Kunkels, liegt auf Malm, tiefer unten folgen Dogger (bei Galtschleiren). Rötidolomit (bei Pardätsch) und endlich, bei
Mattlina und
Vättis, der Verucano. Es ist somit das Thal nach unten zu in immer ältere Schichten eingeschnitten. Fast überall
finden wir eine Decke von Alluvionen, Sturz- und Moränenschuttmassen. Der Thalboden trägt daher saftige
Wiesen und
Weiden, während die beidseitigen Gehänge bis hoch hinauf mit
Wald (in tiefern Lagen Buchenwald) bestanden sind,
worüber wiederum Alpweiden (besonders am linksseitigen Gehänge) folgen.
Der grössere Teil des
Thales liegt noch auf Bündnerboden und gehört samt seinen
Alpen zur Gemeinde
Tamins. Die Kantonsgrenze
schneidet das Thal 2,5 km oberhalb
Vättis. Zahlreiche
Hütten und Ställe; grösste Siedelungsgruppe der
WeilerKunkels, wo sich im Sommer ein lebhaftes
Treiben entfaltet und auch im Winter noch eine Familie wohnt, die für die Fütterung
des Viehes besorgt ist. Das Thal wird im Sommer von den zahlreichen Wanderern über den
Kunkelspass
(Ragaz-Vättis-Reichenau
und umgekehrt) belebt.
(Kt. Thurgau,
Bez. und Gem. Frauenfeld).
408 m. Nordwestl. Vorort von
Frauenfeld und selbständige Einwohnergemeinde, am linken Ufer
der
Murg und an den
Strassen nach Schaffhausen
undStein. Telephon; Postwagen
Frauenfeld-Stammheim und
Frauenfeld-OberNeunforn. 150
Häuser, 1042 Ew. (wovon 239 Katholiken). Die Mehrzahl der männlichen Bewohner arbeitet in den Geschäften und
Bureaux von
Frauenfeld und Kurzdorf. Landwirtschaft. Je eine grosse Baumwollweberei und Seidenzwirnerei, eine Giesserei und
mech.
Werkstätte,
Mühle. Holzhandel. Dieser
Ort zieht sich, trotz seines Namens, auf eine Länge von über 1 km
hin. Schöne
Villen; schmucke kleine und alte Kirche; grosses Schulhaus. Hier steht auch die
Frauenfelder Gasfabrik. Der
Ort
zählte 1888 blos 651 Ew. und hat sich seither so rasch entwickelt, dass er im Kanton in dieser Beziehung nur
Arbon nachsteht.
Hiess früher Kurzen Erchingen. Hier stand schon vor der Zeit der Alemanneninvasion eine Siedelung. Die
Kapelle oder Kirche zu
St. Johann wird schon 1350 erwähnt. 1524 nahmen zwei Bewohner von Kurzdorf am Ittinger Sturm teil und
wurden dafür von den
Eidgenossen bestraft.
Als der der Reformation günstig gesinnte Vikar Johann von Burg inKurzdorf aus der Kirche die Heiligenbilder
entfernen liess, wurde er auf Anstiften der Katholischen durch den Schlossherrn von
Herdern, Hugo von
Landenberg, in
Frauenfeld 1528 ermordet.
Die Reformation fasste aber im Lande trotz dieser Verfolgungen festen Boden. 1862 wurde das Kirchengut von Kurzdorf mit dem
von
Frauenfeld vereinigt. Die Reformierten von Kurzdorf,
Osterhalden,
Erzenholz und
Horgenbach werden in
Kurzdorf, die Katholiken der ganzen Kirchgemeinde
Frauenfeld in
Oberkirch beerdigt. In Kurzdorf wohnt der von der
reformierten
Kirchgemeinde
Frauenfeld 1902 bestallte zweite Pfarrer. 1876 überschwemmte ein Hochwasser der
Murg einen Teil von Kurzdorf
und riss die
Brücke mit sich weg, worauf eine neue breitere
Brücke erstellt worden ist. Unterhalb Kurzdorf
sieht man noch Reste einer
Römerstrasse; dort steht auch das sog. Galgenholz, die frühere Richtstätte.