im Winter zum Schlittschuhlaufen benutzt. Wagenschuppen und Bureaux der Strassenbahngesellschaft (Compagnie générale des
tramways électriques).
Grosser Rundbau mit einem Panorama der Schlacht bei
Murten. Man geht mit dem Gedanken um, in diesem
Bau im Winter eine künstliche Schlittschuhbahn anzulegen. Die Jonction ist mit der Stadt durch zwei Linien der elektrischen
Strassenbahn verbunden. Früher befanden sich hier lauter Gemüsegärten, deren Fruchtbarkeit dem Umstande zugeschrieben
wurde, dass man bei den Räumungsarbeiten nach den grossen
Bränden in Genf
1321 und 1334 den
Schutt hier ablagerte.
Als man 1883 anlässlich der Nutzbarmachung der
Rhone zu Kraftzwecken das Flussbett vertiefte, brachte man alle ausgehobenen
Materialien zur Jonction hinaus, wodurch die Gemüsegärten verschwanden und der Boden der Halbinsel
um 1-2 m erhöht wurde. Dann erbaute man an der
Spitze der Halbinsel flussabwärts noch einen langen Damm, der die
Arve verhindern
soll, bei Hochwasser die Rhonewasser zurückzustauen und damit den regelmässigen
Gang der Turbinen im Werk La
Coulouvrenière zu stören. Das Rhoneufer wird in der Jonction von altem Weidengehölz begleitet und bildet einen schattigen
Spazierweg, der dank dem glücklichen Eingreifen des
Genfer Verkehrsvereines (Association des Intérêts de
Genève) den zahlreichen
Veränderungen auf der Jonction nicht zum Opfer gefallen ist. Dieser sogen.
Chemin des
Saules wird von Töpffer
in seinen Nouvelles genevoises oft erwähnt.
Das Thälchen von Jorat liegt zwischen
der ersten Jurakette (Seekette) und dem
Spitzberg oder
Mont Sujet und leitet vom
Vallon d'Orvin zum
Plateau
von
Diesse
(Tessenberg) hinauf. Es bildet eine Portlandmulde, die auch noch Neocom (Hauterivien und Valangien), sowie etwas
Tertiär (bei der
Tuilerie) enthält.
Man belegt zuweilen auch noch die n. von Le Chânet de
la Neuveville gelegenen Waldungen
mit dem Namen Jorat.
Der
WaldSorNeuchâtel hat seinen Namen wahrscheinlich von einem ehemaligen römischen
Wachtturm erhalten, der auf einer künstlich eingeebneten Anhöhe s. über den
Höfen Charjut-Jorat und La Vauchée (sw.
Orvin)
stand.
Wird im O. von dem derselben Kette angehörenden
Mont Moron durch den Col du
Fuet
getrennt, und senkt sich nach W. ganz allmählig zur Hochfläche der
Freiberge ab.
Der Jorat bildet ein regelmässig gebautes
Gewölbe aus Jurakalk, das durch die Erosion bis zum Dogger hinunter geöffnet worden ist. Er besteht
somit aus zwei seitlichen Rauracien-Längskämmen, die stellenweise durch die Erosion etwas zerschnitten sind, und dem Doggerrücken
in der Mitte.
Dazwischen sind zwei lange, zum Teil vertorfte Oxfordcomben eingesenkt, die sich an ihren Enden im Halbkreis
mit einander vereinigen.
Man hat früher die Oxfordmergel dieser Isoklinalthälchen abgebaut
(Sous laSagne, bei
Les Reussilles) und zur Verbesserung der Ackerkrume verwendet.
Sie führen Fossilien und enthalten eine interessante
Fauna von pyritischen Ammoniten (Cardioceras Lamberti etc.).
Auf dem Sennberg
Rière Jorat hat man eisenschüssigen Dogger
der Callovienstufe mit Peltoceras athleta und Reineckia anceps gefunden.
Der Kern des Gewölbes besteht
aus dem sog. Forest Marble.
deutsch
Jurten (Kt. Waadt
und Freiburg).
Berglandschaft im tertiären
Mittelland der Waadt;
wird begrenzt im S. durch die Höhen über dem
Genfersee von
Lausanne bis
Vevey, im W. von den Thälern der
Venoge und Thielle und im O. vom Thal der
Broye
und dem
Tobel der
Veveyse. Die N.-Grenze ist unbestimmt und wird am einfachsten mit der Kantonsgrenze zwischen der Waadt
und Freiburg
zusammengelegt
werden können, da für die Hügellandschaft auf
Freiburger Boden der Name Jorat nicht mehr gebräuchlich ist. Geographisch
freilich dürfte man das angrenzende
Freiburger Gebiet mit französisch sprechender Bevölkerung wohl
auch noch als
Freiburger Jorat bezeichnen, doch ist diese wellige Gegend zwischen der
Broye und dem
Neuenburgersee allgemein
als Bergland von
Vully
(Wistenlach) bekannt.
Razoumowski lässt den Jorat im N. bis in die Nähe von
Murten und im W. bis
La Sarraz reichen, schliesst also den
Vully und
das Gebiet von
Morges noch mit ein, was wir dem heutigen Sprachgebrauch entsprechend für unsere Darstellung ablehnen. In
früheren Zeiten gliederte sich der Jorat in drei politisch von einander getrennte Abteilungen, nämlich in den südlichen
Jorat (Jorat méridional), der die heutigen Bezirke
Lausanne undLavaux umfasst, in den
Jorat d'Échallens im
W. (zwischen
Froideville und
Montpreveyres), Eigentum der
Herren von
Échallens, und in den Jorat l'Evêque im O., der dem Bistum
Lausanne gehörte. Diese drei Teile stiessen an der sog.
