durch seine Hochwasser und Geschiebe bedeutende Verheerungen anzurichten pflegte, durch die besonders die Ortschaften
Thierachern,
Uetendorf und
Uttigen nahezu ruiniert wurden, liess die
Berner Regierung durch den Ingenieur Samuel
Bodmer den Hügelzug von
Strättligen durchstechen und die Kander durch diesen Kanal in den
Thunersee ableiten. Die Arbeiten wurden 1711 begonnen
und 1714 vollendet. Seither wälzt der Fluss seine Geschiebemassen in den
See, wo er jetzt schon ein ganz beträchtliches
Delta aufgebaut hat. In neuester Zeit ist die Wasserkraft der Kander in ausgibiger Weise technischen Zwecken dienstbar gemacht
worden.
Ein Teil ihrer
Wasser wird oberhalb der
Brücke zwischen
Spiez und
Wimmis abgeleitet und durch einen
Stollen
und eine grosse Röhrenleitung der am Ufer des
Thunersees 2 km n.
Spiez erstellten mächtigen Turbinenanlage des Kanderelektrizitätswerkes
zugeführt. Von hier wird der elektrische
Strom mit einer Hochspannleitung (15000 Volts) zunächst nach
Thun geleitet, wo ein
Teil der Kraft zum Betrieb der elektrischen Vollbahn
Burgdorf-Thun Verwendung findet, während der Rest
nach
Münsingen und Bern
geführt wird. Es besteht der
Plan, die beiden Werke an der Kander und von
Hagneck zu einem gemeinsamen
Unternehmen zu verschmelzen. Die Kander ist einer der bemerkenswertesten Wildströme der
Alpen, dessen Wasserfarbe jeden Augenblick
wechseln kann. Vom
BadHeustrich bis zur Mündung liegt eine der schönsten Moränenlandschaften der
Schweiz.
Der Name des Flusses, einst Kandel geschrieben, scheint sich vom latein. canalis = Kanal herleiten zu lassen. Vergl. Bachmann,
Isidor. Die Kander imBerner Oberland; ein ehemaligesGletscher- und Flussgebiet.Bern
1870. - Zollinger. Edwin. Zwei FlussverschiebungenimBerner Oberland. Basel
1892.
(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Frutigen).
773 m. Gemeindeabteilung, zu beiden
Seiten der
Kander, 1 km sö. der Station
Frutigen
der Linie
Spiez-Frutigen. Postablage. 39
Häuser, 260 reform. Ew. Landwirtschaft.
Säge, Gerberei, Zündhölzchenfabrik.
Brücke
über die
Kander. Die Ortschaft weist noch eine Anzahl von altertümlichen
Häusern auf und war einst eine
Etappe an der einstigen Handelsstrasse von Bern
ins Wallis.
Links vom Eingang in den
Ort steht heute noch die alte
Sust (Waarenhaus).
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
564 m. So heisst das von der
Kander seit ihrer künstlichen Einmündung in den
Thunersee (1714)
aufgebaute beträchtliche Delta, das beinahe 1 km2 gross ist und zum Teil
Wald,
Wiesen und Felder trägt. S. den Art.
Kander.
Der S.-Abschnitt des früher bis Almendingen reichenden Waldes ist niedergelegt
worden, als man für die Schiessübungen der Artillerie auf der Thuner Allmend freie Bahn schaffen wollte.