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320000 Fr. Getreide-, Futter- und Kartoffelbau, Viehzucht. Baumschulen und Gartenbau. Ein an der
Wutach stehendes Elektrizitätswerk
versorgt Hallau
seit 1895 mit Kraft und Licht. Verschiedene Gesellschaften und Vereine. Armenhaus, 1833 erbaut. Seit einigen
Jahren geht die Einwohnerzahl von Hallau
wegen ziemlich starker Auswanderung in die übrigen Schweizer Kantone zurück.
Die
Hallauer sprechen einen eigenartigen Dialekt, der sich von dem der Nachbarn u. a. durch die Substitution von o für u
(Bronne für
Brunne) und die gutturale Aussprache des r unterscheidet.
Hallau
gehörte kirchlich zuerst zu
Neunkirch und erhielt 1424 eine Kaplanei; 1508 wurde die
Kapelle zur Pfarrkirche umgewandelt
und Hallau
zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. Die Kirche 1751 umgebaut. Der
Taufstein stammt von 1613. Eine
zweite, 1491 erbaute
Kapelle ist jetzt zur Hauptkirche geworden; ihr in schönem gotischem Stil aus
Stein gehauener
Taufstein
stammt von 1509, die einstigen Glasmalereien sind verschwunden. Zur Zeit der Reformation ging beinahe die ganze Bevölkerung
zu den Wiedertäufern über, kehrte aber bald zur reformierten Staatskirche zurück. Schon 1508 ward
eine Schule eingerichtet, die man in einem alten
Turm der Befestigungswerke unterbrachte. Dieser
Turm trägt heute noch folgende
Inschrift: «Lernung ist besser dann
Haus und
Hof, dann wann
Haus und
Hof hin ist, ist Lernung noch vorhanden.»
Das heutige Schulhaus schön gelegen. Stattliches Rathaus. Kleine Sammlung von Altertümern.
Hallau
erscheint urkundlich zum erstenmal 1064 als Hallaugia, Hallowa, dessen etymologische Deutung unsicher ist. Seit dem 11. Jahrhundert
war das 1050 gegründete Kloster
Allerheiligen in Schaffhausen
der grösste Grundbesitzer in dieser Gegend. Der
Bischof von Konstanz erwarb 1302 die
hohe Gerichtsbarkeit über das Dorf; doch kümmerten sich die Bewohner von Hallau
nie viel um ihren Ober
herrn. Im Schwabenkrieg
nahmen die
Hallauer wacker Partei für die
Eidgenossen und zeichneten sich besonders am aus, an welchem Tage sie
während 10 Stunden gegen eine 20 fache schwäbische Uebermacht
Stand hielten und sie schliesslich noch
in die Flucht schlugen.
Schon zu dieser Zeit war in Hallau
und
Neunkirch der lebhafte Wunsch nach Anschluss an die Eidgenossenschaft vorhanden, konnte
aber wegen des Widerstandes des
Bischofes noch nicht verwirklicht werden. Die Reibereien zwischen den Hallauern
und ihrem
Ober
herrn und die Unentschlossenheit des Abtes von
Allerheiligen ermöglichten es der Stadt
Schaffhausen,
sich 1521 der Ortschaft zu bemächtigen. Der durch die Bauernbewegung jener Zeit beunruhigte
Bischof verkaufte dann 1525 die
kleine Staat
Neunkirch und seine Hoheitsrechte über Hallau
an Schaffhausen.
Da
in der Folge die Schaffhauser Obrigkeit sich wie in andern
Städten zu einer despotischen Aristokratie auswuchs, entstanden auf der Landschaft und somit auch in
Hallau öfters Unruhen und Unzufriedenheit, die aber zu keinem Ergebnis führten.
Dann kamen die bewegten Zeiten von 1790 und der folgenden Jahre. Am fand bei Hallau ein Kampf gegen die Franzosen statt. Neue Wirren entstanden während der Restaurationszeit und dann besonders 1831, in welchem Jahre die Bauern des Klettgaus unter Führung der Männer von Hallau und Schleitheim gegen die Stadt Schaffhausen marschierten. Am ergriffen die Hallauer aus eigener Initiative die Waffen, um die schweizerische Neutralität gegen ungebührliche Uebergriffe der damaligen badischen Regierung zu schützen.
Als Zeichen der Anerkennung für die von Hallau während Jahrhunderten stets gezeigte patriotische Gesinnung statteten die Mitglieder der schweizerischen Bundesversammlung dem Ort bei Anlass des eidgenössischen Schützenfestes in Schaffhausen 1865 einen offiziellen Besuch ab. Von Hallau ist auch 1825 die Bewegung ausgegangen, die zur Umgestaltung des Schulwesens im ganzen Kanton geführt hat. Leiter dieser Bewegung waren der Pfarrer und Schulinspektor Johannes Schenkel und der Lehrer Adam Schlatter, der damals eine nach den Grundsätzen von Pestalozzi geleitete höhere Schule einrichtete.
Hallau ist die Heimat einer Reihe von hervorragenden Männern, von denen wir nennen: die zwei eben erwähnten Schulmänner Pfarrer J. Schenkel († 1828) und Lehrer A. Schlatter († 1831), ferner Georg Schottli, den Anführer der Hallauer im Jahr 1790, dann den Staatsmann Johann Georg Grieshaber († 1839) und seinen Sohn, den Juristen Martin Grieshaber, dessen Votum den Grossen Rat des Kantons veranlasste, die aktive Mitwirkung an der Auflösung des Sonderbundes zu beschliessen; den Obersten Johann Konrad Bringolf († 1890), den Ingenieur und Kartographen Karl Auer († 1898), sowie den Archivar J. G. Pfund († 1903), den Geschichtsschreiber Hallaus, dem wir unsere historische Skizze über Hallaus Schicksale verdanken. Pfund hat zur Geschichte seines Heimatortes folgende 6 Broschüren veröffentlicht: Die Behauptung der schweizer. Neutralität durch die Gemeinde Hallau den Schaffhausen 1884. - Ueber das Schützenwesen in Hallau aus alter und neuer Zeit. Hallau 1886. - Die Hallauer Bergkirche St. Moritz. Hallau 1893. - Historisches über das Hallauer Forstwesen. Hallau 1902. - Etwas aus der Hallauer Schulgeschichte. Hallau 1902. - Verzeichnis der majorennen Bürgerschaft der Gemeinde Hallau. Hallau 1900.
Im Hallau hat man viele Funde aus der Vorzeit gemacht: Auf Breitelen ein Kupferbeil und eine keltische ¶
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Münze; auf dem Hallauerberg Urnengräber;
im Sebenhau und am Ringschülerplatz Grabhügel;
bei der Bergkirche vorrömische Flachgräber;
im Hüttenhau und bei Wunderklingen Ueberreste römischer Bauten;
beim Pfarrhaus eine Vase mit römischen Münzen;
bei der Bergkirche Alemannengrab;
Grab mit römischer Aschenurne.