 8622 Ew. deutscher, 53 französischer und 376 italienischer
Zunge. 19 Schulgemeinden mit zusammen 36 Klassen. Sekundarschulen in Laupen
und
Mühleberg. Das Amt durchziehen zahlreiche
Strassen, von denen die wichtigsten die
Züge
Bern-Bümpliz-Neuenegg-Laupen,
Flamatt-Laupen und
Bern-Frauenkappelen-Gümmenen-Murten
sind. Bis vor wenigen Jahren diente dem Verkehr im Amt einzig die Eisenbahnlinie
Bern-Freiburg, deren
Station
Flamatt 7 km ssö. Laupen
und 1 km sö.
Neuenegg liegt.
Heute durchschneidet den Bezirk die direkte Linie Bern-Neuenburg (Stationen Rosshäusern, Gümmenen und Ferenbalm-Gurbrü), die den an ihr liegenden Dörfern bereits einen bedeutenden Aufschwung gebracht hat. Bei Gümmenen überschreitet diese Linie das Saanethal auf einem grossartigen Viadukt von 451 m Länge und 27 m Höhe. Eine neue Linie Gümmenen-Laupen-Flamatt ist soeben dem Verkehr übergeben worden. Von den 8660 ha Bodenfläche des Amtes sind 8260 produktives und nur 400 ha unproduktives Land. Es umfassen
ha | |
---|---|
Aecker und Felder | 3864 |
Wiesen | 1528 |
Wald | 2567 |
Von den 3864 ha Ackerland entfallen auf Getreideäcker 1561, auf Hackfrüchte 686, auf Kunstwiesen 1511 und auf verschiedene
Pflanzungen 106 ha. Die bedeutendste Waldung ist der etwa 1000 ha grosse
Forst, der im Amt Laupen
auf Boden der Gemeinden
Neuenegg und
Mühleberg liegt. Dieser
Wald ist eine ehemalige Staatsdomäne der Stadt Bern
und wird schon in
der Handveste von 1218 erwähnt. 1803 ging er an die Burgerschaft der Stadt Bern
über und bildet heute noch einen Hauptbestandteil
der burgerlichen Waldungen. Das Amt ist besonders reich an Obstbäumen, die auf ein Areal von 5322 ha verteilt sind
und deren letzte Zählung folgende Resultate ergab: 29526 Apfelbäume, 10058 Birnbäume, 14460 Kirschbäume, 14939 Zwetschgen-
und Pflaumenbäume, 2578
Nussbäume, 786 Spaliere, 83 Quitten, zusammen also 72430 Exemplare. Die Viehstatistik ergibt folgende
Zahlen:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 5177 | 6140 | 6657 |
Pferde | 659 | 689 | 786 |
Schweine | 3876 | 5002 | 5087 |
Schafe | 1277 | 788 | 495 |
Ziegen | 1663 | 1507 | 1189 |
Bienenstöcke | 1200 | 1634 | 990 |
Man
zählt 672 Rindviehbesitzer, 177 Pferdebesitzer und 829 Kleinviehbesitzer. 20 Käsereien; ein grosser Teil der Milch
wird auch in die Fabriken für kondensierte Milch zu
Kerzers und
Neuenegg (diese 1902 gegründet) abgeliefert. Der heutige
Amtsbezirk Laupen
wurde im August 1324 von der Stadt Bern
erworben durch Pfandübernahme von Peter Im
Thurn,
Herrn zu Gestelenberg (im Wallis)
und zu
Illens (im Kant. Freiburg).
Bis 1798 haben der Landvogtei Laupen
92 Vögte vorgestanden.
Einer von ihnen, Jakob Durheim (1607-1655), spielte im Bauernkrieg von 1653 dadurch eine
Rolle, dass er durch Verbreitung
des falschen Gerüchtes, die Stadt
Bern sei gefallen, die Bauern veranlasste, die Besetzung des Passes Beil
Gümmenen aufzugeben. 1339 fand
auf dem
Bramberg bei Laupen
die entscheidende und siegreiche Schlacht der
Berner gegen den westschweizerischen Adel statt,
während gleichzeitig die Stadt Laupen
durch Johannes von
Bubenberg und Burkhard von Bennenwil verteidigt
wurde. Am siegte bei
Neuenegg das von
Oberst Rudolf von Graffenried und Adjutant Weber geführte Bernerheer über
die unter den Generalen
Brune und Pigeon stehenden Franzosen. Die Namen der bei diesem Anlass gefallenen
Berner sind auf schwarzen
Tafeln im Chor des
Münsters zu Bern
verzeichnet. Zum Andenken an diese
Siege stehen bei Laupen
(seit 1839)
und
Neuenegg (seit 1866) Denksteine. Vergl. Wehren, Christian. Der Amtsbezirk Laupen. Bern
1810.