der sog. deutschen Strasse durchzogen, von der bei Landquart die Strasse durch den
Prätigau nach
Davos abzweigt. Die
Dörfer
liegen entweder an diesen
Strassen selbst oder sind mit ihnen durch Nebenstrassen verbunden. Den Bezirk bedienen die Linie
Sargans-Chur der Bundesbahnen und die Linie
Chur-Landquart-Davos der
Rätischen Bahn. Das Klima ist fast
überall ausserordentlich mild; blos die im Herzen des
Hochwang gelegene Gemeinde
Valzeina und einige
Weiler der Gemeinde
Schiers
(Schuders,
Busserein und
Stels) haben alpines Klima. Am günstigsten liegen die Kreise
Maienfeld und
Fünf Dörfer, wo mit Ausnahme
der am Hang des
Hochwang 1000 m hoch gelegenen Gemeinde
Sayis überall ein mit Recht hochgeschätzter Wein
gebaut wird.
In den Kreisen
Schiers und
Seewis sind Wiesenbau und Viehzucht die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Auch Obstbäume trifft
man in grosser Anzahl. Der im Kreis
Maienfeld noch bedeutende Weinbau geht im Kreis
Fünf Dörfer langsam zurück. 11519 Ew.
in 2195
Häusern und 2789 Haushaltungen; 8820 Reformierte und 2699 Katholiken; 11001 Ew. deutscher, 146 romanischer
und 320 italienischer Zunge. Früher waren die Kreise
Schiers,
Seewis und
Maienfeld ganz reformiert und der Kreis
Fünf Dörfer
konfessionell gemischt (rein reformiert nur die Gemeinden
Haldenstein und
Igis). Heute sind in allen Gemeinden beide Konfessionen
vertreten; überwiegend reformiert sind
Schiers,
Grüsch,
Fanas,
Seewis,
Valzeina,
Fläsch,
Maienfeld,
Malans,
Haldenstein,
Igis,
Sayis und
Trimmis; überwiegend katholisch dagegen
Mastrils,
Untervaz und
Zizers.
650-1300 m. So nennt man den
N.-Hang der Kette zwischen dem
Jenazertobel und dem
Thälchen von
Valzeina (links über der Landquart) und zwar speziell den zwischen dem Fuchsenwinkel (einem
Tobel oberhalb
Schiers) und dem
Bendlentobel (gegenüber
Grüsch) gelegenen Abschnitt desselben. Es ist dies ein ausserordentlich
steiler Hang mit zahlreichen
Tobeln, aus denen bei Regenwetter dicke Schlammströme, sog.
Rüfen, hervorbrechen. Im Winter
liegt ein Teil des Dorfes
Schiers für die Dauer von mehreren Wochen im Sonnenschatten des Landquartbergs,
der daher von den Bewohnern des
Ortes ironisch auch «Sonnenschirm» genannt wird.
Die Hänge sind mit
Tannen, Lärchen und
Buchen
bestanden und tragen einige kleine
Wiesen und
Weiden;
darüber folgt eine gewellte Terrasse mit Alpweiden.
Dieser
FleckErde, auf dem 1850, als die Bahnen noch nicht gebaut waren, kein einziges
Haus stand, hiess damals
Landquart-Au und war den Ueberschwemmungen von
Rhein und
Landquart beständig ausgesetzt.
Beim Bau der Linie
Sargans-Chur errichtete
man hier die Station
Landquart, die den Interessen des
Prätigaus zu dienen bestimmt war und mit der (damals
in der Richtung SW: gegen
Igis ziehenden)
Thalstrasse des
Prätigaus durch das
neue Strassenstück
Landquart-Felsenbach verbunden
wurde. Es entstanden hier nun zunächst der Reihe nach ein erster Gasthof, mehrere Wohnhäuser und ein zweiter Gasthof.
Einen
bedeutenden Aufschwung nahm die Ortschaft dann mit der Eröffnung der Linie
Landquart-Davos (1889) und besonders
der Schmalspurbahn
Chur-Landquart.
Jetzt stehen hier die Reparaturwerkstätten der
Rätischen Bahn und zahlreiche Wohnhäuser
für deren Beamte und Arbeiter, aus denen die Bevölkerung des Dorfes in der Mehrzahl besteht.
751 m. Gipfel, im
N.-Grat der Vorburgkette oder Chaîne des
Rangiers und an der Stelle, wo
sich die Kette von
Movelier mit ihr verknüpft.
Dieser Gebirgsknoten zeichnet sich durch das Vorhandensein einer Dislokation
aus, indem hier der Malmblock des Landsbergs (Oxford, Rauracien und Sequan) als Deckscholle auf das Sequan
der Mulde von
Liesberg überschoben erscheint. Es folgen hier somit auf das eocäne Bohnerz und den normal gelagerten Sequankalk
bei
Wiler in umgekehrter Reihenfolge und anormaler Lagerung das Oxford und die Rauracien- und Sequanfelsen des Landsbergs.
Der Gipfel selbst ist ein bewaldetes, breites dreieckiges Dach, das nach N. geneigt ist.
Die
O.-Spitze
des Dreieckes bildet die als bemerkenswerter Fundort von Daphne cneorum bekannte Rothelfluh (665 m).
Einst Sitz der
Herren von Landsberg,
die mit den
Herren von
Bichelsee verwandt waren.
Diese beiden Geschlechter stifteten in Gemeinschaft mit
den
Herren von
Tannegg 1257 das
FrauenklosterTänikon. 1293 wurde
SchlossLandsberg vom Herzog Albrecht von Oesterreich während
seiner Fehde gegen den
Bischof von St. Gallen
zerstört, da der Ritter Walter von Landsberg als
Rat und Feldhauptmann in des letzteren
Diensten stand.
Die Burg nicht wieder aufgebaut.
Die Hoheitsrechte über Landsberg,Ifwil und
Krillberg
gingen 1400 an Johann Epp von
Eppenstein und nachher an das Kloster
Fischingen über.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Tablat).
800 m. Berghang, ½ Stunde über
St. Fiden. Darüber die Vögelinsegg, nach welcher der am hier
stattgefundene siegreiche Kampf der
Appenzeller gegen die Truppen des Abtes Kuno von St. Gallen
seinen Namen erhalten
hat.
474 m. Kleines Dorf, am rechten Ufer der
Emme und 700 m nw. der Station Utzenstorf
der Linie
Burgdorf-Solothurn.
Telephon. 21
Häuser, 172 reform. Ew. Hier zweigt der grosse Industriekanal von der
Emme ab, der
eine Papierfabrik und die von Roll'schen Eisenwerke in
Gerlafingen mit Kraft versorgt.
Gut erhaltenes altes Schloss mit Graben und schönen Parkanlagen.
War bis 1398 Eigentum der Grafen
von Kiburg und kam dann der Reihe nach an die Edeln von Ersigen, von Ringoltingen und von Diesbach. 1415-1798 Sitz eines Berner
Landvogtes. 1812 vom Staat Bern
verkauft;
seither Privatbesitz mit grossem landwirtschaftlichem Betrieb und
weiten Waldungen.
Nahe beim Schloss eine grosse Mühle und bedeutende Papierfabrik.