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des Rhein. Beide Teile, die «mehre» und die «mindere» Stadt bildeten stets ein einheitliches Gemeinwesen, bis die Gründung des Kantons Aargau sie politisch auseinanderriss. Burgen und Stadt gehörten dem Stift Säckingen, dessen Schirmvögte die Grafen von Lenzburg, dann die Habsburger waren. Rudolf der Alte brachte 1207 die Herrschaft an sich. Nach seinem Tod teilten seine beiden Söhne 1238 die habsburgischen Güter, wobei neben andern Ländereien auch die Herrschaft Laufenburg dem jüngern, Rudolf, zufiel, der somit der Begründer der habsburgisch-laufenburgischen Linie wurde.
Einer der Grafen, Johann I., gab der Stadt 1315 das älteste geschriebene Stadtrecht. Rudolf IV., in schwere Geldnot geraten, verpfändete seine Stadt 1362 an Basel, doch lösten sich die Bürger schon im folgenden Jahr selbst aus der Pfandschaft. Darleihen, welche die Bürger dem Grafen machen mussten, brachten die Stadt in den Besitz der gräflichen Zoll- und Geleitsrechte, ebenso des Münzrechtes, das später Maximilian I. bestätigte und welches während des 14., 15. und im Anfang des 16. Jahrhunderts, dann wieder 1622 und 1623 ausgeübt wurde. 1386 verkaufte der in schweren Geldnöten steckende Graf Johann IV. Stadt und Herrschaft Laufenburg an seinen Vetter Leopold III. von der ältern Linie, bekam aber das Verkaufte sogleich als Lehen wieder zurück. Da er 1408 kinderlos starb, fiel sein Lehen nun endgiltig an die ältere Linie, d. h. an Oesterreich.
Die Zugehörigkeit zu diesem Reich brachte Laufenburg wie den übrigen drei Waldstädten in Kriegszeiten schlimme Tage; so im alten Zürichkrieg, besonders aber im 30 jährigen Krieg, wo die Stadt eine Reihe von Belagerungen und einige Plünderungen auszuhalten hatte, wobei auch durch die Schweden die Burg zerstört wurde; dann wieder in den spätern Kriegen Frankreichs gegen Oesterreich. Durch die Friedensschlüsse von Compoformio (1797) und Lunéville (1801) wurde mit dem Frickthal auch Laufenburg an Frankreich abgetreten, und in der Mediationsakte fügte Bonaparte das gesamte Frickthal zum Kanton Aargau (1803). Aus Laufenburg stammt der Dichter Heinrich Loufenberg († 1460 in Strassburg), der durch allegorische Lehrdichtungen und noch mehr durch seine geistlichen Lieder bekannt geworden ist.
Die Stromschnelle von Laufenburg liegt ganz im Schwarzwaldgneis, dem krystallinen Grundgebirge der Rheintafel. Sie bildet eine enge Erosionsschlucht von 1,3 km Länge und etwa 75 m Breite. An der engsten Stelle ist der Strom bei Mittelwasser nur 12 m breit. Da der Rhein auch bei Hochwasser keine bedeutenden Geschiebemengen führt, sind die meist über Wasser liegenden kahlen Felsflächen im Flussbett zu beiden Seiten der Stromrinne von rauher Oberfläche und ohne bedeutendere Spuren von mechanischer Flusserosion. An einer Stelle der Gneisfelsen hat Prof. Früh in Zürich schöne Sandgebläseschliffe gefunden.
Die Stromschnelle ist dadurch entstanden, dass der Rhein nach dem Rückzug der diluvialen Gletscher durch eine Verschiebung seines Bettes seinen alten, früheren Thalweg nicht mehr gefunden hat und damit gezwungen war, sich in den Gneis des Schwarzwaldes ein neues Bett einzuschneiden, dessen völlige Austiefung bis zur normalen Gefällslinie ihm bis heute noch nicht gelungen ist. Der durch Schottermassen eingedeckte alte Rheinlauf liegt südlich der Burg und Stadt Laufenburg tragenden Felsklippe, die ein durch den jetzigen Rheinlauf abgeschnittenes Stück Schwarzwald darstellt. Eine genaue topographisch-geologische Aufnahme der Stromschnelle und ihrer Umgebung verdanken wir dem Ingenieur Dr. Heinrich Walter. Vergl. Walter, Heinr. Ueber die Stromschnelle von Laufenburg (in der Vierteljahrsschr. der Naturforsch. Ges. Zürich. 46, 1901).
[Br.]