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von der Gemeinde Stampa durch die Gemeinden Vicosoprano und Casaccia getrennt.
von der Gemeinde Stampa durch die Gemeinden Vicosoprano und Casaccia getrennt.
(Kt. Tessin, Bez. Bellinzona). 747 m. Gem. und Pfarrdorf, im Val Vedeggio, 500 m von der Ausmündung der kleinen Thäler von Sertena und Caneggio, die vom S.-, bezw. W.-Hang des Monte Camoghè herabsteigen; 6,8 km onö. der Station Rivera-Bironico der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen Bironico-Isone. 175 Häuser, 750 kathol. Ew. Viehzucht. Butter und Käse. Spezialität in kleinen Ziegenmilchkäschen (sog. formaggini).
Das Dorf mitten in alten Kastanienbäumen und schönen Wiesen malerisch gelegen.
(Monte) (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona). Etwa 1100 m. So heisst der über dem Dorf Isone aufsteigende Teil des Kammes zwischen dem Monte Ceneri und Monte Camoghè. Wird von einem Fussweg überschritten, der von Sant' Antonio und Giubiasco durch schöne Kastanienwälder und Wiesen nach Isone im Val Vedeggio führt.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno). Fluss des Val Onsernone; entspringt in 2100 m am O.-Hang des auf der Landesgrenze gegen Italien stehenden Pizzo Porcareccio, steigt zunächst nach O. ab und nimmt von rechts und links zahlreiche kleine Nebenadern auf, deren bedeutendster der Torrente di Remiasco ist; durchfliesst dann die Hüttengruppe Vergeletto, biegt nach S. ab, erhält den Riale di Bernardo und, zwischen Crana und Russo, den Onsernone, dessen ganzer Oberlauf auf italienischem Boden liegt. Nachdem er sich wieder gegen O. gewandt, nimmt der Isorno noch den Riale dei Mulini auf, biegt neuerdings gegen S. um und mündet nach 22 km langem Lauf wenig nö. Intragna in 254 m von links in die die Centovalli entwässernde Melezza. 9 Strassenbrücken. Der Fluss auf der Siegfriedkarte nach seinem Thal Onsernone geheissen. Vergl. diesen Art.
(Ville d') (Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Orsières).
Gem. und Dorf. S. den Art. Ville d'Issert.
Istighofen
(Kt. Thurgau, Bez. Weinfelden, Gem. Bussnang).
447 m. Gemeindeabteilung und Dorf, nahe dem linken Ufer der Thur, an der Strasse Wil-Bürglen und 1,1 km s. der Station Bürglen der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postablage, Telephon;
Postwagen Bürglen-Buhwil-Schönholzerswilen-Neukirch.
Zusammen mit Moos: 35 Häuser, 186 zur Mehrzahl reform. Ew.;
Dorf: 22 Häuser, 108 Ew. Kirchgemeinde Bürglen.
Acker-, Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
Futterhandel. Eine Dampfziegelei. 832: Justineshova;
845: Justinishovun.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Bichelsee).
597 m. Kleines Dorf, in einem engen Thal am SW.-Fuss des Hackenbergs;
1,8 km sö. Bichelsee und 3,7 km sw. der Station Eschlikon der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen.
Telephon. 19 Häuser, 126 zur Mehrzahl kathol. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Waldungen. Stickerei.
Grosse Schreinerei, die als Spezialität Schulbänke herstellt. 912: Ittensana.
(Kt. St. Gallen, Bez. See, Gem. Uznach).
418 m. Gruppe von 2 Häusern, in der Linthebene und am obern Ende des obern Zürichsees, 800 m. s. St. Joseph und 1,5 km ö. der Bahnlinie Rapperswil-Ziegelbrücke. 31 kathol. Ew. Landwirtschaft.
oder Ittenthal (Kt. Aargau, Bez. Laufenburg). 410 m. Gem. und Pfarrdorf, in einem engen Thal am SW.-Hang des Schinbergs, 3 km n. der Station Hornussen der Linie Zürich-Brugg-Basel. Postablage. 45 Häuser, 217 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. 1311: Utendal.
(Kt. Basel Land, Bez. Sissach). 370 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer der Ergolz, an der Strasse Basel-Olten und 2 km wnw. vom Bahnhof Sissach. Postablage, Telephon. 65 Häuser, 559 reform. Ew. Kirchgemeinde Sissach. Landwirtschaft. Seidenbandweberei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Grindelwald).
936-2200 m: Gemeindeabteilung und Alpweide, den ganzen O.-Hang des Männlichen bis hinunter zum linken Ufer der Lütschine umfassend.
Weiler Im Boden, an der Lütschine und 1,5 km w. der Kirche Grindelwald;
etwas weiter w. der Weiler An der Egg.
Zusammen 88 zerstreut gelegene Häuser und Hütten, 476 reform. Ew. Alpweiden, Wiesen und schöne Waldungen. Am Fussweg von Grindelwald auf den Männlichen.
