(Im) (Kt. und Amtsbez. Bern).
Veralteter Name für das
Wiesenthal zwischen
Ober Wangen und der
Station
Thörishaus der Linie
Bern-Freiburg. Hier siegten am die
Berner über die
Freiburger und ihre Verbündeten
in dem Kampf, der am Engländerhubel oder
Donnerbühl begonnen hatte und in dem die
Freiburger grosse Verluste erlitten. Von
diesem Gefecht her datiert der auf der Siegfriedkarte nicht mehr verzeichnete Name Im Jammerthal. Vergl.
den Art.
Wiesenthal.
Auf
einem Ausläufer des
Bucheggberges steht n. vom Dorf der sog. Guldighubel, auf dem der Volkssage nach an jedem Weihnachtstag
ein goldener
Wagen erscheint.
Janzenhaus ist die Heimat des Bundesrates Jakob
Stämpfli.
769 m.
Weiler, 500 m s.
Attalens und 3,5 km sw. der Station
Bossonens
der Linie
Châtel Saint Denis-Palézieux. 14
Häuser, 84 kathol. Ew. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
383 m. Oestl. Aussenquartier der StadtGenf, ohne feste
Grenzen, von den elektrischen Strassenbahnlinien
Genf-Annemasse und
Genf-Vandœuvres-Jussy durchzogen.
Besteht zum grössten
Teil aus grossen Mietshäusern und einigen
Villen.
Reformierte Kirche. Der Name des
Quartiers leitet sich nach
Fontaine Borgel
von dem
Nant de l'Oie her, einem kleinen Bach, der heute völlig eingedeckt ist und in die Abwasserkanäle
des
Quartiers mündet, aber noch im Jahre 1827 eine Ueberschwemmung verursacht hat.
Von dieser
Seite her versuchten die Soldaten des Herzogs von Savoyen im Einverständnis mit einigen Mitverschworenen in der
Stadt 1534 einen Ueberfall auf Genf,
wurden aber von den Genfern zurückgeworfen, da der Bürger Jacques Malbuisson
den Behörden das
Geheimnis verraten hatte.
Dieses Ereignis ist in der Geschichte unter dem Namen der Retraite de Jargonnant
bekannt.
Hier stand ferner das Landhaus des Professors Johann Abraham Weber, das am von fünf vermummten Gliedern
der Bande der sog. Chauffeurs überfallen und geplündert wurde.
Strohflechterei und Holzhandel. Höchstgelegenes Dorf des Kantons. Die
Häuser gruppieren sich zu einem Amphitheater und gleichen
in ihrer Bauart denjenigen des
BernerOberlandes. Wir finden hier meist Alpweiden; es gibt nur noch wenige
Wiesen, deren Gras regelmässig geschnitten wird. Gegenüber dem Dorf der Jaunfall und oberhalb desselben eine schöne
Kaskade von 27 m
Höhe, die von einer hier zu Tage tretenden starken Quelle gebildet wird. Die Umgegend von Jaun bietet sowohl
dem Naturforscher wie dem Touristen viel Bemerkenswertes. Reiche Auswahl an Bergtouren:
Vanils de
Raveyres,
Mayschüpfen,
Combifluh, Körblifluh,
Spitzfluh,
Neuschelsfluh, Kaisereck,
Schafberg,
Hochmatt, Kette der
Gastlosen (mit
Oberberg,
Wandfluh und
Dent de Ruth). Entwässert wird das Thal von Jaun und seine Seitenarme durch den
Jaunbach mit seinen Zuflüssen
Eggbach,
Oberbach,
Sattelbach,
Tossbach,
¶
mehr
Kleinmontbach (oder Ruisseau du Petit Mont) und Rio du Grand Mont. Im Juli und September wird je ein Jahrmarkt abgehalten.
Neben der Pfarrkirche St. Stephan hat die Gemeinde noch die Kirche zu Im Fang (La Villette) und je eine Kapelle in Kappelboden
und Weibelsried.
Der in Jaun wohnende Karl Buch hat der Gemeinde zu gemeinnützigen Zwecken 50000 Franken gestiftet, und
vom Dekan Zurlinden sind ein Gemeindearmenhaus und die Kirche zu Im Fang gegründet worden. Jaun ist die einzige deutsche
Gemeinde des Jaunthales und des Greierzerlandes überhaupt. Die ersten Ansiedler sind ohne Zweifel aus dem Simmenthal herüber
gekommen. Den engen Durchpass durch die sog. Klus hütete einst die Burg Bellegarde, die 1407 von den Leuten
aus Thun und Frutigen zerstört worden ist und deren Ruinen hoch über dem Dorf heute noch sichtbar sind.
Jaun war schon 1228 eine eigene Kirchgemeinde und bildete eine eigene Herrschaft, die dem Edelgeschlecht von Corbières gehörte.
Dieses teilte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts seine Güter in der Weise, dass das Thal von Jaun und die Burg Bellegarde
an Richard von Corbières kamen. Später erwarben die Grafen von Greierz einen Teil dieser Herrschaft. Freiburg
kaufte deren eine Hälfte 1502 dem
Johann von Corbières und deren andere 1504 dem Grafen Johann von Greierz ab. Seither bildete Jaun bis zur
Umwälzung von 1798 eine Landvogtei Freiburgs.