Bohrungen haben in der Nähe von Koblenz das Vorhandensein von Steinsalz erwiesen, dessen
Ausbeute aber bis jetzt noch nicht an Hand genommen worden ist.
Der NameKoblenz vom mittellatein. confluentia
= Zusammenfluss.
(Kt. Appenzell
A. R., Bez.
Hinterland, Gem. Stein).
804 m. 2
Häuser; 300 m n.
Stein und 3 km sw. der Station
Lustmühle der Strassenbahn
St. Gallen-Gais. Postwagen
Teufen-Herisau. 9 reform. Ew. Wiesenbau. Weberei und Stickerei. Ein in der Nähe gelegener kleiner
Sumpf wird gegenwärtig trocken gelegt.
(Kt. Aargau,
Bez. Zofingen).
Gem. und Pfarrdorf,
im Thal der
Uerke
^[Supplement:
Suhr] und an der Strasse
Aarau-Zofingen; 8 km
sw.
^[Supplement: nö.]
Zofingen. Station der Linie
Aarau-Suhr-Zofingen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Aegerten,
Hof, Oberhubel, Unterhubel, Schoreute und
Wolfgruben: 231
Häuser, 2021 reform. Ew.; Dorf: 132
Häuser, 1085 Ew. Ackerbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft. Je eine Ziegelei und Backsteinfabrik, Färberei, Zigarrenfabrik,
Fabrik für Weberkämme,
Säge und
Mühle. Band- und Baumwollstoffweberei. Fund eines römischen Münzschatzes. 864 und 893: Cholinchova; 1275: Chollicon.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg,
Gem.
Windisch). 365 m. Kantonale Irrenheilanstalt, seit 1872 in einem neuen grossen Gebäude;
auf der Ruinenstätte von Vindonissa: 1 km w.
Windisch und 400 m ö. vom Bahnhof
Brugg. 3
Häuser, 736 kathol.
und reform. Ew. An der Stelle, wo Albrecht I. am ermordet worden war, liess seine Witwe Elisabeth zunächst eine
Kapelle für zwei Klausner erbauen. Doch schon im folgenden Jahre fasste sie den Entschluss, hier
ein Kloster für Klarissinnen und eines für Franziskaner zu errichten, das den Namen Königsfelden tragen sollte.
Der Papst erteilte 1310 seine Genehmigung, als das Kloster schon im Bau begriffen war. Bei den Fundationsarbeiten stiess
man auf eine römische Wasserleitung, die vom Dorf
Hausen herkommend das alte Vindonissa mitWasser versorgte
und heute noch gebraucht wird. Gegen S. erhob sich das Mönchskloster, gegen N. das Nonnenkloster, zwischen beiden stand
die Kirche. 1312 waren beide
Klöster bezogen. Die Stifterin, und nach ihrem Tode (1313) ihre Tochter Agnes, Witwe des Ungarnkönigs
Andreas III., sowie auch spätere
Habsburger statteten die Stiftung mit reichen Vergabungen aus, die aber
dem habsburgischen Hausgute entnommen waren und keineswegs aus dem konfiszierten Vermögen der Königsmörder stammten.
Königin Agnes wohnte nun bis zu ihrem Tode (1364) in Königsfelden, doch nicht als Nonne. Sie sorgte in weitgehender Weise
für die Stiftung, erliess 1318 eine Klosterordnung, der 1335 eine für die Klarissinnen folgte. Indem
sie stets auch für das materielle Wohl des
Klosters bedacht war, brachte sie es zu ansehnlicher Blüte. Ausserdem öffnete
sie auch für die Umgebung von Königsfelden ihre milde Hand und trat in zahlreichen Streitfällen als Mittlerin auf. So
vermittelte sie 1340 nach dem Laupenkrieg Waffenstillstand undFrieden zwischen Bern
einerseits und dem Herzog
von Oesterreich und der Stadt
Freiburg andererseits.
In den Kämpfen Oesterreichs gegen das mit den
Eidgenossen verbündete Zürich
trat sie ebenfalls als Schiedsrichterin auf. Nach ihrem
Tode zerfiel allmählig die straffe Ordnung, die
im Kloster geherrscht hatte, die Angehörigen verweltlichten, die
Sitten lockerten
sich bedenklich. Das wurde nicht besser, als 1415 die
Berner mit dem übrigen bernischen Aargau
auch Königsfelden
gewannen. 1523 trat das Kloster zur Reformation über, noch bevor Bern
sich ihr angeschlossen hatte. Die
Berner setzten nun einen
Hofmeister nach Königsfelden, der das zum Kloster gehörende Eigenamt verwaltete. Bei der Gründung des Kantons Aargau
ging das Stift an diesen über, der es als
Spital verwendete. Die Kirche diente als Salzmagazin. 1866 wurde der Bau der neuen
Irrenheilanstalt beschlossen, die dann 1872 bezogen werden konnte. Ein grosser Teil der alten Klostergebäulichkeiten musste
den Anforderungen der neuen
¶
mehr
Zeit weichen, und heute steht nicht mehr viel davon. Als schönes Wahrzeichen der alten Herrlichkeit erhebt sich sö. der
neuen Heilanstalt die Kirche, die anfangs der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts unter den Auspizien der schweizerischen
Gesellschaft zur Erhaltung historischer Kunstdenkmäler restauriert worden ist. Sie besteht aus einem von 7 Pfeilerpaaren
getragenen hohen Hauptschiff und zwei niedrigen Seitenschilfen. Die nw. Wand ziert eine Rosette, ihr gegenüber liegt das
Chor, durch eine niedrige Mauer vom Hauptschiff getrennt.
Während die Schiffe flach gedeckt sind, hat das Chor gotische Kreuzgewölbe. Bemerkenswert ist der zierliche Dachstuhl des
Mitteschiffs. Einen Turm hat die Anlage nicht, wohl aber einen Dachreiter. Der Chorbogen zeigt noch Reste
einer figürlichen Bemalung. Die nicht gross angelegte Kirche gewinnt aber eine gewaltige Bedeutung durch die Glasgemälde,
welche die elf Fenster des Chores zieren. Sie sind in den Jahren zwischen 1320 und 1351 geschaffen worden und gehören nach
Lübke zu den vorzüglichsten Leistungen, welche die Glasmalerei des 14. Jahrhunderts hervorgebracht
hat.
In der Mitte des Mittelschiffes befand sich eine Gruft mit dem Erbbegräbnis der Habsburger, welche dreizehn Angehörige des
Geschlechtes barg, darunter Königin Elisabeth, Königin Agnes und den bei Sempach gefallenen Herzog Leopold III. 1770 liess
Maria Theresia sämtliche Ueberreste nach St. Blasien bringen. Ausserdem fanden sich in der Kirche
der Wand entlang eine Reihe von Gräbern, in denen zum Teil einige bei Sempach gefallene Edle, zum Teil andere Angehörige
des Adels und bernische Hofmeister bestattet waren. In Königsfelden verbrachte der Berner Geschichtsschreiber Franz Ludwig
von Haller seine Jugendjahre.
Bibliographie.
Liebenau, Theod. v. Geschichte desKlostersKönigsfelden. SA. Luzern
1868. - Liebenau, Theod. v., und Wilh.
Lübke. Das Kloster Königsfelden; hrsg. von der antiquar. Gesellschaft inZürich.
(Denkmale desHausesHabsburgin derSchweiz. III).Zürich
1867. - Merz, Walter. Führer durch die Klosterkirche zu Königsfelden.Reinach 1898. - Stammler, J. DiePflege der Kunst imAargau.
Aarau 1903.