Einer der schönsten Aussichtspunkte im
Stock des
Pilatus, mit Blick ins grüne
Eigenthal, auf einen Teil des
Vierwaldstättersees und hinaus in die N.- und O.-Schweiz. Im Juni sind die Hänge des
Berges
ganz mit blühenden weissen Narzissen übersät. 10 Minuten unter dem Gipfel des Klimsenhorns und zwischen
ihm und dem Oberhaupt steht in einer verhältnismässig schmalen Passlücke in 1869 m der Gasthof Klimsenhorn (1858/59 erbaut),
der mit dem Gasthof auf dem
Pilatus und der Endstation der Pilatusbahn durch einen über das Felskamin des sog.
Kriesiloches
führenden guten Weg verbunden ist.
Der sehr steile Absturz des Gipfels zur Alp
Frakmünt führt den Namen
Klimsen.
Ortsname der deutschen
Schweiz, meist in Zusammensetzungen vorkommend.
Vom althochdeutschen chlingo (masc.)
und chlinga (fem.).
Bedeutet entweder ein
Bachtobel, oder eine in einem Fluss gelegene
Kies- und Sandbank, oder endlich auch
einen zwischen der Vereinigung von zwei
Tobeln vorspringenden Bergsporn.
Andere Zusammensetzungen mit
Klingen sind Patronymika und gehen auf die
Gründer der betr. Orte, die
Herren von Klingen, zurück.
(Kt. Thurgau,
Bez. Steckborn,
Gem.
Homburg). 550 m.
Schlossgut, in einer kleinen Bodenfalte am
S.-Hang des
Seerückens; 5 km nw.
der Station
Müllheim-Wigoltingen der Linie
Zürich-Winterthur-Romanshorn. Telephon. Etwa 100 m weiter
südwärts stehen die Oekonomiegebäude. Eine
Säge. 2 Wohnhäuser, 19 kathol. Ew. Der Gutsbetrieb Klingenberg umfasst eine
Fläche von 250 ha (wovon 70 ha
Wald) und ist mit seinen 180 Stück Grossvieh der Hauptvertreter der Viehzuchtgenossenschaft
Hörhausen und Umgebung.
Einige Parzellen Weinreben. Käserei. Das viereckige
Schloss hat ein Glockentürmchen und trägt über
seinem Eingang das Wappen des
KlostersMuri mit der Jahreszahl 1694. Wiege der im 12. Jahrhundert auftretenden
Herren von Klingenberg,
die im 14. und 15. Jahrhundert eine grosse
Rolle gespielt haben. Ihnen gehörten u. a.
die Stadt
Stein mit der Burg
Hohenklingen,
die Veste auf dem Hohentwiel und, im Thurgau,
die Orte
Hüttwilen,
Mettlen und
Ober Bussnang. Sie stifteten auch
die Propstei
Klingenzell über
Mammern.
Konrad von Klingenberg,
Bischof von Freising bei München, gründete 1300 das Kloster
Mariazell in
Kalchrain. Der berühmteste
Vertreter des Geschlechtes war Heinrich von Klingenberg, Kanzler der beiden deutschen Kaiser Rudolf und Albrecht von
Habsburg und seit 1294 Fürstbischof von Konstanz. Er starb 1306. Ein im österreichischen Heer dienender Ritter Hans
von Klingenberg fiel in der Schlacht von
Näfels. Nachdem die
Herrschaft und das
Schloss im 15. Jahrhundert an die Edeln von
Heidenheim verkauft worden waren, starb der letzte Klingenberger verarmt in Konstanz. An dieses einst
mächtige Feudalgeschlecht erinnert noch eine Denktafel im Konstanzer
Münster.
Das
Schloss Klingenberg 1444 in Asche gelegt aber sofort wieder aufgebaut. Es ging zusammen mit seinem Landbesitz um die
Mitte des 17. Jahrhunderts an das Kloster
Muri über, zerfiel aber allmählig und wurde 1849 abgetragen. Der heutige Bau stammt
aus dem Jahr 1723 und ist von Abt Plazidus erstellt worden. Im Sommer 1903 ist die Gutsherrschaft Klingenberg von ihrem damaligen
Eigentümer, der Sparkasse Luzern,
in verschiedenen einzelnen Stücken an Private verkauft worden.
Steigt wie die ganze Kette nach N. mit sanften Alpweidenhängen ab, während
der S.-Abfall, an dem die Schichtenköpfe anstehen, ausserordentlich steil und felsig ist.
Kann von dem 3 Stunden sö über
Brunnen gelegenen Kurhaus auf dem
Stoss in 1½ Stunden leicht bestiegen werden.
Mit dieser
Tour kann man
bequem noch den Besuch des
Hauserstockes (1900 m) und
Hengst (1880 m), des w. und ö. Nachbarn des Klingenstockes, verbinden.
(Kt. Thurgau,
Bez. und Gem. Steckborn).
565 m. Gruppe von 9
Häusern mit einer Wallfahrtskirche, auf dem
Seerücken; 7,5 km
sw. Steckhorn und 1,7 km sw. der Station
Mammern der Linie
Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. 21 kathol. Ew. Kirchgemeinde. Aecker,
Wiesen und
Wald. Als Ritter Hans Walter von
Hohenklingen hier einst auf der Jagd von einem mächtigen
Eber hart bedrängt wurde,
rief er die
JungfrauMaria um Beistand an und erstellte (14. Jahrhundert) an dieser Stelle die
KapelleMariazell
oder Klingenzell, die durch verschiedene Vergabungen bald sich vergrösserte und zu einer Propstei entwickelte.
(Kt. Aargau,
Bez. Zurzach)
327 m. Gem. und kleine Stadt, am rechten Ufer derAare und an der Strasse
Degerfelden-Waldshut.
Station der Linie
Turgi-Waldshut. Postbureau, Telegraph, Telephon. 178
Häuser, 1134 kathol. Ew. Kirchgemeinde. Acker- und
Weinbau, Viehzucht. Möbelfabrik. Der
Ort besteht aus einer einzigen breiten Strasse mit einem grossen
Platz, in dessen Mitte
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mehr
die Kirche sich erhebt. Oft von Feuerbrünsten heimgesucht, von denen noch im vergangenen Jahrhundert die eine den n. Teil
und eine andere den s. Teil von Klingnau in Asche legte. Seither neu aufgebaut und wesentlich verschönert. Auf dem Probstberg
Funde von vorrömischen Gegenständen und keltischen Münzen. Schloss und Stadt Klingnau sind vom Thurgauer
Freiherrn Ulrich II. von Klingen gegründet worden, worauf seine Söhne hier noch ein Johanniterhaus und um 1150 das kleine
Kloster Sion stifteten, das der Papst 1256 anerkannte.
Der 1286 in Basel
gestorbene Minnesänger Walter III. von Klingnau, ein Freund Rudolfs von Habsburg, verkaufte die Stadt 1269 um
den Preis von 1100 Mark feinen Silbers an den Bischof Eberhard von Konstanz, der sie durch einen besondern
Vogt verwalten liess. Nach der Eroberung des Aargaues kam die hohe Gerichtsbarkeit über Klingnau an die Eidgenossen, während
die niedere Gerichtsbarkeit und Verwaltung des Ortes dem Bischof verblieben. 1598 wurden hier die Reformierten
vertrieben.