(Kt. Zürich,
Bez. Andelfingen und Bülach).
696 m. Höhenzug, auf der Grenze der Bezirke Bülach und Andelfingen; zwischen Rhein, Töss
und Lozenbach. Zieht sich auf eine Länge von 4 km nach SO. und trägt zu oberst eine beinahe ebene Hochfläche, die von 680 m
im SO. langsam zum höchsten Punkt 696 m ansteigt und dann gegen NW. wieder bis 670 m sich senkt. Hänge
steil, stellenweise beinahe senkrecht. Auf einer stark erodierten Unterlage von oberem Miocän (mit Mastodon angustidens)
liegt oben eine 50-60 m mächtige Decke von stark verkittetem Deckenschotter.
Das Ganze ruht auf Muschelsandstein (helvetische Stufe des Miocän), den im W. der Rhein und die Töss
in tiefen Tobeln durchschnitten haben. Der Irchel ist oben und an den Hängen völlig bewaldet, Wiesen und Aecker findet man
nur am Fuss der Gehänge. Im Wald von Buch wächst wild eine eigenartige Abart der Buche, die sog. Blutbuche, die sonst nur
noch an zwei andern Orten (bei Sondershausen in Thüringen u. bei Castellano in Südtirol) beobachtet worden ist. Diesen
Standort kannten schon Albr. v. Haller u. J. J. Ott (1763); J. J. Wagner erwähnt 1680 drei Exemplare dieses bemerkenswerten
Baumes. Heute steht nur noch ein einziges Exemplar, ein Baum von etwa 20 m Höhe, von dem auf dem Wege der
Pfropfung oder Sämung die Mehrzahl der in den Gärten der O.-Schweiz stehenden rotblätterigen Buchen herstammen. Vergl. Jäggi,
J. Die Blutbuche zu Buch am Irchel. (Neujahrsblatt der Naturforsch. Gesellsch. zuZürich.
96.)Zürich
1894.
(L') (Kt. Waadt,
Bez. Morges).
590-450 m. Kleiner Bach; entspringt 2 km s. Apples, geht ö. an Villars sous Yens
vorbei und mündet nach 4 km langem Lauf in s. Richtung 3,5 km ö. Aubonne von links in den Boiron.
(Kt. Zürich,
Bez. u. Gem. Pfäffikon).
556 m. Dorf, am rechten Ufer des Pfäffikonersees, an der Strasse Pfäffikon-Wetzikon
und 1,5 km sö. der Station Pfäffikon der Linie Effretikon-Wetzikon-Hinwil. Telephon. 73 Häuser, 400 reform. Ew. Auf einem
Moränenhügel steht in prächtiger Lage zwischen Dorf und See ein noch gut erhaltenes Römerkastell mit 4 Eck- und 4 Mitteltürmen.
Die Ruine ist Eigentum der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich.
Nachgrabungen haben Säulenfragmente und Münzen
aus der römischen Kaiserzeit bis zum 4. Jahrhundert zu Tage gefördert. Zuerst hatte das Kastell die Aufgabe, die Römerstrasse
von Rapperswil nach Ober Winterthur zu beschützen, später, zur Zeit des Verfalles des römischen Kaiserreiches, diente es
als Deckung für die Rückzugslinie auf Chur und über die rätischen Alpenpässe. Irgenhausen entstand
aus einer Alemannensiedelung. 811:
Irincheshusa; 1257: Iringinhusen bei den Höfen (Häusern) des Iring.
Die eine Hälfte des
Ortes war Eigentum der Grafen von Kiburg, die andere wurde von Zürich
1402 angekauft und der Landvogtei Greifensee angegliedert.
(Kt., Amtei und Gem. Solothurn).
430 m. SO.-Quartier der Stadt Solothurn mit dem Bahnhof Neu Solothurn;
an der Strasse nach Zuchwil in
der Amtei Kriegstetten. S. den Art. Solothurn.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
580 m. Gem. und Dorf, auf einem von links in den Brienzersee vorspringenden Felssporn und im Hintergrund
einer malerischen Bucht; 7 km sw. Brienz. Die gebräunten Holzhäuser des Dorfes sind in einem wahren Obstbaumwald
halb versteckt. Zu äusserst auf der Halbinsel steht ein altertümliches Schloss mit Kapelle und schönen Gartenanlagen. Dampfschiffstation.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Fuhre und Sengg: 89 Häuser, 585 reform. Ew.; Dorf: 44 Häuser, 306 Ew. Acker-
und Obstbau, Viehzucht. Fremdenindustrie. Im See, 300 m vom Ufer entfernt, die kleine Schneckeninsel. Seiner
prachtvollen Lage wegen war Iseltwald von jeher ein Lieblingsaufenthalt der Landschaftsmaler, besonders des Neuenburgers
Girardet.
(Cold') (Kt. Waadt,
Bez. Aigle und Pays d'Enhaut).
2080 m. Passübergang, zwischen dem Arnenhorn und der Chaux d'Isenau; verbindet Le Plan
des Isles über die Alpweiden von Saziémaz und Isenau in 6½ Stunden mit L'Etivaz. Von Ormonts Dessus aus
rechnet man 3 Stunden bis auf die Passhöhe.
(LaPaletted') (Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
2173 m. Gipfel, mit begrasten Hängen, nö. über dem Col du Pillon;
letzter Gipfel der Kette des Chaussy. Der Name Palette ist eine mundgerechte Form für parette = kleine Felswand (latein. paries)
und bezieht sich auf die NW.-Flanke
mehr
des Berges, die einer Felswand gleicht. Am Fuss die Alpweide von Isenau.
Der Gipfel wird von den Sommergästen von Ormont Dessus
häufig bestiegen.
Bemerkenswerte Aussicht auf den Arnensee und die Berner Alpen. An den Hängen findet sich von April bis Juli
ein reicher Blumenteppich mit einigen interessanten Pflanzenarten.
Man kann zu Pferd bis nahe unter den
Gipfel gelangen. 3 Stunden über Le Plan des Isles.
Besteht wie der weiter nach O. ziehende Kamm ans Flyschsandsteinen und -konglomeraten,
die mit Flyschschiefern wechsellagern (sog. Flysch der Niesenzone).
Alpweide, in einem rechtsseitigen Nebenthal zum
Thale der Ormonts, mit einer in der Mitte stehenden Gruppe von Hütten (1815 m), die nur im August und Anfangs September bewohnt
sind.
Zieht ziemlich weit bis zum Col d'Isenau und zur Alpweide Le Châlet Vieux hinauf.
Darüber erheben sich die Palette
d'Isenau und die Chaux d'Isenau. Im 16. Jahrhundert Eisenaux geheissen;
Bridel schreibt Isenod, der Kataster Isenoz.
Flysch
mit krystalliner Breccie.
Sehr beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste von Ormont Dessus.