die verwertete Wassermenge an beiden Orten 6 m3 pro Sekunde. Im Ganzen stehen der Bahn über 11000 PS zur Verfügung.
Nach Vollendung der Bahn wird auf der Jungfrau oder dem Mönch ein meteorologisches Observatorium errichtet werden.
Guyer-Zeller hat für die Ausführung seines Projektes 10 Millionen Franken budgetiert und die Gesamteinnahme
pro Jahr zu 722000 Fr., den Einnahmenüberschuss zu 512000 Fr. berechnet. Man rechnet auf 2000 Passagiere bis zum Eismeer, 5000 bis
zum Jungfraujoch und 10000 bis zum Gipfel. (Vergl. Wrubel, Friedr. Die Jungfraubahn in der Deutschen Rundschau. Jahrg. 23, 1897. -
Wrubel, Friedr. Ein Winter in der Gletscherwelt;Skizzen vom Bau der Jungfraubahn. Zürich
1899).
[H. Br.]
Geologie.
Die Gebirgsgruppe der Jungfrau steht an der n. Grenze des krystallinen Aarmassives und am Kontakt mit dessen sedimentärer
Randzone, die als wiederholt übereinander gelegte liegende Falten die Bergketten zu beiden Seiten der Thäler der Weissen
und Schwarzen Lütschine bildet. Zwischen den krystallinen Gesteinsarten des Aarmassives und den ihm vorgelagerten
Kalkketten bestehen enge tektonische Verbindungen, indem beide oft in einander übergreifen. Die Sedimente (Jura, Trias, Perm)
dringen in Form von oft sehr spitzen Keilen in die stets nach S. fallenden krystallinen Gesteine (Gneis, Granitgneis, Protogin
und Glimmerschiefer in verschiedener Ausbildung) ein. An der Jungfrau kennt man zwei solcher Kalkkeile,
während am Gstellihorn Gneis und Kalk fünfmal miteinander abwechseln.
Der Gipfel der Jungfrau selbst besteht aus Gneis, der die Kalkmassen auf eine Breite von mehr als 3 km überlagert. Diese
bestehen der Hauptsache nach aus Malm, schliessen aber in den Muldenkernen auch noch Eocän mit ein.
Längs der Kontaktzone zwischen den Jurakalken und dem Gneis verläuft ein schmales Band von Dogger, Rötidolomit (Trias)
und Perm (in Form von schiefrigem Sernifit, Quarzit und roten und grünen Schiefern). Vergl. Baltzer, A. Der mechanischeKontakt zwischen Gneis und Kalk in den Berner Alpen (Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz. 20). Bern
1880.
(Wengern) (Kt. Bern
und Wallis).
4060 m. Gipfel, im NO.-Kamm der Jungfrau; verdeckt von der Wengernalp aus gesehen den höchsten
Punkt und scheint so der eigentliche Jungfraugipfel zu sein. Zum erstenmal am 29. August 1865 von den ersten
Besteigern der Jungfrau auf der Route von der Guggihütte aus, den Engländern H. B. George und Sir George Young mit den Führern
Christian Almer, Hans Baumann und Ulrich Almer, erreicht. Wird nur sehr selten bestiegen. Auf
der Siegfriedkarte unbenannt.
(Kt. Wallis,
Bez. Oestlich Raron).
3800-2800 m. Eines der drei mächtigen Firnfelder des Grossen
Aletschgletschers;
5 km lang und im Maximum 4 km breit.
Wird umrahmt im O. von der Mittelfluh (3400 m), dem Trugberg (3933 m)
und dem Ober Mönchjoch (3618 m), die ihn vom Ewig Schneefeld trennen;
im N. und NW. vom Mönch (4105 m), Jungfraujoch
(3470 m) und der Jungfrau (4166 m);
im W. vom Rotthalhorn (3916 m) und dem Kranzberg (3719 m).
Ist nur an ganz bestimmten Stellen
zerklüftet und im Allgemeinen leicht zu begehen.
(Kt. Bern
und Wallis).
3470 m. Eispass, zwischen Jungfrau und Mönch; oben über dem Jungfraufirn und zwischen diesem
und dem Guggigletscher. Von der Walliser Seite (Konkordiaplatz) her leicht zu erreichen, von der Berner Seite dagegen schwierig
zu begehen und der unter Umständen grossen Gefahren wegen nur selten besucht.
Diese im W. von der Eispyramide des Sattelkopfes
(3560 m) überragte Scharte ist von der Walliser Seite aus schon 1828 von Kaspar Rohrdorf und zum zweitenmal
im September 1858 von Sir E. H. Bunbury erreicht worden, der sie als Mönchsattel bezeichnete.
Der N.-Hang ist erst im Juli 1862 zum
erstenmal erklettert worden.
Von dieser Seite ist der Aufstieg in gewissen Jahren infolge einer mächtigen Eisspalte völlig
unmöglich.
Wird einst eine Station der im Bau begriffenen Jungfraubahn werden. S. den Art. Jungfrau (Jungfraubahn).
(Kt. Wallis,
Bez. Leuk und Visp).
2994 m. Passübergang, dem Jungthaljoch parallel gehend; zwischen dem Jungthal Rothorn (3262
m) und dem Furggwanghorn (3163 m), in der das Turtmanthal vom Nikolaithal trennenden Kette.
Station St. Niklaus (Linie
Visp-Zermatt) bis zur Passhöhe 6 Stunden, Abstieg nach Meiden oder Gruben 2 Stunden.
Wird ziemlich selten begangen, obwohl
er keinerlei Schwierigkeiten bietet.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3112-1100 m. Linksseitiges Nebenthal zum Nikolaithal, in das es zwischen Steinthalhorn und Sparrenhorn
n. vom Dorf St. Niklaus ausmündet. Beginnt am Fuss des Rothorns, durch welches es vom mittlern Turtmanthal
geschieden wird, wendet sich nach O. und wird vom Jungbach durchflossen, der dem Jungengletscher und einem sehr kleinen See
entspringt. Im obern Thalabschnitt die Jungenalp, tiefer unten Wald und Maiensässe mit den Hütten und der Kapelle von Jungen
(1948 m).
Diese liegen am Fussweg von St. Niklaus über den Augstbordpass (2893 m) nach Meiden im Turtmanthal.
(Kt. Wallis,
Bez. Leuk und Visp).
Etwa 3200 m. Passübergang, zwischen dem Punkt 3255 m
mehr
und dem Gässihorn (3404 m), hinten über dem Jungthal und Jungengletscher, in der Kette zwischen Nikolai- und Turtmanthal.
Interessanter Uebergang von St. Niklaus nach Meiden (8½ Stunden; St. Niklaus-Passhöhe 6½ Stunden).
Ziemlich selten begangen.