Das Dorf besteht aus mehreren Siedelungsgruppen, deren eine am rechten Ufer der
Venoge steht. Die Gemeinde steigt im W. bis
zum
Kamm des
Mont Tendre auf und umfasst hier die Bergweiden von
Chardévaz,
Châtel und
Pré de l'Haut Dessus. Ziemlich viel
Wald. Landwirtschaft.
Mühle, Gerberei;
Fabrik zum Imprägnieren vonBauholz, besonders von Telegraphenstangen.
Steinbrüche und Kiesgruben. Schneckenzucht. Nahe dem Dorf entspringt die
Venoge mit drei Quellen, deren eine nur dann fliesst,
wenn die beiden andern trocken liegen.
Das
Wasser dieser Quellen sammelt sich in Spalten und Klüften des Neocomkalkes. L'Isle ist eine alte Siedelung. Die Kirche
zu
Saint Pierre war schon 1228 Pfarrkirche und stand am linken Ufer der
Venoge, während die jetzige Kirche
rechts vom Flüsschen liegt. Nach dem Geschichtsschreiber de
Charrière war das Gebiet von L'Isle zuerst Eigentum des zu Ende
des 11. Jahrhunderts lebenden Conon von Bansins, kam dann an die
Herren von
Cossonay und zusammen mit deren
HerrschaftCossonay im 15. Jahrhundert an
das Haus Savoyen. 1472 vertauschte
Graf Jakob von
Romont die
Herrschaft L'Isle gegen
die
HerrschaftSurpierre an den aus Le Bugey stammenden Edeln Franz von Glérens.
Dieses letztern Nichte Antoinaz brachte 1498 die
Herrschaft als Heiratsgut ihrem Gemahl Claude von Dortans in die
Ehe mit, der 1536 die Stadt
Yverdon gegen die
Berner verteidigen half. Nach dem Fall der Stadt gefangen genommen, kaufte er
sich gegen ein Lösegeld frei, leistete der Stadt
Bern den Treueid und erhielt von dieser seine
Herrschaft wieder zurück.
Nachdem Marie von Dortans, eine seiner Nachkommen, 1614 den Herrn Esajas von Chandieu geheiratet, ging
L'Isle an dieses Geschlecht über, dem es dann bis 1798 verblieb.
Karl von Chandieu machte in Frankreich unter Ludwig XIV. eine glänzende militärische Carrière und erbaute 1696 in L'Isle
an der Stelle des alten Herrenhauses ein neues
Schloss mit bemerkenswerter architektonischer Ausstattung. Neben dem Herrenhaus
stand einst ein uralter
Turm, der vielleicht noch aus der Römerzeit stammte und der den Namen der
Tour de César trug. Der
ihm benachbarte Teil des Dorfes war befestigt und trug den Charakter einer kleinen Stadt. 1710 deckte man beim
Schloss Gräber
mit Skeleten und
Urnen auf, in welch' letzteren sich römische Münzen aus dem 4. Jahrhundert vorfanden.
Das
Schloss ist seither von der Gemeinde angekauft, restauriert und als Schulhaus eingerichtet worden. Burgundergräber.
L'Isle ist Hauptort eines Kreises des Bezirkes
Cossonay, der dessen westlichen, jurassischen, Abschnitt mit den Gemeinden
L'Isle,
Cuarnens,
Mauraz,
Mont la Ville,
Montricher und
Pampigny umfasst. Zusammen 3240 Ew.
(Les) (Kt. Neuenburg,
Bez. und Gem. Boudry).
442 m. Gruppe von 3
Häusern, am linken Ufer der
Areuse, an der Strasse
Colombier-Boudry und 1 km ö.
Boudry. Haltestelle der Strassenbahn
Neuenburg-Boudry. 46 reform. Ew. Ehemalige
Fabrik von Bunttuch,
um die Mitte des 18. Jahrhunderts gegründet. Landwirtschaft.
1150 m. 16
Hütten, am linken Ufer der
Grande Eau und in
dem bei den Fremden unter dem Namen
Les Diablerets bekannten Gemeindeabschnitt zerstreut gelegen, mitten in zum Teil sumpfigem
Wiesland.
Diese
Hütten bilden zusammen mit denen, die am rechten Ufer der
Grande Eau stehen, den einst
Le Plan
des Isles genannten
Siedelungskomplex, der jetzt
Les Diablerets heisst.
Die Mehrzahl der
Hütten ist den nomadisierenden
Bräuchen
der Bewohner der
Ormonts entsprechend nicht das ganze Jahr bewohnt.
d'Aigle(Les) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Aigle).
Unter diesem Namen wird eine Anzahl von
Höfen zusammengefasst, deren jeder seinen
eigenen Namen trägt (Le Duzillet,
Le Marais du Caroz etc.) und die in der Rhoneebene zwischen der
Rhone,
der Mouneresse, der Eisenbahnlinie und der Grenze der Gemeinde
Ollon liegen.
Meist sumpfiges Land mit vielen Entwässerungsgräben.
Postbureau,
Telegraph, Telephon. 57
Häuser, 325 zur Mehrzahl reform. Ew. Acker-,
Wiesen-, Obst- und Weinbau, Viehzucht. Je eine grosse
Schreinerei, Töpferei, Werkzeug- und Limonadefabrik.
Stickerei. Obst- und Gartenbauschule.
Weinhandel. Ein Teil der männlichen
Bewohner arbeitet in den Fabriken von
Winterthur und
Frauenfeld. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschäftigte die
Buntdruckerei in Islikon mehr als 400 Arbeiter;
später ist dann diese Industrie allmählig zurückgegangen und durch die
Seidenweberei ersetzt worden.
Zur Zeit wird die Gründung einer
Fabrik zur Herstellung von Gemüsekonserven geplant.
Strohflechterei. Nahe dem Dorf einstige Römersiedelung.
Nach Studer hat man 1741
im Wald die
Ruinen eines
Tempels entdeckt, der wahrscheinlich der Göttin Isis geweiht war, deren Kultus sich bis ins frühe Mittelalter
hinein erhalten hat.
1810 m. Gruppe von 4
Häusern und 30
Hütten und
Stadeln, am rechten
Ufer desSilsersees, 14 km nö.
Stampa und 14 km sw. der Station
St. Moritz der Albulabahn. 15 reform. Ew.
italienischer Zunge.
Alpwirtschaft.
Alte kleine Gastwirtschaft mit aus 1677 stammenden interessanten Fresken im Speisesaal
und bemerkenswert geschnitzten
Betten.