(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
458 m. Gem. und Dorf, am S.-Hang des Jensberges und am Jensbach; 4,5 km w. der Station Busswil der Linien
Bern-Biel und Lyss-Solothurn-Herzogenbuchsee. Telephon. 85 Häuser, 444 reform. Ew. Kirchgemeinde Bürglen.
Wiesen-, Obst- und Gemüsebau. Käserei. Gehörte früher zum Thalgau. Hier wurden 1375 die Gugler zurückgeschlagen. Funde
aus der Römerzeit.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
Kleiner Bach; entspringt den Sümpfen von Belmund in 510 m, nimmt in Jens den Hürbisbach auf und
mündet nach 5 km langem Lauf in der Richtung nach NW. in 438 m in einen der Aare parallel ziehenden Kanal.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
Trigonometrisches Signal in 611
m. Bewaldeter Molasserücken, n. über Jens, zwischen der kanalisierten
Aare und dem Seeland und 4 km sw. Biel. Erstreckt sich von Belmund (Belmont) im W. bis Studen im O. auf eine
Länge von 4,5 km und bildet den letzten nö. Ausläufer des Hügellandes am rechten Ufer des Neuenburger- und Bielersees.
Der Jensberg ist steil geböscht; am N.-Hang findet sich noch die Abrissnische eines einstigen Bergsturzes, der zu unbekannter
Zeit niedergegangen ist und die Zihl aus ihrem alten Lauf verdrängt haben muss.
Besonders bemerkenswert ist der Jensberg aber durch die zahlreichen Ueberreste von prähistorischen Befestigungsanlagen,
die sich auf ihm noch erhalten haben. Auf dem höchsten Punkt findet sich das Refugium der sog. Knebelburg, eine der beträchtlichsten
Festungen aus keltischer Zeit. Etwas weiter gegen O. sieht man den von einem doppelten Graben bewehrten
Keltenwall, der sich quer über den Bergrücken zieht und der seiner weiten Aussicht wegen ohne Zweifel auch von den Römern
als Beobachtungsposten benutzt worden ist. Am O.-Fuss bei Studen endlich stand die Römerstadt Petinesca, ein Etappenort an
der Strasse Aventicum-Solodurum, in welche hier die über die Pierre Pertuis führende Strasse einmündete.
Man hat hier zu wiederholten Malen Nachgrabungen vorgenommen. Zuerst suchten die Bewohner der Gegend an dieser Stelle nach
verborgenen Schätzen, dann nahm 1830 die Berner Regierung die Sache für eine Zeit lang an Hand, und neuerdings hat sich
zum Zwecke systematischer Nachforschungen 1898 die Gesellschaft «Pro Petinesca» mit Sitz in Biel gebildet, die von der schweizerischen
Gesellschaft zur Erhaltung historischer Kunstdenkmäler und vom Erziehungsdepartement des Kantons Bern
finanziell unterstützt wird.
Diese Grabungen haben bis 1903 zahlreiche Reste von Wohnhäusern und Kultstätten, die Mauern eines Castrums, ein Stadttor,
Wasserleitungen, ein Wasserreservoir, eine Badanstalt und eine mächtige Mauer aufgedeckt, hinter der
sich ein ganzes System von
mehr
unterirdischen Kanälen hinzieht. Auf Grund dieser Ausgrabungen kann man jetzt schon erkennen, dass hier zuerst eine gallische
Siedelung gestanden hat, auf die dann später die römische gefolgt ist.