In den alten Urkunden erscheint der
Ort als Langatun, Langaton, Langatum. Auf diese alte Schreibweise stützt sich der mundartliche
Name Langetu. Erst am Ende des 14. Jahrhunderts fing man an, Langenthal zu schreiben. Gatschet leitet den Namen vom Bach
Langeten ab, «der die lange
Ebene durchläuft.»
Ueber die keltischen Ausgrabungen vergl. die Berichte von
Alb. Jahn im Archiv des bernischen histor. Vereins
(Band I, 1848) und im Jahresbericht des histor. Museums vonBern
1899 und 1900. - S. ferner Flückiger, F. A. Mitteilungen überdie Geschichte Langenthals und der Umgegend bis zur Reformation. Langenthal 1847. -
Blaser, Joh. DiePfarreiund Pfarrkirche zu Langenthal. Langenthal 1898. - Kronauer, Friedrich. Die Sekundarschule Langenthal. Langenthal 1883. -
Geiser, K. Der Twingrodel von Langenthal (als Manuskr. gedr.). - Geiser, K. Andreas Dennler (im
BernerTaschenbuch 1189).
Nahe dabei am
S.-Hang des
Laubhorns die Alpweide Langermatte,
die durch die Erzählung «Die Weiberschlacht auf der Langermatte»(Vereinfür Verbreitung guter Schriften;Bern.
44) bekannt geworden ist.
(Kt. Bern,
Amtsbez.
Trachselwald und Aarwangen).
Kleiner Fluss, rechtsseitiger Nebenarm der
Aare. Entspringt am
N.-Hang der Napfgruppe
zwischen
Schilt und
Fritzenfluh im Langetenköpfliwald (3 km s.
Eriswil) in 970 m. Erhält bei
Eriswil als ersten Zufluss das
vom
Schilt herabkommende Hürnlisbächli und 3 km tiefer unten das Niffelbächli. Nachdem sie auf eine
Strecke von 6,5 km gegen N. geflossen, biegt die Langeten bei
Huttwil (648 m) nach NW. ab und nimmt von links zwischen
Huttwil
und
Rohrbach den
Rothbach, bei
Kleindietwil den
Rohrbach und beim
WeilerWeinstegen (560 m) den aus der Vereinigung von Oeschenbach
und
Walterswilbach entstehendenUrsenbach auf, wendet sich dann neuerdings nach N. und erhält weiterhin
keine nennenswerte Zuflüsse mehr.
Von
Langenthal an hat das
Bett der Langeten im Laufe der Zeiten mancherlei Verschiebungen erlitten. Ohne Zweifel floss sie
ursprünglich durch
Aarwangen direkt der
Aare zu. 1226 wurde ein Teil der Langeten von den
Mönchen zu
St. Urban
zur Bewässerung ihrer
Wiesen nach
Roggwil abgeleitet. Jetzt zweigen sich zwischen
Langenthal und
Roggwil von ihr zahlreiche
kleine
Bäche und Kanäle ab, deren wasserreichster der
Brunnbach ist. 1,5 km n.
Roggwil vereinigen sich der
Brunnbach und die
Langeten mit der von
Gondiswil kommenden und die Kantonsgrenze zwischenBern
und Luzern
bildenden
Roth zur
Murg, die
einen Teil ihres Wassers dem etwas oberhalb
Aarburg in die
Aare auslaufenden
Rothkanal abgibt und dann bei
Murgenthal in 404 m
von rechts in die
Aare mündet.
Die
Murg trennte einst das Land der Alemannen von Burgund oder den Unter- vom
Oberaargau und bildet heute
noch die Grenze zwischen den Kantonen Bern
und Aargau.
Die im Ganzen 30 km lange Langeten fällt von
Huttwil bis
Murgenthal um 244 m oder 1%. Der
Fluss ist auf seinem ganzen
Lauf von
Eriswil bis
Murgenthal seit Jahrhunderten zu Bewässerungszwecken nutzbar gemacht worden
und war deshalb von solcher Bedeutung, dass im 13. Jahrhundert um seine Wasserrechte blutige Händel
zwischen Werner von
Luternau und dem Kloster
St. Urban entstanden.
Von
Huttwil an treibt er
Sägen und
Mühlen, in
Kleindietwil und
Lotzwil Tuchwebereien und in
Langenthal eine Reihe von Fabriken
verschiedener Art. Der
Brunnbach liefert der grossen TuchwebereiBrunnmatt ihre Triebkraft. Die Langeten
ist reich an Forellen, die hier künstlich gezüchtet werden. In
Langenthal, wo ihr
Bett bei Hochwasser zu eng ist, richtet
sie zeitweise Schaden an und
setzt dann einige
Strassenunter Wasser. Der einst geplante Bau eines die Hochwasser ableitenden
Kanales ist seiner hohen Kosten wegen nicht zur Ausführung gelangt. Ueber die Langeten führen 21 Brücken,
darunter drei der Bahnlinie
Langenthal-Wolhusen und eine der Linie
Olten-Bern.
(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. St. Gallen
und Bez. und Gem. Tablat).
674 m. Nö. Aussenquartier der Stadt
St. Gallen, zu beiden
Seiten der (hier
Langgasse geheissenen) Strasse St. Gallen-Konstanz;
900 m w. der Station
St. Fiden der Linie St. Gallen-Rorschach.
Station der elektrischen Strassenbahn St. Gallen-Heiligkreuz.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen St. Gallen-Lömmenswil. 163
Häuser, 2616 reform.
und kathol. Ew. Kirchgemeinden St. Gallen.
Die Mehrzahl der Bewohner arbeitet in der
SpinnereiBuchenthal und in verschiedenen Fabriken
und Geschäften der Stadt
St. Gallen. Die Fortsetzung der Langgasse bildet die St. Jakobsgasse, um die
sich das
QuartierSt. Jakob (mit der kantonalen Strafanstalt) angesiedelt hat.
Dem Langgletscher entspringt die Hauptquelle der das
Lötschenthal durchfliessenden
Lonza.
Mit dem Langgletscher vereinigten sich früher (wahrscheinlich noch zur Zeit des starken Gletschervorstosses am Beginn
des 19. Jahrhunderts) die beiden benachbarten Eisfelder des
Distelgletschers im S. und
Jägigletschers im N. Heute endigt der
Distelfirn schon 300 m über dem einstigen Vereinigungspunkt mit dem Langgletscher (1881 m), der seinerseits
ebenfalls um fast 1 km zurückgewichen ist. Er liegt am Weg von
Ried über die
Lötschenlücke zur Konkordiahütte.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
890 m. Gruppe von 2
Häusern, auf einer Moräne mitten im Einsiedler Torfmoor und 2,3 km nö.
vom Bahnhof
Einsiedeln. 21 kathol. Ew. Wiesenbau. Die
Häuser werden beim Bau des geplanten Sihlsees geräumt
und abgebrochen werden müssen.
(Kt.,Bez. und Gem. Schwyz).
460 m. Gruppe von 7
Häusern, am rechten Ufer der
Muota und 1,6 km sö. der Station Schwyz
der
Gotthardbahn. 52 kathol. Ew.
Wiesen-, Obst- und Gemüsebau.