Gut erhaltenes altes
Schloss mit
Graben und schönen Parkanlagen.
War bis 1398 Eigentum der
Grafen
von
Kiburg und kam dann der Reihe nach an die Edeln von
Ersigen, von Ringoltingen und von
Diesbach. 1415-1798 Sitz eines
Berner
Landvogtes. 1812 vom Staat Bern
verkauft;
seither Privatbesitz mit grossem landwirtschaftlichem Betrieb und
weiten Waldungen.
Nahe beim
Schloss eine grosse
Mühle und bedeutende Papierfabrik.
oder
Davoser Landwasser(Kt. Graubünden,
Bez. Ober
Landquart und Albula).
So heisst der die Thalschaft
Davos entwässernde Fluss.
Seine Quellarme sind der Totalpbach, Salezerbach und einige andere
Bäche, die sich alle am Fuss des
Wolfgang und nahe dem
Davoser See mit einander vereinigen. Das Landwasser ist vom Austritt aus diesem
See bis zu seiner Mündung
in die
Albula (zwischen
Filisur und
Alvaneubad) 22 km lang, wovon 13 km auf Boden des Kreises
Davos (bis zum
Schmelzboden) entfallen.
Das Thal des Landwassers weist einen völlig andern Charakter auf als das der
Landquart. Es bildet nur zwei Stufen und ist
ganz in krystalline oder Kalkgesteine eingeschnitten, weshalb seine
Wasser viel klarer sind als die des
Prätigaus. Die obere Stufe, die Thalschaft
Davos, ist ein beinahe völlig ebener Boden, der mit nach und nach zunehmender
Einengung vom
Davoser See bis zum
Schmelzboden reicht und auf diese Strecke um nur 230 m oder 1,6% fällt; dieser Boden
ist stellenweise sumpfig, besonders am untern Ende des
Sees, der früher weit grösser gewesen, dann aber durch die Geschiebe
der linksseitigen Zuflüsse
Flüelabach, Dischmabach und
Sertigbach allmählig aufgefüllt und auf seinen heutigen Umfang eingeschränkt
worden ist.
Seitdem man den Flusslauf kanalisiert und ihm ein grösseres Gefälle gegeben hat, trocknen diese sumpfigen
Stellen langsam aus. Den vierten grösseren Zufluss von links erhält das Landwasser heim
Schmelzboden mit dem Monsteinbach.
Die von der Strelakette herabkommenden rechtsseitigen Nebenadern sind zwar alle nur sehr kurz, richten aber bei Hochwasser
zeitweise ziemliche Verheerungen an, so besonders der unmittelbar unterhalb
Davos Platz ausmündende Bach des Albertitobels,
der beträchtliche Verbauungsarbeiten nötig gemacht hat.
Alle die genannten Zuflüsse zum Landwasser haben an ihrer Mündung grosse Schuttkegel angeschwemmt und sich in diese selbst
wieder eine tiefe Rinne eingeschnitten, wie dies besonders schön am
Sertigbach zu sehen ist. Die Ortschaften
Davos Dorf,
Davos Platz,
Frauenkirch und
Glaris stehen alle am sanftgeneigten und sonnigen rechtsseitigen Gehänge des
Thales. Ganz
anders als dieser obere Thalboden ist der untere Thalabschnitt. Hier durchbraust der Fluss mit einem Gefäll von 4,1% eine
enge
Schlucht.
Ihr schönster Abschnitt sind die wilden und romantischen
«Züge» (nach den an beiden Seitengehängen eingeschnittenen Lawinenzügen
so genannt), längs deren Felswänden der Bau der
Thalstrasse mit grossen Schwierigkeiten verbunden gewesen
ist. Siedelungen finden wir hier keine; es treten solche erst tiefer unten auf den Terrassen rechts über dem Fluss auf,
so
Wiesen und
Schmitten. Auf der linken Thalseite steht nur das kleine Dorf
Jennisberg (gegenüber
Wiesen).
Diese, drei Ortschaften gehören zum Kreis
Belfort
des Bezirkes
Albula. Am Ausgang der düstern Mündungsschlucht
des Landwassers zwischen
Schmitten und
Filisur überschreitet die Albulabahn den Fluss auf einem grossen Viadukt, der eine
der schönsten Kunstbauten dieser neuen Linie ist. Das Einzugsgebiet des Landwassers umfasst 294 km2, wovon 235,70 km2
auf den bis zum
Schmelzboden reichenden obern Abschnitt entfallen. 24,4% dieses gesamten Gebietes bestehen
aus nacktem Fels oder
Schutt, 16,7% aus Waldboden, 1,3% aus Gletschern oder Firnfeldern. 0,2% aus
Seen, deren man zusammen 17 zählt,
und 57,4% aus Kulturland. 1880 hat man den
Lauf des Landwassers unterhalb des
Davoser Sees auf eine Strecke von 8 km korrigiert.
Die Kosten davon trugen der
Bund, der Kanton, die Gemeinde
Davos und die privaten Anstösser. Ueber die Verhältnisse auf der
Wasserscheide zwischen dem Landwasser und der
Landquart vergl. die Art.
Davos und Graubünden(Gewässer undThäler. Bd II, S. 415).
(Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
So hiess ein heute verschwundenes Dorf w.
Romainmôtier. Es bestand schon 1571 nicht mehr und soll infolge
eines Hexenprozesses zerstört worden sein.
(Kt. Thurgau,
Bez. und Gem. Frauenfeld).
405-420 m. Einwohnergemeinde und Vorort von
Frauenfeld, an der Strasse
nach Konstanz. Zusammen mit den Weilern
Oberkirch und Bannhalden: 152
Häuser, 1146 Ew., wovon 812 Reformierte und 334 Katholiken.
Die Kirche zu
Oberkirch dient beiden Konfessionen. Auf der Anhöhe bei
Oberkirch liegt auch der Friedhof der Kirchgemeinde
Frauenfeld. Telephon. Bei
Oberkirch sehr schöne Aussicht ins
Thurthal und auf den
Seerücken. Langdorf wird
von dem jetzt gedeckten Bach des
Mühletobels durchflossen. Wein-,
Wiesen- und Ackerbau. Gartenbau; in
Oberkirch umfangreiche
Himbeer- und Johannisbeerzucht.
Die grosse Mehrzahl der Bewohner arbeitet in den Fabriken und Geschäften von
Frauenfeld, besonders
in den dortigen Schuhwaren- und Maschinenfabriken. In Langdorf selbst je eine Gemüsekonservenfabrik, Ziegelei,
Schmirgelpapierfabrik, Mostfabrik mit hydraulischer
Presse, mechanische Schreinerei und
Glashütte.
Drei Schulabteilungen. Hiess
früher Langen Erchingen und wurde von Kaiser Karl dem
Dicken 888 dem Kloster
Reichenau verliehen. Gericht wurde zu Langdorf
schon 1266 gehalten. Im Juni 1876 überschwemmten die Hochwasser des Langdorferbaches und der 3 km entfernten
Thur das Dorf
und seine Umgebung, und am riss die
Murg ein grosses Stück der längs ihrem Ufer zum Exerzierplatz führenden
Strasse weg, die während mehr als einem Jahr nicht mehr benutzt werden konnte. In einer Kiesgrube hat man ein
Grab aus der
La Tène Zeit aufgedeckt. 860: Erichiga.