Hohe
Gumm (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Gipfel. S. den Art. Gumm (Hohe).
Gumm (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Gipfel. S. den Art. Gumm (Hohe).
Winde oder la Vignette (Kt. Solothurn, Amtei Thierstein). 1207 m. Gipfel, in der Kette des Passwang, ö. über dem wilden Thal der Scheulte und 2 km ssw. über Beinwil. Kann von Erschwil über den Felsenzirkus von Bös und den Hof Nüsselboden oder vom Scheultethal direkt über den Hof auf der Grossen Rotmatt erreicht werden. Der Gipfel teils bewaldet, teils mit einzelnen Baumgruppen und Sennbergen bestanden. Am W.-Hang Wiesen auf rotgefärbtem Dogger (Rotmatt oder Vignette), am S.-Hang ebenfalls Dogger mit trockenen Weiden und Wiesen, am O.-Hang Lias mit Sennbergen und am steilen, oft in senkrechten Wänden (Bildstein) abbrechenden und schwierig zu begehenden N.-Hang Wald.
Die Hohe Winde bildet ein nach N. überliegendes Gewölbe, das unmittelbar n. vom Gipfelpunkt, sowie am Wund O.-Hang bis zum Lias hinunter ausgewaschen ist.
Die Felsen des Bildstein bilden zwei bemerkenswerte Ueberschiebungen der ganzen jurassischen Schichtenserie über die oligocänen Sandsteine und Mergel mit Helix Ramondi und über das normal liegende Eocän (Bohnerzbildung).
Besonders lehrreiche Aussicht auf die ganze malerische Schaar von Kämmen und Thälchen um den Passwang, daneben auch auf die Gegend von Delsberg und den Mont Raimeux.
(Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Somvix).
960 m. Burgruine, zwischen der Strasse Somvix-Disentis und dem linken Ufer des Vorderrhein und an der Ausmündung des Val Rusein, 3 km ssw. Somvix.
Ohne geschichtliches Interesse.
Das Geschlecht von Hohenbälken lebte in Tarasp und im Münsterthal und war lange Zeit in Blüte.
Gregor Carli von Hohenbälken, Herr von Haldenstein, Lichtenstein und Krottenstein, hat sich als Feldhauptmann und Vogt von Maienfeld und Fürstenberg hervorgetan.
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon, Gem. Roggwil).
570 m. Südl. Abschnitt des Dorfes Freidorf;
2,5 km s. Roggwil und 2,5 km nw. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 8 Häuser, 37 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Arbon und Roggwil.
Acker-, Wiesen- und Obstbau.
Stickerei. Schöne Aussicht auf den Bodensee.
(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Saanen). Im Mittel 1300 m. Abteilung der Gemeinde Saanen, am SO.-Hang des Hundsrück und zu beiden Seiten der Strasse Zweisimmen-Saanen, 5 km nö. vom Dorf Saanen und 6 km sw. der Station Zweisimmen der Simmenthalbahn. Umfasst die sog. Saanenmöser mit 4 auf der Wasserscheide zwischen Simme und Saane zerstreut gelegenen Häusern. 13 reform. Ew. Land- und Alpwirtschaft. Hohenegg, oft auch zu Honegg verkürzt = auf der hohen Egg.
(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen, Gem. Illighausen).
560 m. Gruppe von 6 Häusern, auf dem Seerücken, 1 km s. Oberhofen und 5 km sö. der Station Kreuzlingen der Linie Romanshorn-Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. 42 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Scherzingen und Kreuzlingen.
Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Stickerei.
(Kt. Wallis, Bez. Brig, Gem. Ried).
2020 m. Alpweide mit Hütten, Teil der Wasenalp;
1 km s. über Bérisal und der Simplonstrasse.
Hohenklingen
(Kt. Schaffhausen,
Bez. und
Gem. Stein).
597 m.
Schloss, auf einer steil geböschten und mit
Reben bepflanzten Anhöhe n. über
dem Städtchen
Stein und 1,5 km nö. der Station
Stein der Linie
Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. Stammsitz des mächtigen
Thurgauer Edelgeschlechtes der Freiherren von
Stein, die seit dem 12. Jahrhundert als Kastvögte des
Klosters
St. Georg in
Stein
erscheinen und sich zum Unterschied von den
Herren von
Altenklingen (Thurgau)
von
Klingen ob
Stein und später von Hohenklingen
nannten.
