Haute
Combe (Kt. Wallis, Bez. Martigny, Gem. Martigny Combe).
S. den Art. Trient.
Haute Combe - Hauteriv
Combe (Kt. Wallis, Bez. Martigny, Gem. Martigny Combe).
S. den Art. Trient.
Cordaz (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Gipfel. S. den Art. Cordaz (Haute).
Cour (Kt. Waadt, Bez. Rolle, Gem. Mont).
Teil des Dorfes Mont. S. diesen Art. 1235: Altacort;
1248: Autacort;
1266: Aultracort. Von altam cortem = hochgelegener Bauernhof, «Oberhof».
Joux (Kt. Waadt, Bez. Grandson). Waldung. S. den Art. Joux (Haute).
Nendaz (Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz).
Teil des Dorfes Nendaz. S. diesen Art.
oder Otemma (Cime Nord Est de l') (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3663 m. Gipfel, am NO.-Ende, der Hautemmagruppe; steht mit dem Pigne d'Arolla über einen halb vereisten Felsgrat in Verbindung und kann von der Chanrionhütte des S. A. C. aus über den Breneygletscher in 6 Stunden erreicht werden.
oder Otemma (Col de l') (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Etwa 3300 m. Passübergang, zwischen dem Bec de la Sciassa und dem Bec de Blancien; in der Kette zwischen dem Hautemmagletscher und dem Valpelline. Wird seiner leichten Zugänglichkeit wegen schon seit langer Zeit benutzt und führt von der Chanrionhütte des S. A. C. aus in 7 Stunden nach Bionnaz im Valpelline (3½ Stunden bis zur Passhöhe).
oder Otemma (Glacier d') (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3750-2400 m. Grosser Gletscher; 10 km lang, im Maximum 4 km und 1 km ö. über seinem Ende noch 1 km breit. Sein Nährgebiet lehnt sich im NW. an den Pigne d'Arolla (dessen höchster Punkt zugleich auch als Beginn des Gletschers überhaupt angesehen werden kann), an die Cime Nord Est de l'Hautemma und an den diese mit der Pointe d'Hautemma verbindenden Grat an; von SO. her fliessen ihm eine Anzahl von meist unbenannten kleinen Nebengletschern zu, die von dem Kamm zwischen Petit Mont Collon und Mont Gelé herkommen und deren bekannteste die Gletscher von Ciardonnet und Crête Sèche sind.
Eine Reihe von Gletscherpässen führen vom Hautemmagletscher hinüber zu seinen benachbarten grossen Eisrevieren, so der Col de Pièce (3200 m) zum Pièce- oder Torgnongletscher, das breite Plateau des Col de Chermontane (3081 m) zu dem mit ihm das Firngebiet teilenden Vuibezgletscher, der Col des Portons (3300 m) und Col de la Petite Lyre (3300 m) zum Breneygletscher. Ins Valpelline gelangt man über den Col de Crête Sèche (2888 m), Col de Ciardonnet (etwa 3100 m), Col de l'Oulie Cecca (3321 m), Col de l'Hautemma (etwa 3300 m), Col de Blancien (etwa 3500 m) und den Col d'Oren oder Col de la Reuse d'Arolla (3242 m). Die ersten diese Gebiete besuchenden Hochtouristen erhielten von den Jägern der Vallée de Bagnes den Bericht, dass der Gletscher oben von einem unbezwingbaren Felskamm, der sog. Arête de Collon, umrahmt und abgeschlossen und dass ein Uebergang vom Bagnesthal ins Arollathal hier unmöglich sei.
Diese Legende stützte sich auf die Tatsache, dass wirklich die Gruppe des Petit Mont Collon (3545 m) zu oberst über dem Firngebiet des Hautemmagletschers jeden Ausgang zu verbarrikadieren scheint, wurde dann aber durch die Bezwingung des Col d'Oren durch Tuckett und des Col de Chermontane durch Sir Buxton und seine Gefährten (beide Touren 1861 ausgeführt) widerlegt. Der Hautemmagletscher ist eines der weitesten und schönsten Eisreviere der Alpen. Ueber Ausbrüche des Gletschers vergl. den Art. Crête Sèche (Glacier de).
oder Otemma (Pointe d') (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3394 m. Prachtvoller Aussichtsgipfel, an der SW.-Ecke der Hautemmagruppe und über den Alpweiden Chanrion, Chermontane und Le Lancey. Kann von der Chanrionhütte des S. A. C. aus in 3 Stunden ohne grosse Schwierigkeiten bestiegen werden und bietet eine der schönsten Aussichten in diesem Abschnitt der Alpen. Ziemlich oft besucht.
oder Otemmagruppe (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Bergkette, rechts über dem obersten Bagnesthal und zwischen Hautemma- und Breneygletscher. Zweigt vom Pigne d'Arolla (3801 m) nach SW. ab.