Hier wurde 1797 der letzte Bär der Gegend geschossen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1985-2134 m. Bergrücken, dem Männlichen nach ONO. vorgelagert; fällt nach N. mit hoher Felswand gegen Burglauenen (Station der Linie Lauterbrunnen-Grindelwald) und zur Tschingelbergalp ab, während der sanft geböschte S.-Hang die Alpweiden von Itramen trägt.
Der bekannteste Punkt ist das Wysshorn (1985 m).
(Kt. Wallis, Bez. Siders, Gem. Grône).
941 m. Gruppe von 6 Häusern, auf einer Terrasse, links über der Ausmündung des Wildbaches Reschy ins Rhonethal, 3 km ö. Grône l'Église und 5 km sö. der Station Granges der Simplonbahn. 30 kathol. Ew. Mühle am Ufer der Reschy.
Wiesen, Gärten und sehr fruchtbare Felder;
darüber prachtvolle Waldungen.
(L') (Kt. Wallis, Bez. Martinach, Gem. Trient).
(Kt. Zürich, Bezirk Meilen, Gem. Küsnacht).
591 m. Weiler, am Berghang rechts über dem Zürichsee und nahe über dem Küsnachtertobel, 2 km nö. der Station Küsnacht der rechtsufrigen Zürichseebahn (Zürich-Meilen-Rapperswil).
19 Häuser, 84 reform. Ew. Wiesenbau.
Die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Zürich vorkommenden von Itschnach besassen bis 1282 die Vogtei über ihren Hof zu Itschnach und mögen demnach ritterbürtig gewesen sein.
Das im 15. Jahrhundert erneuerte Jahrzeitbuch von Uster nennt einen Ritter Ulrich von Itschnach.
Von einer Burg dieses Geschlechtes ist nichts bekannt.
Die im 14. Jahrhundert lebenden von Itschnach waren zünftige Handwerker. 942: Ittiusne;
1274: Yschena;
1276: Itschena.
(Kt. Waadt, Bez. Cossonay, Gem. La Chaux).
560 m. Dorf, am rechten Ufer des Veyron gegenüber La Chaux, an der Strasse Cossonay-L'Isle;
2,5 km w. Cossonay und 4 km w. der Station Cossonay der Linien Lausanne-Neuenburg und Lausanne-Pontarlier.
Postwagen Cossonay-L'Isle-La Praz. 41 Häuser, 178 reform. Ew. Kirchgemeinde Cossonay.
Landwirtschaft. Zuerst zur Herrschaft Cossonay gehörig und seit 1674 mit der Herrschaft La Chaux vereinigt.
(Kt. Aargau, Bez. Laufenburg). Gem. und Pfarrdorf. S. den Art. Itenthal.
(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Bolligen).
581 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am S.-Fuss des Mannenbergs, 800 m nw. Bolligen und 3,2 km nnö. der Station Ostermundigen der Linie Bern-Thun.
Telephon. Zusammen mit Badhaus, Ei, Eifeld;
Fischrain, Hubel, Kappelisacker, Kesslergasse, Neuhaus, Papiermühle, Pulverstutz, Schermen und Worblaufen: 131 Häuser, 1650 reform. Ew.;
Dorf: 19 Häuser, 162 Ew. Landwirtschaft.
Schönes Schulhaus. In der Nähe des Dorfes die zwei grössten Steinbrüche auf Molasse in der Schweiz.
Schöne Aussicht auf Alpen und Jura.
Zwei grosse Landgüter, deren, eines einst Eigentum von Em. Bondeli, Herrn von Le Châtelard, war, und deren anderes heute noch der Familie Tscharner gehört.
besser bekannt unter dem Lokalnamen Karthus (Karthause). (Kt. Thurgau, Bezirk Frauenfeld, Gem. Uesslingen.) 427 m. Weiler, in einer Bodensenke in der das rechte Ufer der Thur begleitenden langgestreckten Anhöhe gelegen; 4 km nw. Frauenfeld und 1 km w. der Strasse Frauenfeld-Stein. Telephon. 11 Häuser, 54 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Uesslingen und Warth. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft, Magerkäse und Butter. Schöner Weinberg von 25 ha Fläche, dessen Ertrag unter dem Namen Karthäuser weit herum als geschätzter Wein gilt.
