«mansio» an der heute noch
Heidenweg geheissenen Strasse von Aventicum nach Augusta Rauracorum und Vindonissa. Man hat am
Heidenweg Reste einer römischen
Villa, zahlreiche Münzen und einige Gräber aufgedeckt. Römische Altertümer ausserdem noch
auf der Gunscheten
Matten,
Mauer und
AllmendMatten. Im 3. und 4. Jahrhundert wurde der
Ort von den Alemannen
zerstört. Die 962 zum erstenmal genannte Kirche zu Kerzers soll von der Königin Bertha gestiftet worden sein und stand
bis zur Einführung der Reformation 1530 unter dem Kloster
Payerne. Der einst zur
HerrschaftMurten gehörende
Ort erfreute sich
verschiedener Vorrechte, die von Bern
und Freiburg
1479 und 1536 bestätigt worden sind. In der Pfarrkirche sehr schöne
Glasgemälde aus dem 16. Jahrhundert. Kerzers ist zweimal, 1799 und 1881, von verheerenden Feuersbrünsten heimgesucht worden.
Giesserwerkstätte aus der Bronzezeit.
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez.
Albula und Maloja).
3420 m. Bergstock und höchster Gipfel der
Albulagruppe und der zentralen Bündneralpen
(höher noch als
Piz Linard und
Rheinwaldhorn). Stolzer Gipfel, einer der schönsten der ganzen Gegend.
Steigt mitten aus Eisfeldern als mächtige Zackenmauer auf und gewährt von allen
Seiten, besonders aber von N. her, wo ihm
der Porchabellagletscher anlagert, einen prachtvollen Anblick. Der rings umher stehenden Vorgipfel wegen ist der Piz Kesch
mit Ausnahme von der Gegend um
Pontresina von den benachbarten Thälern aus nicht sichtbar.
Die
Kämme und
Gräte des Bergstockes bilden einen Kreisbogen, in dessen nach N. geöffnetem Zirkus der sanftgeböschte Porchabellagletscher
liegt. Die übrigen Hänge weisen kleinere Eisfelder auf, so im SO. und O. den
Vadret d'Eschia und im
SW. und S. den
VadretPischa. Der Piz Kesch selbst steht im Mittelpunkt dieses Kreisbogens und bildet einen kurzen, stellenweise
messerscharfen
Grat mit mehreren Gipfeln, deren westlichster zugleich der höchste (3420 m) und am leichtesten zu besteigende
ist.
Piz Kesch, vom Val Fontauna aus.
Der O.-Gipfel ist niedriger (3388 m), dafür aber schwieriger zugänglich. Von diesem O.-Gipfel steigt
der
Kamm gegen NO. zur
Fuorcla d'Eschia ab,
die beim Aufstieg vom
Engadin aus meist überschritten wird. Die am meisten begangene
Anstiegsroute führt zwischen diesem
Kamm und einem vom zentralen Gipfel ebenfalls nach NO. ausgehenden kurzen
Grat durch.
Der Piz Kesch ist zum erstenmal 1846 vom damaligen Ingenieur-Topographen Coaz (dem heutigen eidgen. Oberforstinspektor)
bestiegen worden.
Lange Jahre hindurch galt eine
Tour auf den Piz Kesch als sehr schwieriges Unternehmen, während sie heute zu den schönsten,
leichtesten und am meisten ausgeführten Bergtouren in den Bündner
Alpen gerechnet wird. Allerdings dürfen dann die
Felsen
der
O.-Wand nicht zu sehr vereist und der am Fuss des obersten Gipfels gähnende Bergschrund nicht zu
weit offen sein. Als Fusspunkte der Besteigung dienen die
Keschhütte des S. A. C. (am O.-Ufer des Porchabellagletschers)
und eine sö. der
Fuorcla d'Eschia am Fuss des
Piz la Viroglia stehende
Hütte. Zur
Keschhütte gelangt man vonDavos
aus durch das
Sertigthal und über den
Sertigpass in 6½ Stunden, von
Bergün aus durch das
Val Tuors und über die
Fuorcla d'Alp
Fontauna in 3 Stunden. Von
Ponte oder
Madulein im
Engadin erfordert die Besteigung 5 Stunden. Andere, seltener begangene Anstiegsrouten
führen vom Pischagletscher über die
S.-Wand oder vom Eschiagletscher über die
O.-Spitze (3388 m) und
den Gipfelgrat. Prachtvolle Aussicht.
entspringt an der
Holzegg zwischen Rotenfluh und
Mythen, durchfliesst das Thälchen n.
Rickenbach und mündet nach 5 km langem
Lauf bei
Ibach von rechts in
die
Muota.
Mit finanzieller Beihilfe des Bundes sind an dem Bach umfassende Verbauungsarbeiten ausgeführt worden.