Die Nomenklatur der Gipfel und Pässe dieser Kette auf der Siegfriedkarte ist eine unvollständige.
Wir vervollständigen sie hiermit, indem wir im SW. beginnen: Pointe d'Hautemma (3394 m), Pointe de la Grande Lyre (3348 m), Crête des Portons (Höhe nicht angegeben), Col de la Petite Lyre (3300 m), Pointe de la Petite Lyre (zuerst Pointe des Portons genannt; 3509 m), Col des Portons (3300 m) und die mit dem Pigne d'Arolla über einen halbvereisten Felskamm zusammenhängende Cime Nord Est de l'Hautemma (3663 m).
Die aus Arollagneis bestehenden Gipfel der Hautemmagruppe ruhen auf einem Sockel von mesozoischen Schiefern, in die Serpentine und grüne Schiefer eingelagert sind.
deutsch Altenryf (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Posieux). 580 m. Lehrerseminar, am linken Ufer der Saane und in einer vom Fluss gebildeten Halbinsel, 3 km ssö. der Station Matran der Linie Bern-Freiburg-Lausanne und 7,5 km sw. Freiburg. 3 Häuser, 117 kathol. Ew. Ehemals berühmtes Zisterzienserkloster, 1137 von Wilhelm von Glâne gestiftet, der hier als Klosterbruder 1142 starb. Sein Grab befindet sich heute noch in der Kirche neben dem Hauptaltar. Das Kloster erhielt reiche Vergabungen von den Grafen von Greierz, Neuenburg, Genf, Savoyen u. a. und erfreute sich des besondern Schutzes von Seiten der Herzoge von Zähringen, der Bischöfe von Lausanne und auch der Päpste.
Mehrere dieser letztgenannten verliehen ihm in besonderen Bullen eine Reihe von Vorrechten, so 1198 Innozenz III. in Bezug auf die Diözesansynoden, Abtwahl, Priesterweihe; 1416 erhielt der Abt von Martin V. das Recht zum Tragen der Mitra, des Hirtenringes und verschiedener anderer kirchlichen Ornamente. Der Abtei Hauterive unterstanden in kirchlichen und weltlichen Angelegenheiten das Frauenkloster in der Maigrauge und der Fille Dieu, sowie das Kloster Cappel; sie liess ferner durch ihre eigenen Mönche den Gottesdienst in den zu ihr gehörenden Pfarreien Écuvillens, Onnens, Cugy (bei Estavayer), Lentigny, Nuvilly, Treyvaux und Cormondes ausüben. Infolge der Urbarmachung und Kolonisation grosser Landstriche und guter Verwaltung gelangte das Kloster zu bedeutendem Reichtum und gestaltete sich zu einem Herde der Gesittung, der weitherum seinen wohltätigen Einfluss auszuüben vermochte und zu beiden Ufern der Saane Ackerbaukolonien, Mühlen, Werkstätten und eine Tuchfabrik erstehen liess.
Hauterive - Hauts Gene
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Seite 42.537.Mehrere der Aebte haben sich durch ihre Frömmigkeit und ihre Talente ausgezeichnet. Girard starb 1157 im Geruch der Heiligkeit; der 1449 verstorbene Peter von Avry ¶
darf als zweiter Gründer des Klosters angesprochen werden und war der erste Abt, der die Mitra trug; Bernhard von Lenzburg ward 1782 Bischof von Lausanne.