Grosse Waldung, Holzhandel. Ehemaliges Karthäuserkloster, dessen Gebäulichkeiten heute mit Ausnahme der Kirche und des Wohnhauses der Mönche zu einem grossen landwirtschaftlichen Betrieb gehören. Daneben eine Mühle und eine Säge. Die Klosterbauten sind mit einer Ringmauer umgeben, an die sich im N. und O. 14 kleine Häuschen mit Giebeldach, die einstigen Mönchswohnungen, anlehnen. Die auf der Sonnenseite gelegenen Teile der Mauer sind von prachtvollen Obst- und Weinspalieren umsponnen. In der Klosterkirche ein bemerkenswerter Hauptaltar, schön geschnitzte Kirchenstühle, zahlreiche Heiligenbilder, ein grosses Abendmahlgemälde und eine prachtvoll verzierte Decke; im Kloster ein mit Szenen aus dem alten Testament bemalter Ofen. Das Museum in Frauenfeld besitzt ¶
kostbare Kunst- und Schmucksachen aus dem Kloster Ittingen, u. a. ein berühmtes Prozessionskreuz. Ein Teil der Kunstschätze des Klosters ist 1524 zerstört worden. In alten Zeiten war Ittingen eine feste Burg, deren Eigentümer der Familie der Welfen angehörten und Truchsesse der Grafen von Kiburg waren. Die Burg wurde dann zur Zeit des grossen Kampfes zwischen König Heinrich IV. und Rudolf von Rheinfelden 1079 von den Truppen des dem ersteren ergebenen Abtes Ulrich von St. Gallen zerstört.
Mit Zustimmung des Abtes von St. Gallen und des Grafen von Kiburg errichteten die Herren von Ittingen 1128 an dieser Stelle eine dem h. Laurentius geweihte Kirche mit einem Augustinerkloster, dessen Mönche sich der Armen- und Krankenpflege widmeten. Doch wird das Kloster erst 1155 genannt, in welchem Jahre ihm der Herzog Heinrich von Baiern im Namen des Papstes die geistliche Hoheit über Uesslingen übertrug. 1162 verliehen ihm die in dieser Gegend schon im Jahr 1000 begüterten Welfen ihre Ländereien zu Nussbaumen, Stammheim und Trüllikon, und noch im selben Jahre traten sie das Kloster mit seinem ganzen Besitz unter der Bedingung an Abt Werner von St. Gallen ab, dass es stets den Augustinermönchen als Wohnstätte dienen solle.
Trotzdem gründete aber Abt Werner hier ein Kloster für Weltgeistliche und ein Frauenkloster. Ittingen verblieb dem Stift St. Gallen bis 1274, worauf Rudolf von Habsburg infolge eines Streites mit dem Abt Kuno sich zu dessen Kastvogt machte. Als im 15. Jahrhundert das Kloster verarmte und die Mönche sich zerstreuten, sah sich der Propst gezwungen, zuerst die Glocken zu verkaufen und dann das Kloster mit seinem ganzen Gut an den Orden der Karthäuser zu veräussern. Da diese innerhalb ihrer Klostermauern keine Frauen duldeten, errichteten die Nonnen sich oberhalb Warth ein eigenes Kloster mit Kapelle.
Als 1524 die Bauern der umliegenden Dörfer zur Reformation übertraten und die Bilder in den Kirchen beseitigten, liessen die hier den Blutbann besitzenden katholischen Eidgenossen den reformierten Pfarrer Oechsli in Burg bei Eschenz des Nachts überfallen und nach Frauenfeld schleppen. Auf die Hilferufe des Gefangenen ertönten die Sturmglocken, die Bauern bewaffneten sich und verlangten die Freilassung ihres Pfarrers. Als diese verweigert wurde, plünderten sie das Kloster Ittingen und steckten es zuletzt in Brand. Es ist dies der sog. Ittingersturm.
Nun rüsteten die V Orte zum Krieg und verlangten von Zürich die Auslieferung der Anführer des Sturmes, des Untervogtes Wirth von Stammheim, seiner beiden Söhne und des Untervogtes Rüttimann von Nussbaumen. Nachdem der Gesandte von Bern sein Wort dafür verpfändet hatte, dass diese Leute nur wegen des Ittingersturmes, aber nicht wegen ihres Glaubens verhört und bestraft werden sollten, gab sie Zürich heraus. Dennoch wurden die Unglücklichen mit Ausnahme des einen Sohnes von Wirth zu Baden gefoltert und hingerichtet und zwar hauptsächlich deshalb, weil sie die Bilder in den Kirchen ihrer Heimatgemeinden beseitigt hatten.
Das zur Zeit der Gegenreformation wieder aufgebaute Kloster Ittingen gelangte bald zu grosser Macht und Reichtum, dank besonders seinem beträchtlichen Weinhandel und reicher Vergabungen von Seiten des Luzerner Patriziergeschlechtes Pfyffer. Es besass weitläufige Kellereien mit mächtigen Weinfässern, deren eines z. B. 425 hl hielt. Nachdem im Thurgau 1848 die Klöster aufgehoben worden waren, verkaufte die Regierung die Karthaus Ittingen 1856 an Privatleute. Unter den Klosterbrüdern hat sich besonders Heinrich Murer († 1638) als theologischer Schriftsteller ausgezeichnet. Die einstige feste Burg Ittingen muss unterhalb des Klosters im sog. Burgholz gestanden haben.