Nach mehrfachem
Wechsel des Eigentümers kam das
Schloss mit Kastvogtei 1457 durch Kauf an die Bürgerschaft
von
Stein, der es heute noch gehört. Bemerkenswerter Bau, der trotz verschiedener Umbauten seinen mittelalterlichen Charakter
noch wohl erhalten hat. 1895-97 mit Bundessubvention restauriert. Gastwirtschaft. Prachtvolle Aussicht auf die
Alpen, den
Rhein und
Untersee und auf das malerische Städtchen
Stein. Vergl.
Rahn, J.
Rud. Zur Statistik schweizer.
Kunstdenkmäler. 12 (Anzeiger für schweizer. Altertumskunde. 1888).
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg, Gem. Sils).
Auch Hoch Realta geheissen. 950 m. Burgruine, auf einem gegen die Vereinigung der Albula mit dem Hinterrhein vorspringenden Felssporn des Muttnerbergs und 240 m hoch rechts über dem Verloren Loch (dem Ausgang der Via Mala).
War einst eine mächtige Burg mit 4 Ecktürmen, voll denen einzig der nach N. gerichtete noch steht.
Ihrer festen Bauart, schwierigen Zugänglichkeit und beherrschenden Lage wegen ehemals eine der bedeutendsten Burgen im Domleschg.
Gehörte seit dem Beginn der Frankenherrschaft bis zum Ende des 8. Jahrhunderts dem Geschlechte der Viktoriden, wechselte nach dem Erlöschen dieser mächtigen Familie mehrfach den Eigentümer und kam im 11. Jahrhundert in den Besitz der Edeln von Hoch Realta.
Zerfiel vom Ende des 15. Jahrhunderts an in Trümmer.
Heute Eigentum des Geschlechtes Jecklin.
Die Sage erzählt, dass der letzte Schlossherr von Hohenrätien, von den seiner Uebergriffe wegen empörten Landleuten verfolgt, in voller Rüstung auf seinem Pferd den Todessprung über die Felswand in den Hinterrhein getan habe. In der Nähe der Burgruine eine ebenfalls zerfallene alte Johanneskapelle, nach der dieser ganze Felsvorsprung der Johannesberg genannt wird.
Vergl. Rahn, J. Rud. Zur Statistik schweizer. Kunstdenkmäler (im Anzeiger für schweizer. Altertumskunde. V, 1872).
614 m. Gem. und Pfarrdorf, am SW.-Hang des Lindenbergs und an der Grenze gegen den Kanton Aargau, 3 km nö. der Station Hochdorf der Seethalbahn.
Postbureau, Telephon.
Gemeinde, einen Teil von Ballwil (mit Kramis und Ottenhusen) und Hochdorf (mit Unterebersol, Grüt, Günikon, Oberebersol, Ibenmoos, Unterillau, Ferren und Kleinwangen) mit umfassend: 232 Häuser, 1685 kathol. Ew.;
Dorf: 13 Häuser, 161 Ew. Acker-, Obst- und etwas Weinbau, Viehzucht.
Strohindustrie. Johanniterkomthurei, im 12. Jahrhundert schon bestehend und vom Staat Luzern zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgehoben.
Ihre aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammenden jetzigen Bauten stehen auf einer Anhöhe mit ausgedehnter Fernsicht und beherbergen seit 1818 die kantonale Taubstummenanstalt sowie eine Anstalt für schwachbegabte und geistig ¶
zurückgebliebene Kinder. An mehreren Stellen Funde von Bronzegegenständen;
in Oberebersol Gräber aus der La Tène Zeit. 1560 und 1600 sind römische Münzen aufgefunden wurden;
andere römische Altertümer hat man 1600 im Dorf Hohenrain, 1849 in Ottenhusen und 1875 in Ferren aufgedeckt. 1182: Hohenrain;
1185: Onren;
1241: Honren = auf dem hohen Rain.
Vergl. Estermann, M. Geschichte der alten Pfarrei Hochdorf und des Johanniter Ordenshauses Hohenrain.
Luzern 1891.
(Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach, Gem. Goldach).
501 m. Haus, auf einer Anhöhe, s. über dem Dorf Goldach reizend gelegen, 900 m sö. der Station Goldach der Linie St. Gallen-Rorschach. 6 kathol. Ew. Beliebtes Ausflugsziel.
Schöne Aussicht auf den Bodensee.
(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen, Gem. Wäldi).
614 m. Gruppe von 7 Häusern, zu oberst auf dem Seerücken, 700 m nw. Wäldi und 4,5 km sw. der Station Tägerwilen der Linie Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. 25 reform. Ew. Kirchgemeinde Ermatingen.
Wiesen und Wald. War um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein oft besuchtes Ausflugsziel mit einem über den Wald aufragenden Holzturm, der eine der schönsten Aussichten im Thurgau bot.
Dieser Turm 1830 erbaut und um 1850 zerfallen.