das von
Riedern durch das Thal bis nach
Richisau führt, wird binnen einigen Jahren eine moderne Alpenstrasse, die Pragelstrasse,
treten, die Glarus
mit dem
Muotathal und mit dem Becken des
Vierwaldstättersees verbinden wird.
Die meisten
Alpen und die ausgedehnten Waldungen des Klönthals gehörten bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
der «gemeinen Kirche Glarus"
(Korporation der Genossen der Kirche Glarus,
zu der auch die
Bürger von
Riedern,
Ennenda,
Mitlödi und
Netstal gehörten). Damit hängt die merkwürdige Tatsache zusammen, dass das ganze
w. des
Sackbergs liegende 40 km2 umfassende Areal des Klönthals bis in die jüngste Zeit keinem Gemeindeverbande angehörte.
Erst im Jahr 1902 wurde es durch Entscheide von Regierungsrat und Landrat der Gemeinde
Glarus angegliedert,
die dort vorher schon alle amtlichen Funktionen, mit Ausnahme des Zivilstandswesens, besorgt hatte. - Am 29. und fanden
im Klönthal Gefechte statt zwischen der über den Pragel vorgedrungenen russischen Armee Suwarows und
den von General Molitor geführten französischen Truppen. Vergl.
Oberholzer, J. Monographie einiger prähistorischenBergstürzein denGlarner Alpen. (Beiträge zur geolog. Karte derSchweiz. N. F. 9). Bern
1900.
(Kt. und Gem. Glarus).
828 m. Einer der schönsten Alpenseen, im mittleren Teil des
Klönthals; 1¼ Stunden w.
über Glarus
gelegen. Er hat einen Flächeninhalt von 1,8 km2, eine Länge von 2,8 km, eine Breite von 0,3-0,8
km und eine grösste
Tiefe von 33 m. Auf der N.-Seite, wo das Klönthalsträsschen sich überall dicht dem Seerande anschmiegt,
wird das Ufer durch den steilen Waldhang der Deyenkette gebildet; auf der
S.-Seite dagegen dehnt sich
ein ziemlich breiter, durch die Ablagerungen der
Bäche aufgeschütteter und mit
Wiese und
Wald bekleideter. Ufersaum aus, hinter
dem die Glärnischwände jäh aufsteigen. An einer einzigen Stelle nahe am W.-Ende, beim sog.
Bärentritt, tauchen die
Felsen
direkt in den
See. Wenig östl. von diesem Punkt erinnert ein roher, mit einer Inschrift versehener Block
an den Zürcher Idyllendichter Salomon Gessner, der die Einfachheit des Hirtenlebens besungen hat. Ganz in der Nähe ist
auch die Stelle, wo im 16. Jahrhundert eine zeitlang der Eisenoolith des Dogger zur Gewinnung von
Eisen ausgebeutet wurde.
Der See ist ziemlich reich an Fischen; er beherbergt davon 7 Arten, nämlich den Hecht, die Seeforelle,
Flussforelle, Trüsche, Ellritze, den Groppen und Barsch. (Vergl. Heuscher, J. Untersuchungen über die biologischen undFischereiverhältnisse des Klönthalersees.Pfäffikon 1903).
Der See, den von der zweiten Hälfte Oktober bis Ende Februar kein Sonnenstrahl mehr trifft, gefriert gewöhnlich schon
Anfangs Dezember zu und taut erst im März oder April wieder auf. Das
Eis wird seit längerer Zeit in
grossem Massstab ausgebeutet und teils sofort exportiert, teils in grossen Holzbaraken aufgespeichert. Der Eisexport nahm
in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts grosse Dimensionen an, ist jedoch in letzter Zeit
stark zurückgegangen. Um den
See im Winter als Reservoir für die Fabriken in Biedern und
Netstal benutzen zu können, hat
die Löntschkorporation (Vereinigung der Fabrikbesitzer am
Löntsch) einen etwa 400 m langen
Stollen durch den
Sackberg führen
lassen, durch den das Seeniveau um etwa 7 in gefällt werden kann.
Der See ist durch einen grossen
Bergsturz aufgestaut worden, der sich in postglazialer Zeit von der
O.-Seite
des
Deyenstockes losgelöst hat, und bedeckte einst das ganze Thal von der Sackbergbarriere bis zur Vereinigung von
Rossmatterthal
und Richisauerthal in einer Länge von 7 km. Zu jener Zeit war er, wie dies durch hoch über dem heutigen
Niveau liegende Bachdeltas bewiesen wird, 80 bis 90 m tief. (Vergl. den Art.
Klœnthal).
500 m s. der Station
Därstetten der Linie
Spiez-Zweisimmen. 12
Häuser, 64 reform.
Ew. Hier stand, vermutlich an der Stelle des jetzigen Pfarrhauses, ein schon im 12. Jahrhundert gestiftetes Augustinerkloster.
10 km s.
Chur. 17 kathol. und reform. Ew. deutscher Zunge.
Viehzucht. Hier
stand einst ein reiches Prämonstratenserkloster, das eine grosse geschichtliche
Rolle gespielt hat. Im 12. Jahrhundert vom
Ritter Rudolf von Rotenbrunnen gestiftet und von den
Herren von Vatz reich beschenkt;
1472 völlig niedergebrannt, aber bald
wieder aufgebaut.
Zuerst von Prioren, dann von Aebten geleitet, deren letzter 1599 starb.
Von dieser Zeit
an wurde das Kloster mit seinen Gütern von Vögten verwaltet, die der Abt des
KlostersRoggenburg in Schwaben ernannte. Es
verarmte rasch, zerfiel in Trümmer und wurde nach der Zeit der Reformation in ein katholisches Pfarrhaus umgebaut.
Das Innere
der im gotischen Stil gebauten schmucken Klosterkirche ist seit 1646 in zwei Hälften geteilt, deren
eine dem katholischen und deren andere dem reformierten Gottesdienst eingeräumt wurde.