mehr
der katholischen Heidenmission. 1387: Ingenbol, wo bol einen Hügel von abgerundeter Form bezeichnet.
der katholischen Heidenmission. 1387: Ingenbol, wo bol einen Hügel von abgerundeter Form bezeichnet.
oder Hinkenberg (Kt. Zug, Gem. Baar).
629 m. Gruppe von 3 Häusern, an der Strasse Zug-Aegeri und 3,5 km onö. vom Bahnhof Zug. Postwagen Zug-Ober Aegeri. 23 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Heimat des Abtes Heinrich IV. (Schmid) von Einsiedeln (1801-74), des Abtes Petrus II. von Wettingen (1593-1633) und des Pfarrers J. Schmid († 1696).
1242: Inchhemberg;
1331: Inkenberg.
(Kt. Bern, Amtsbez. Wangen). 466 m. Gem. und Dorf, im Thal der Oenz, nahe dem Inkwilersee und 3,5 km nw. Herzogenbuchsee. Station der Linie Lyss-Solothurn-Herzogenbuchsee. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Vorstadt: 69 Häuser, 442 reform. Ew.; Dorf: 44 Häuser, 286 Ew. Kirchgemeinde Herzogenbuchsee. Landwirtschaft. Käserei. Likörfabrikation. 1262: Inchwile. Ehemals Gerichtsstätte der Grafschaft Nieder Burgund. Heimat von Dr. Joh. Büttikofer (geb. 1850), Direktors des zoologischen Gartens in Rotterdam und Verfassers des 1890 in Leiden erschienenen Werkes Reisebilder aus Liberia.
(Kt. Bern und Solothurn). 465 m. Kleiner Moränensee, 400 m sw. Inkwil. 10 ha Fläche und 6 m tief. Gehört je zur Hälfte der Berner Gemeinde Inkwil und der Solothurner Gemeinde Etziken. ^[Supplement: Bolken.] Funde von Gegenständen aus der Zeit der Pfahlbauer, heute in den Museen zu Bern und Zofingen niedergelegt. Nach der Ueberlieferung soll einst auf einer Insel im See die Burg der Edeln von Inkwil gestanden haben. Reich an Fischen und besonders an Krebsen. Kleine künstliche Insel.
romanisch Oen (Kt. Graubünden, Bez. Maloja und Inn). Der Inn ist der Fluss des Engadin, reicht aber als einer der grössten Alpenflüsse weit über dasselbe hinaus. Seine gesamte Länge bis zur Mündung in die Donau bei Passau (Baiern) beträgt rund 500 km, sein gesamtes Stromgebiet 57188 km2. Davon kommen auf die Schweiz vom Maloja bis zur Schlucht von Finstermünz rund 90 km Länge und 1717 km2 Stromgebiet. Er ist einer der längsten und stattlichsten Flüsse des Alpengebietes und wasserreicher als die Donau oberhalb Passau.
Die Länge seines Thales vom Maloja bis Passau (1800-290 m), ohne Einrechnung der kleinen Flussserpentinen, beträgt etwa 450 km, wovon 1/5 auf Graubünden, 2/5 auf Tirol und ebenfalls 2/5 auf Baiern fallen. Er bildet im Unterlauf die Grenze zwischen Baiern und Oesterreich. Diese drei Teile, der bündnerische, der tirolische und der baierisch-österreichische, sind auch orographisch gut von einander geschieden, einerseits durch die enge Schlucht von Finstermünz (1000 m) an der schweizerischen Landesgrenze, andererseits durch das Querthal von Kufstein.
Statt Finstermünz kann man übrigens auch Landeck als Teilpunkt annehmen und erhält dann die Thalstrecken Maloja-Landeck mit etwa 120 km, Landeck-Kufstein mit 150 km und Kufstein-Passau mit 180 km Länge, die sich also verhalten wie 4: 5: 6. Der bündnerische und tirolische Anteil oder die ersten 3/5 der Flusslänge verlaufen innerhalb der Alpen, die letzten 2/5 oder der baierisch-österreichische Anteil im vorherrschend quartären Alpenvorland. Im alpinen Teil ist der Inn vom Maloja bis Landeck in die Zentralalpen eingeschnitten, die freilich hier nicht überall aus zentralmassivischen Gesteinen bestehen, da diese stellenweise schon im Ober Engadin, dann aber in grösserer Ausdehnung im Unter Engadin und weiter abwärts bis in die Gegend von Prutz von Sedimenten, besonders der Trias- und Juraperiode, unterbrochen sind.
