Den Bezirk bedienen die Appenzellerbahn
(Winkeln-Herisau-Appenzell) und die wie die Bahn im Sommer von Touristen stark benutzten
Postwagenkurse
Herisau-Waldstatt-Hundwil-Stein und
Toggenburg-Waldstatt. Zwischen St. Gallen
und den verschiedenen
Ortschaften des Bezirkes findet ein lebhafter Wagenverkehr statt. Der Bezirk Hinterland bildet keinen Verwaltungs-, sondern
nur einen Gerichtsbezirk mit
Herisau als Sitz der richterlichen Behörden.
Der Bezirk umfasst die beiden obersten Thalstufen des Hinterrheinthals
(Rheinwald und
Schams) sowie das
Averserthal. Er wird
begrenzt: im N. vom Bezirk
Heinzenberg, im O. vom BezirkAlbula,
im S. vom
Bergell,
Misox und dem italienischen
ValSan Giacomo und im W. vom Kanton Tessin
und dem Bezirk Glenner.
Der ganze Bezirk ist rings von hohen Gebirgsgruppen umschlossen und öffnet
sich nach N. mit dem Engpass der Viamala gegen
Thusis und das
Domleschg (Bezirk Heinzenberg).
Die Viehstatistik ergibt
folgende Ziffern:
1886
1896
1901
Rindvieh
3468
3336
3456
Pferde
100
138
135
Schweine
794
1070
759
Schafe
5202
5131
4493
Ziegen
2836
2821
2528
Bienenstöcke
141
191
188
Hauptbeschäftigung der Bewohner im
Rheinwald und
Avers sind Alpwirtschaft, im
Schams daneben noch etwas Ackerbau. Früher baute
man imSchamsMinen ab. Einst beschäftigten im
Rheinwald der Waaren- und Personenverkehr über den
Splügen
und Bernhardin zahlreiche Leute; seit der Eröffnung der Gotthardbahn ist diese Einnahmequelle stark zurückgegangen. Es
hat auch die Bevölkerungszahl durch starke Auswanderung beständig abgenommen. Der Bezirk zählte 1850: 3701 Ew.;
1860:
3512;
1870: 3458;
1880: 3155;
1888: 2822;
1900: 2601. Vergl. Lechner, E.
Thusisund die Hinterrheinthäler.
1625 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse über dem linken Ufer
des Hinterrhein, an der Strasse über den
St. Bernhardin und 36,5 km sw. der Station
Thusis der Albulabahn
(Chur-Thusis-St. Moritz).