durch, das blos an den
Ralligstöcken etwas mächtiger wird. (Vergl. Rütimeyer, Ludw. Ueber das schweizer. Nummulitenterrain,mit besonderer Berücksichtigung des Gebirges zwischen demThunerseeund derEmme. Bern
1850.) Von
Merligen aus führt ein bequemer
Fussweg thalaufwärts und weiterhin auf die
Scheibe, das
Sigriswil Rothorn oder auf den
Beatenberg. Das
Justisthal wird zum erstenmal in einer Urkunde von 1253 als Eigentum der
Herren von
Eschenbach, Edeln von
Oberhofen genannt,
die es in diesem Jahre an das Kloster
Interlaken verkauften.
Wahrscheinlich Wiege des Edelgeschlechtes derer von Juvalta (romanisch Giuvaulta),
das lange Zeit dem bischöflichen
Stuhl in
Chur dienstbar war und heute noch blüht.
774 m. Gruppe von 6
Häusern, auf den Höhen n. über dem Steinenbachthal, 3 km sö.
Turbenthal und 2,8 km ö. der Station
Wila der Tössthalbahn. 29 reform. Ew.
(Kt. und Bez. Zürich).
578 m. Breiter und bewaldeter Molasserücken, zwischen dem
Limmat- und
Furtthal. Am
S.-Hang die sog.
Weid (Gastwirtschaft) mit prachtvoller Gesamtansicht der Stadt
Zürich und ihres Hochgebirgskranzes.
In den Waldungen am O.-Fuss findet man im Frühjahr die schönen blauen Blüten der Meerzwiebel (Scilla bifolia).
496 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am linken Ufer der
SarnerAa, an der Strasse
Luzern-Brünig
und 3 km nnö. der Station
Sarnen der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
(Kt. und Gem. Zug).
581-695 m. Waldung; 1,5 km ö. über der Stadt
Zug. Vom Fussweg
Allenwinden-St.
Verenenkapelle, dem einst von Wallfahrern oft begangenen sog. Pilgerweg, durchzogen.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Horgen).
414 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am linken Ufer des
¶
mehr
Zürichsees, an der Strasse Horgen-Wädenswil und 1,5 km sö. der Station Horgen der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil-Ziegelbrücke).
Telephon. Zusammen mit Bätbur, Kalkofen und Riedwies: 99 Häuser, 775 reform. Ew.; Dorf: 41 Häuser, 381 Ew. Neben mehreren anderen
industriellen Betrieben findet sich hier ein Kohlenbergwerk, verbunden mit Zementbrennerei und Zementsteinfabrik. Das Kohlenflöz
liegt in der oberen Süsswassermolasse (Obermiocän) und tritt beim Hauptstolleneingang in einer Höhe von 443 m zu Tage.
Seine gesamte Fläche mag 6-7 km2 betragen, wovon bis jetzt etwa 1 km2 abgebaut ist. Das Flöz hat durchschnittlich
eine Mächtigkeit von 20-30 cm; an einer Stelle erreichte es 42 cm, während es sich an den jetzigen
Abbaustellen zwischen 20 und 25 cm Dicke hält. Die tiefschwarze, glänzende Kohle wird gewöhnlich durch eine nur wenige Zentimeter
mächtige Zwischenlage von Süsswasserkalk in zwei Schichten getrennt. Das Hangende (oder die Decke) des Flözes besteht
zum grössten Teil aus hellen, graublauen Tonmergeln oder tonigem Sandstein, während sein Liegendes
(oder die Unterlage) abwechselnd von grauen oder schwärzlichen Mergeln, tonigem Kalkstein oder auch dolomitischem Mergelkalk
gebildet wird.
Der älteste bekannte Abbau von Kohle in Käpfnach geht bis 1663 zurück, von welcher Zeit an bis 1784 unregelmässig gegraben
wurde. Dann übernahm der Staat Zürich
den Betrieb und hat ihn bisher auf eigene Rechnung ununterbrochen weiter
geführt. Dabei ist die jährliche Kohlenausbeute von zuerst etwa 2000 Zentnern in fast stetiger Zunahme gestiegen bis auf 116000
Zentner im Jahr 1871; seither hat sie abgenommen und betrug 1896 noch 2700 Zentner. Da die besten Partien des Flözes ganz
ausgebeutet sind, würde sich trotz günstiger äusserer Verhältnisse (Lage am See und billige Verfrachtung
der Kohle etc.) der Betrieb schon längst nicht mehr lohnen, wenn nicht zugleich mit der Kohle noch wertvolle Nebenprodukte
gewonnen werden könnten.
Ein solches ist der Düngermergel, der seit 1830 verkauft und hauptsächlich zur Verbesserung des Humus in den Weinbergen
verwendet wird. 1860-75 hat man jährlich 4000-6000 Tonnen dieses Mergels verkauft. Ferner sind mit dem Bergwerk seit 1875 eine
Zementbrennerei und Fabrik zur Herstellung von Zementsteinen verbunden, die jenen unter der Kohlenader liegenden dolomitischen
Mergelkalk als Rohmaterial verwenden und ihn mit den eigenen Kohlen brennen. Das Zementgeschäft beschäftigt jetzt
30-40 Arbeiter, während im Bergwerk selbst gewöhnlich nur noch 4-6 Mann arbeiten. Seither wird keine Kohle mehr verkauft.
Die Kohlen von Käpfnach sind nach ihrer Lagerung und Zusammensetzung nicht aus zusammengeschwemmtem Holz, sondern aus Sumpfvegetationen
nach Art eines Torfmoores an Ort und Stelle entstanden. Pflanzenreste sind im Ganzen ziemlich selten,
desto häufiger findet man fossile Reste von Tieren, so zahllose Schalen von Land- und Süsswasserschnecken in den begleitenden
Mergeln oder zwischen den Kohlen(Helix, Planorbis, Melania, Unio). Dazu kommen noch Knochen von Wirbeltieren, wie des Tapir
(Tapirus helveticus), zweier elephantenartiger Formen (Mastodon angustidens und M. turicensis), eines schweineartigen Säugers
(Hyotherium medium), hirschartiger Tiere, mehrerer Nager, eines dachsähnlichen Räubers u. a. Vergl.
darüber: Letsch, Emil.
Die Molassekohlen der Ostschweiz. (Beiträge zur geolog. Karte derSchweiz; geotechn. Serie. I).Bern
1899. In der Bätbur bei Käpfnach
hat man ein Alemannengrab aufgedeckt. Die dabei mit zu Tage gekommenen römischen Backsteine lassen den Schluss zu,
dass hier einst Römerbauten gestanden haben. 1261: Cephenaha; 1263: Chephena = Bach eines Chepho oder Chapho. Die Geschichte
der Ortschaft ist mit derjenigen von Horgen identisch. Seit 1764 besteht in Käpfnach eine Schule für das ganze Jahr. S.
Strickler, Joh. Geschichte der Gem.Horgen. Horgen 1882.