Von Landeck bis Schwaz bildet der Inn die Grenze zwischen den Zentralalpen und den nördlichen Kalkalpen, dann schneidet er schräg in diese ein, um sie endlich unterhalb Kufstein in einem Querthal senkrecht zu durchbrechen. Die morphologisch verschiedenen Abschnitte des Innthals zeigen sich aber nicht an diesen Gesteinswechsel gebunden. Als Ganzes ist es vom Maloja bis Kufstein ein typisches Längsthal. Querthal wird es je nur auf kurze Strecken: von Zernez bis Süs, von Prutz bis Landeck und unterhalb Kufstein, wovon die zwei erstern in krystalline Gesteine, die letztere in Triaskalke eingeschnitten sind. Von den Längsthalabschnitten zeigt das Ober Engadin durchweg eine breite Thalsohle ohne Rücksicht auf den Wechsel von massigen Gesteinen (Granit etc.), krystallinen Schiefern und Sedimenten. Das Unter Engadin ist eng gefurcht, sowohl im noch vorherrschend krystallinen Gebiet oberhalb Zernez als im Sedimentgebiet unterhalb Lavin, und in der engen Kluft von Finstermünz ¶
finden wir dieselben Gesteine wie oberhalb und unterhalb derselben. Das Tiroler Innthal endlich ist breitsohlig sowohl längs der Formationsgrenze von Landeck bis Schwaz als innerhalb der Kalkalpenzone von Schwaz bis Kufstein. Aber wenn auch das Innthal innerhalb den Alpen im ganzen als Längsthal erscheint und in dieser Beziehung mit den obern Teilen des Rhone-, Rhein-, Salzach- und Ennsthales zusammengestellt werden kann und mit diesen auch die rechtwinklige Umbiegung beim Durchbruch durch die nördlichen Kalkalpen gemein hat, so unterscheidet es sich doch auch wieder in manchen Punkten von den übrigen Längsthälern, am meisten aber durch seine ganz ungewöhnliche Länge und seine etwas veränderte Richtung.
Während das Längsthal bei der Rhone etwa 125, beim Rhein 70-75, bei der Salzach 80 und bei der Enns 110 km misst, sind es beim Inn 270 km, und während die Richtung jener vier Thäler genau mit derjenigen des Alpenzuges von WSW.-ONO. übereinstimmt, zieht das Innthal von SW.-NO., so dass es den Alpenwall schräg durchschneidet und einen Uebergang vom N.-Fuss desselben zum S.-Fuss ohne Ueberschreitung eines Bergkammes möglich macht. Denn auch am Maloja ist kein solcher vorhanden.
Das Innthal hat hier kein Hintergehänge. Plötzlich bricht die flachwellige Hochfläche des Maloja ins Bergell ab. Wo ist aber die Quelle des Inn? Nach der jetzt gewöhnlichen Annahme oben im Lunghino See in einer kleinen Felsnische zwischen Piz Lunghino und Piz Gravasalvas nw. vom Maloja und 680 m über dem Silsersee. In muntern Sprüngen schäumt der von dort kommende Bach den steilen Hang herunter, um gleich beim Kursaal Maloja im Silser See sich zu verlieren. Aber der Bach ist so klein und seine Richtung so abweichend von derjenigen des übrigen Inn, dass er nicht als der normale Quellbach des letztern erscheint.
Alb. Heim sucht diesen darum (vergl. die Art. Engadin und Graubünden) jenseits des Maloja im Val Marozzo, dem jetzigen obersten Teil des Bergell, dessen Richtung und Höhenlage mit dem Ober Engadin gut übereinstimmen. Das Engadin wäre dann einst länger, das Bergell entsprechend kürzer gewesen, und ein Querkamm, vielleicht in der Gegend des jetzigen Vicosoprano, hätte die beiden Thäler von einander getrennt. Die Maira des Bergells hätte aber, infolge stärkeren Gefälls und vielleicht auch grösserer Wassermenge, eine grössere Erosionskraft gehabt als der Inn und darum den genannten Querkamm allmählig durchschnitten. Durch die gelegte Bresche war der oberste Teil des Inn samt seinen ersten Zuflüssen aus dem Albigna- und Murettothal in eine neue Bahn gezwungen er wurde zum Oberlauf der Maira. Der Inn aber war damit seines eigentlichen Quellstückes beraubt, und es ist nur Sache der Konvenienz, wenn nun der kleine Lunghinobach als Quellbach angenommen wird. Nun vermochte der Inn die ihm aus den Seitenthälern (Fedoz, Fex, Julier, Suvretta etc.) zugeführten Geschiebe nicht mehr weiter zu verfrachten, sie lagerten sich im Hauptthal ab und stauten die Seen.
Vielleicht waren es ursprünglich drei Seen, ein grösserer vom Maloja bis Campfèr, ein kleinerer bei St. Moritz und wieder ein grösserer von Celerina bis weit unter Samaden, vielleicht bis Scanfs. Der dritte See wurde allmählich wieder vollständig zugeschüttet, während der St. Moritzersee, da ihm nur wenige und kleine Bäche zufliessen, nur etwas verkleinert, der obere See aber durch die Deltabildungen des Fex- und des Julierbaches zerstückelt wurden, so dass er jetzt in den Silser-, Silvaplaner- und Campfèrer See zerfällt.
Ein weiteres Delta hat sich an der Mündung des Fedozthals weit in den Silsersee hinaus gebaut und wird einst auch diesen noch zerlegen. Das Ende aber wird die vollständige Zuschüttung auch aller dieser Seen sein, gleich demjenigen von Celerina-Samaden. Eine von den übrigen Seen etwas abweichende Geschichte scheint der St. Moritzersee gehabt zu haben. Vor allem hing er wohl nie mit den andern Seen so zusammen, dass sie alle einen einzigen langgestreckten See vom Maloja bis vielleicht weit unter Samaden gebildet hätten, denn das Becken des St. Moritzersees ist ¶