Der Klosterbruder Guilelmus Altaripanus machte sich als Gesandter und Prediger in Deutschland bekannt. 1387 wurde das Kloster durch eine Abteilung Berner Truppen geplündert, 1578 legte eine Feuersbrunst einen Teil der Gebäulichkeiten in Asche und 1532 suchte hier der letzte Abt von Frienisberg ein Asyl für den Rest seines Lebens. Der stets zu Tage gelegten Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft des Klosters erfreuten sich besonders die ihm nahe gelegenen Gemeinden. So liess es z. B. während der Teuerung von 1816-17 2000 Säcke Weizen aufkaufen, um daraus Brot zu backen und dieses an die angrenzenden Pfarreien auszuteilen. 1848 ward das ehrwürdige Kloster aufgehoben und sein Gut zum Staatseigentum erklärt; 1859 einigten sich die religiösen und zivilen Behörden dahin, dass das Klostervermögen zu einem Teil vom Bistum zur Aufbesserung von Pfarrerbesoldungen und zum andern Teil vom Staat zu wohltätigen Stiftungen verwendet werden sollte.
Nach der Säkularisation dienten die Klosterbauten während einiger Jahre als landwirtschaftliche Schule, worauf sie 1858 zu
dem hier heute noch bestehenden Lehrerseminar umgewandelt wurden. Dieses zählt jetzt 9 Lehrer und 80 Schüler (wovon 50 Lehramtskandidaten)
in vier Jahreskursen. Am d. h. am Abend nach Schluss der Osterferien, brach Feuer aus, das
einen grossen Teil der der Schule dienenden Gebäude zerstörte. Den Wiederaufbau benutzte man zugleich zu längst wünschbaren
umfassenden Reparaturen an allen Gebäuden, was zusammen eine Summe von etwa 100000 Franken kostete.
Kirche und Kloster Hauterive, in romanischem und gotischem Baustil gehalten, sind in architektonischer Beziehung recht bemerkenswert. Die aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammenden Chorstühle gehören zu den schönsten der Schweiz. Das Mittelschiff der Kirche wird durch je fünf Pfeiler von den Seitenschiffen geschieden, die Kapitäle sind untereinander durch Spitzbogen verbunden, und Mittelschiff wie Chor tragen ein Spitzbogengewölbe. Ein typisches Bauwerk für den Uebergangsstil ist der Kreuzgang, dessen gewölbte Arkaden von Doppelsäulen getragen werden.
Die Fensteröffnungen sind reich verziert. Die prachtvollen Glasmalereien des Chors hat man 1848 entfernt und nach ungeschickter Restauration im Chor der St. Nikolaus Kirche zu Freiburg angebracht. Man beabsichtigt, mit finanzieller Beihilfe der Eidgenossenschaft die Klosterkirche von Hauterive würdig restaurieren zu lassen und besonders auch die jetzt noch zum Teil übertünchten dortigen Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert freizulegen und auf ihren kunstgeschichtlichen Wert zu prüfen. Der Name Hauterive oder Altenryf vom latein. alta ripa = hohes Steilufer. (Vergl. Fribourg artistique à travers les âges. Jahrg. 1890, 1891, 1893, 1894, 1896, 1898 und 1899). Vergl. auch unsere Abbildung im Geograph. Lexikon, Bd. II, S. 175.
(Kt. und Bez. Neuenburg). 525 m. Gem. und Dorf, am SO.-Fuss des Chaumont, zwischen Neuenburg und Saint Blaise, 4 km nö. Neuenburg und 400 m von der Haltestelle Port Hauterive der elektrischen Strassenbahn Neuenburg-Saint Blaise. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Port Hauterive und Rougeterre: 81 Häuser, 654 reform. Ew.; Dorf: 71 Häuser, 542 Ew. Kirchgemeinde Saint Blaise. Weinbau mit ausgezeichnetem Ertrag, der zu den besten Neuenburger Rotweinen gerechnet wird. Brüche auf sehr feinkörnigen gelben Kalkstein, der schon von den Römern zu ihren Monumentalbauten in Aventicum verwendet worden ist. Alte Häuser mit Burgunderdächern, aus dem 16. Jahrhundert stammend. Hauterive wird als alta ripa (= hoher Steilufer) urkundlich zum erstenmal 1143 genannt. In der Geologie hat die Ortschaft der Hauterivienstufe der untern Kreide (zwischen Neocom und Valangien) ihren Namen gegeben. Im Hauterivien findet man eine reiche fossile Wirbellosenfauna (307 Spezies);
als Leitfossilien nennen wir: Hoplites radiatus, H. Leopoldinus;
Holcostephanus multiplicatus und dem H. Astierianus verwandte Formen;
Schloenbachia cultrata, Rhynchonella multiformis, Terebratula acuta, Serpula quinquecostata.
Vergl. darüber den Art. Jura.