auf 1 km2. Der Bezirk umfasst die Thalschaft
Davos und den obern Abschnitt des
Prätigaus und zerfällt in die Kreise
Davos,
Klosters,
Küblis,
Luzein und
Jenaz. Er grenzt im N. und O. an den Vorarlberg, von dem ihn hohe Berggruppen trennen, im S. mit
ebenfalls hohen Bergmauern an den Bezirk
Inn, und im W. an die Bezirke
Albula,
Plessur und Unter Landquart.
Hauptflüsse sind das in die
Albula mündende
Davoser Landwasser und die dem
Rhein zufliessende Landquart; die Wasserscheide
zwischen beiden bildet der das Davoserthal nach oben abschliessende Wolfgangpass.
Die Kreise
Davos und
Klosters umfassen jeder nur die einzige Gemeinde gleichen Namens; zum Kreis
Küblis
gehören die Gemeinden
Saas,
Küblis und
Conters, zum Kreis
Luzein die Gemeinden
Luzein, St. Antönien-Ascharina, St.
Antönien-Castels
und St.
Antönien-Rüti und zum Kreis
Jenaz die Gemeinden
Jenaz,
Fideris und
Furna. Die Landschaften
Davos,
Klosters und St. Antönien
weisen Hochgebirgscharakter auf, während die übrigen Teile des Bezirkes subalpin sind.
Vom
Rheinthal führt eine Strasse durch den ganzen
Prätigau nach
Davos Platz, von wo sie sich durch das Thal des
Landwassers
bis zum Anschluss an die Albulastrasse fortsetzt; eine zweite Strasse zweigt von
Davos Dorf ab und führt über den
Flüelapass
(2388 m) ins
Engadin hinüber. Eisenbahnlinie
Landquart-Prätigau-DavosPlatz. Die einzelnen
Dörfer sind
mit der Hauptstrasse und den Bahnstationen durch Nebenstrassen verbunden. Die Bevölkerungszahl des Bezirkes hat seit der
Entwicklung von
Davos zum klimatischen Kurort fühlbar zugenommen. 1850: 6907 Ew.;
1860: 6871;
1870: 7308;
1880: 8245;
1888:
9585;
1900: 13258 Ew. Diese Zunahme betrifft aber einzig den Kreis
Davos (1860: 1726 und 1900: 8089 Ew.),
während in den übrigen Kreisen die Zahl der Bewohner im Rückgang begriffen ist. 1900 zählte man 13258 Ew., in 1860
Häusern
und 2555 Haushaltungen;
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Landwirtschaft. Dazu kommt als wichtiger Erwerbszweig
die Fremdenindustrie: die wichtigsten Fremdenstationen sind
Davos,
Klosters,
Serneus, St. Antönien und
Fideris. Die Viehstatistik
ergibt folgende Resultate:
1886
1896
1901
Rindvieh
8539
8395
8463
Pferde
482
368
589
Schweine
1842
2283
1928
Schafe
5836
4419
3823
Ziegen
3109
4000
3128
Bienenstöcke
892
1168
923
Das
Prätigauer Vieh ist ein sehr schöner und geschätzter
Schlag.
Das Gebiet des heutigen Bezirkes Ober Landquart war einst österreichisches Land und gehörte dann dem Zehngerichtebund an.
Die Gerichte
Davos,
Klosters,
Castels und
Schiers kauften sich 1649 um die Summe von 75000
Gulden von allen
hier noch bestehenden österreichischen
Rechten los. Vergl. auch den Art.
Davos; ferner Fient, G. DerPrätigau.
Davos 1895.
der sog. deutschen Strasse durchzogen, von der bei Landquart die Strasse durch den Prätigau nach Davos abzweigt. Die Dörfer
liegen entweder an diesen Strassen selbst oder sind mit ihnen durch Nebenstrassen verbunden. Den Bezirk bedienen die Linie
Sargans-Chur der Bundesbahnen und die Linie Chur-Landquart-Davos der Rätischen Bahn. Das Klima ist fast
überall ausserordentlich mild; blos die im Herzen des Hochwang gelegene Gemeinde Valzeina und einige Weiler der Gemeinde Schiers
(Schuders, Busserein und Stels) haben alpines Klima. Am günstigsten liegen die Kreise Maienfeld und Fünf Dörfer, wo mit Ausnahme
der am Hang des Hochwang 1000 m hoch gelegenen Gemeinde Sayis überall ein mit Recht hochgeschätzter Wein
gebaut wird.
In den Kreisen Schiers und Seewis sind Wiesenbau und Viehzucht die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Auch Obstbäume trifft
man in grosser Anzahl. Der im Kreis Maienfeld noch bedeutende Weinbau geht im Kreis Fünf Dörfer langsam zurück. 11519 Ew.
in 2195 Häusern und 2789 Haushaltungen; 8820 Reformierte und 2699 Katholiken; 11001 Ew. deutscher, 146 romanischer
und 320 italienischer Zunge. Früher waren die Kreise Schiers, Seewis und Maienfeld ganz reformiert und der Kreis Fünf Dörfer
konfessionell gemischt (rein reformiert nur die Gemeinden Haldenstein und Igis). Heute sind in allen Gemeinden beide Konfessionen
vertreten; überwiegend reformiert sind Schiers, Grüsch, Fanas, Seewis, Valzeina, Fläsch, Maienfeld, Malans,
Haldenstein, Igis, Sayis und Trimmis; überwiegend katholisch dagegen Mastrils, Untervaz und Zizers.