Borne (Grenzstein) des
Trois Jorat zusammen, die heute noch die Gebiete
der Bezirke
Lausanne,
Échallens und
Oron von einander scheidet.
Orographie und Hydrographie.
Der Jorat bildet ein stark gewelltes Hügelland, dessen mittlere
Höhe 600-700 m beträgt und das sich als Ganzes von SW.
nach NO. abdacht. Alle seine zum
Genfersee gehenden Flüsse haben mit Ausnahme der
Veveyse und
Venoge, die schon an seinen Aussengrenzen
liegen, nur kurze Lauflängen. Die Wasserscheide zwischen
Rhone und
Rhein folgt von
Châtel Saint Denis
an bis
Puidoux dem
Kamm des
Mont Vuarat und
Mont Pèlerin und zieht von da über
Savigny¶
mehr
und Le Châlet à Gobet bis Morrens, um dann in beinahe gerader Linie längs dem Kamm des Mormont oder Mauremont bis zu seinem
O.-Ende zu streichen. Den Rand des Jorat bilden im NW., SW. und SO. stark geböschte Hänge, eigentliche Steilabfälle, über
die nur kleine Wildbäche rasch zu Thal eilen. Nahe den Quellen dieser kleinen Wasseradern entspringen
auch die bedeutenderen der den Jorat nach N. entwässernden Flüsse: der Talent, die Mentue, Broye und Glâne, deren Lauf im Allgemeinen
gegen NO. gerichtet ist. Es entspricht diese Anordnung der hydrographischen Verhältnisse durchaus dem orographischen Aufbau
des Jorat, dessen einzelne Höhenzüge ebenfalls von SW. nach NO. hintereinander folgen und sowohl den
Falten des Juragebirges wie den benachbarten Alpenketten parallel streichen.
Das Mittelstück des Berglandes, zwischen Sainte Catherine und Servion, bildet den sog. Grand Jorat. Von diesem Gürtel von
Höhenzügen an senkt sich der Jorat nach und nach gegen NO., langsamer immerhin, als die ihn durchfurchenden
Flussadern. Diese Erosionsrinnen steigen von 800 m bis 450 m (Payerne) ab, wo die Broye die am Murtensee (435 m) endigende Alluvionsebene
erreicht. Rechts und links von diesem Hauptthal halten sich der Jorat und Vully stellenweise noch auf 700 und 800 m, zeigen
aber doch die allgemeine Tendenz, gegen NW., d. h. von den Alpen gegen den Neuenburgersee langsam abzuflachen.
Landschaftlich zeigt
uns der Jorat ein ganz charakteristisches Bild. Die staffel- oder reihenförmig hinter einander angeordneten
einzelnen Höhenzüge und Längsfurchen erinnern uns an ebensoviele Wellenberge u. Wellenthäler. Die Kämme u. N.- u. NW.-Hänge
der Höhen sind gewöhnlich mit dunkeln Tannenwäldern, seltener mit Buchen und Eichen oder mit Mischwald
bestanden und bieten dem Auge einen angenehmen Gegensatz zu den dem Anbau gewonnenen Thalböden, S.- und SO.-Hängen und
den Hochflächen im W. und NW. Hier finden wir abwechselnd Aecker, Kunstwiesen und Baumgärten, zwischen denen zahlreiche
Bauernhöfe zerstreut liegen. Längs der Verkehrszüge und in der Sohle der Erosionsthäler reihen sich
die Dörfer auf, deren Aeusseres schon von dem allgemeinen Wohlstand ihrer Bewohner zeugt.
Geologie.
Der ganze Jorat besteht ausschliesslich aus tertiären Gesteinen (Oligocän und Miocän), die teilweise mit Moränenmaterial
und fluvioglazialen Kiesen überführt worden sind. Da und dort findet man auch noch etwa eine kleine
Alluvionsebene oder ein Torfmoor. Ueberall aber besteht der Untergrund nur aus tertiären Schichten. In diesen unterscheidet
man von oben nach unten:
1) Marine Molasse, bestehend aus dicken Sandsteinbänken; entweder als Muschelsandstein mit zahlreichen Haifischzähnen
oder als weicher und feinkörniger Sandstein auftretend. Aus dieser marinen Molasse bestehen die Höhen
von Mont über Lausanne und der grösste Teil des Grand Jorat bis zum Murtensee hin.
2) Graue Süsswassermolasse (Langhien), bestehend aus einem dem erstgenannten sehr ähnlichen Sandstein; bildet die Höhen
zwischen Lausanne und den Monts de Lavaux bis zum Tobel des Chandelard. Hier tritt 3) die aquitanische Stufe
der Molasse auf, die sich in zwei Horizonte gliedert: a. einen obern, bestehend aus mergeligen Sandsteinen mit Neritina und
Helix und aus mergelig-kalkigen und kalkigen Schichten, mit eingelagerten Flözen von Braunkohlen, und b. einen untern mit
harten, grau oder rötlich gefärbten Sandsteinen und
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